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Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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schwer, ihn ausfindig zu machen, wenn er noch dort arbeitete.
    Auf der Suche nach irgendwelchen Einzelheiten über sein Leben las sie weiter Butlers Interpretationen von Hessens Kunstwerken. Das wenige, das über ihn bekannt war, zeichnete das Bild eines Menschen, der jähzornig, unangenehm, boshaft, rachsüchtig und den Gefühlen anderer Menschen gegenüber völlig gleichgültig gewesen war. Sein aufbrausender Charakter wurde wiederholt erwähnt, und er wurde für zahlreiche zerbrochene Freundschaften verantwortlich gemacht.
    Schon vor seiner Inhaftierung in Brixton, die entsprechend des Erlasses 18b ohne Anklage oder Gerichtsverhandlung angeordnet werden konnte, war er sehr vereinsamt. Der Autor äußerte die Vermutung, dass eine manisch-depressive Erkrankung ihm schon vor seiner Verhaftung sehr zu schaffen machte. Er beschrieb ihn als »erschöpft, apathisch, paranoid, womöglich mit ersten Anzeichen einer Schizophrenie und hypermanisch«.
    Ein Bekannter, der Bildhauer Bosten Mayes, hatte erklärt, Hessen habe offenbar überhaupt nicht mehr geschlafen und sein Gesicht sei ihm wie das eines Toten erschienen. Im Beisein anderer sprach er mit sich selbst und vergaß, dass sie da waren. Er war unglaublich zerstreut, geistig abwesend und vergesslich. »Eine Persönlichkeit kurz vor der Auflösung.«
    In den Erinnerungen einiger Zeitzeugen wurde auf Hessens riskante Unternehmungen im Zusammenhang mit der henochischen und der schwarzen Magie in den Zwanzigerjahren angespielt. Aber abgesehen von gelegentlichen esoterischen, philosophischen und politischen Artikeln in Vortex zu Beginn der Dreißigerjahre im Zusammenhang mit seiner Unterstützung des Faschismus, die sein Ansehen für immer ruinierte, waren laut Miles Butler die Bilder die einzige Hinterlassenschaft. Also sah er sich gezwungen, diese Zeichnungen zu dechiffrieren:
    Hessens Schaffen war eine idiosynkratische und sehr persönliche Erkundung einer inneren Vision, mit der er sich sein gesamtes Erwachsenenleben über beschäftigte. Während seiner Studentenzeit unterzog er sich psychischen Experimenten und sympathisierte später mit extremen politischen Gedanken, bis er herausfand, dass die Antworten, die er suchte, in keiner existierenden Ideologie oder einem Glaubenssystem zu finden waren. Die Philosophie und der Eifer der faschistischen Bewegung waren in Hessens Augen nur Behältnisse, die um den Vortex kreisten – sie waren Methoden dazu oder Symptome davon – , um sich darauf vorzubereiten. Nur durch seine Kunst und Bezüge auf okkulte Rituale gelang es ihm, sich seiner Vision zu nähern.
    Der Vortex war eine Region, an deren Existenz Hessen glaubte, genau genommen eine Art Leben nach dem Tod, die wahre und endgültige Bestimmung des menschlichen Bewusstseins: eine schreckliche, lichtlose und turbulente Ewigkeit, welche die Seele nach und nach auflöst, im Grunde ein endloser Alptraum, in dem der Heimgesuchte keinerlei Kontrolle in Bezug auf den unvermeidlichen Untergang hat. Die Persönlichkeit und ihre Erinnerung werden zu bloßen Zerfallsprodukten, zu Rückständen, und die letzten bewussten Erfahrungen sind nackter Terror, Schmerz, Verwirrung, Gefangenschaft, Orientierungslosigkeit und Isolation. Letztlich ist es die Hölle. Paranormale Aktivitäten entstehen aus dem letzten Aufflackern dieser verlorenen Seelen, die verzweifelt versuchen, vom Rand des Vortex zurück in ihr Leben zu finden, an den Stellen, wo die Barrieren, die sie von unserer Welt trennen, am dünnsten sind und durchdrungen werden können.
    Ein anderes Kapitel behandelte Hessens Obsession bezüglich des Todes. Er glaubte, die einzige Möglichkeit, die Existenz zu verstehen, liege darin, ihr Ende zu betrachten:
    … wenn ein Bewusstsein merkt, dass sein Ende naht, und es den plötzlichen und zerstörerischen Dialog mit der Auslöschung beginnt.
    Der beste Beweis für das, was nach dem Leben kommt, ist ein Blick auf die Totenmaske, auf jenen fahlen Gesichtsausdruck, am besten, wenn die Augen noch geöffnet sind. Sie geben uns einen vagen Eindruck von dem, was wir Seele nennen und in was sie abgeglitten ist. Durch die Augen der Toten können wir einen kurzen Blick in den Vortex werfen.
    Und was wir in diesem Leben erreicht haben, in den ganz tiefen Regionen unseres Selbst, bestimmt unsere Position auf der nächsten Seinsstufe.
    Apryl konnte aus diesem ganzen Psychogequassel nur herauslesen, dass Hessen offenbar an eine Art von Dualität geglaubt hatte – so wie Freud oder Jung, aber auf

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