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Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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Setzen Sie sich. Sie müssen doch ausruhen, oder?« Sein Hemd war viel zu eng, und der Kragen schien in seinen Hals einzuschneiden oder ihn zu würgen.
    Sie trat einen Schritt zur Seite und legte eine Hand auf das Pult, um zu signalisieren, dass sie Abstand haben wollte. »Mir geht’s gut. Ich bin nur ein bisschen durchnässt.« Sie stellte ihre Tasche auf den Tresen, klopfte den Ledermantel ab und zog die schwarzen Handschuhe aus. Heute konnte sie Piotr nicht aus dem Weg gehen. Sie brauchte ihn.
    Er fuhr mit seinen ärgerlichen Scherzen fort. »Es ist doch schön, wenn man ist im Warmen und Trockenen, oder? Ich habe viel Glück, wenn das Wetter ist hässlich, schöne Frauen kommen herein.« Er lachte laut und übertrieben auf.
    Es war gar nicht so einfach, ihn weiter anzulächeln. Aber sie wollte sich vertrauliche Informationen beschaffen. Sie war durch den Regen hergekommen, um jemanden vom Personal und vielleicht auch den einen oder anderen langjährigen Hausbewohner über Apartment Nummer sechzehn auszufragen. Sie wusste von Stephen, dass in diesen exklusiven Wohnhäusern in West-London, wo sehr reiche und sehr berühmte Menschen lebten, Sicherheit und die Achtung der Privatsphäre sehr großgeschrieben wurden. Die Angestellten durften keinerlei Informationen über die Bewohner oder das Gebäude weitergeben. Stephen hatte ihr erklärt, dass viele Reiche noch immer befürchteten, sie oder ihre Kinder könnten entführt werden.
    »Womit kann ich dienen, Miss Apryl? Heute ist mein großer Tag, weil heute Zahltag ist, verstehen Sie? Also bin ich glücklich über alles, was ich für Sie tun darf.«
    »Na ja, ich habe da eine etwas eigenartige Frage.«
    Piotr schlug sich mit einer Hand aufs Herz. »Der große Tag ist gekommen. Endlich kommt eine schöne Frau ins Barrington House, um mir zu stellen eine wichtige Frage!«
    Übertreib es bloß nicht, du Fettwanst . »Ich weiß nicht, ob Sie was davon wissen, aber dieses Haus hat eine interessante Geschichte. Wissen Sie, ein Künstler hat hier mal gewohnt. Ein Maler namens Felix Hessen.« Ohne zu erwähnen, dass er in Nummer sechzehn gewohnt hatte, sah Apryl Piotr erwartungsvoll an. Aber er zeigte keine Reaktion, sondern blickte sie ausdruckslos und sogar ein wenig zerstreut an, als dächte er darüber nach, was er als Nächstes zu ihr sagen könnte. Bevor er sie unterbrechen konnte, erzählte sie ihm von ihren Nachforschungen über das Leben ihrer Großtante und ihrem Anliegen, mit einem der älteren Hausbewohner zu sprechen, also mit jemandem, der schon seit der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg dort wohnte.
    »Ah.« Er hob einen Finger. »Ich glaube, es gibt noch zwei, die seit dem Krieg hier sind, ja. Mrs. Roth und die Shafers. Die sind aber schon sehr, sehr alt, nicht wahr? Die Krankenschwestern haben Piotr mal gesagt, dass sie schon furchtbar lange hier wohnen.«
    »Das ist ja interessant. Meine Großtante war mit Mrs. Roth und mit den Shafers befreundet. Wie schreibt man denn die Namen?«
    Piotr ging hinter das Pult, holte ein Buch mit Ledereinband hervor und legte es aufgeschlagen auf den Tresen. Dann schob er seine dicken Finger über eine Namensliste und die dazu gehörigen Telefonnummern.
    Schnell beugte sie sich über den Tresen, ließ ihre Augen über die Namen gleiten und versuchte, die Nummern der Wohnungen und der dazugehörigen Telefonanschlüsse zu behalten. Ihr Blick blieb an der Stelle hängen, auf die Piotrs Zeigefinger jetzt deutete: Mrs. Roth war dort eingetragen und dahinter drei Telefonnummern. Eine stand hinter dem peinlich falsch geschriebenen Wort Tochta , die andere hinter Schwesta und vor der dritten Nummer war das Wort Hausanschluss zu lesen. Die Nummer fing mit 0207 an, und sie prägte sie sich ein, während sie ihr Handy rausholte.
    Piotr rief eilfertig dort an und sprach von einem »kleinen Kaffeetrinken, um ein paar schöne Geschichten über Tante Lillian auszutauschen« und lächelte sie an. Sie nickte eifrig, ohne richtig zuzuhören, während sie die Nummer von Mrs. Roth in das Adressbuch ihres Handys eingab. Als sie bemerkte, dass Piotr sie ansah, hob sie das Handy ans Ohr und tat, als müsste sie eine Nachricht abhören. »Entschuldigung, da ist eine wichtige Mitteilung auf der Mailbox.« Sie blickte genervt zur Decke. Nach einem angemessenen Zeitraum klappte sie ihr Handy zu und schüttelte den Kopf. »War doch nicht das, was ich dachte.« Dann sah sie Piotr an und lächelte freundlich.
    Er begann eine längere Tirade auf den

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