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Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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Verlierers.
    In den späten Vierzigerjahren war Felix Hessen schließlich verschwunden, aber das genaue Datum war nirgendwo zu finden. Er wurde schon Jahre, bevor er offiziell als verstorben galt, von einem Anwalt der Familie als vermisst gemeldet. Sein Nachlass wurde von entfernten Verwandten aus Deutschland verkauft. Er war nie verheiratet gewesen, hatte keine Kinder gehabt und seine Eltern überlebt, die beide vor dem Krieg gestorben waren, noch ehe ihr Sohn sich seinen seltsamen Anwandlungen hingegeben hatte.
    In Standardwerken der Vorkriegskunst wurde er nur selten erwähnt. Allerdings hatte ein Mann namens Wyndham Lewis ihm attestiert, er sei »ungeheuer vielversprechend«, bevor er sich mit ihm verkrachte, während ein gewisser Augustus John seine Werke der Royal Academy empfahl, obwohl Hessen an dieser Institution offensichtlich kein Interesse zeigte. In den bekannten Memoiren aus dieser Zeit wurde er nur knapp erwähnt. Eine der Mitford-Schwestern, Nancy, beschrieb den »Widerspruch zwischen seinem guten Aussehen und seiner Widerwärtigkeit«. Sogar aus Aleister Crowleys okkulter Gesellschaft »Mysteria Mystica Maxima« wurde er eilig ausgeschlossen, nachdem man seine »Fähigkeit zum Beschreiten des Pfads der Erleuchtung« angezweifelt hatte. Angeblich hatte er versucht, Crowley zu bestechen und schließlich zu erpressen, damit er ihm das Wissen für bestimmte Rituale vermittelte, das ihm als einfachem Schüler nicht zustand. Gerüchten zufolge, die in okkulten Zirkeln verbreitet wurden, ließ Crowley ihn sehr wohl an bestimmtem Wissen teilhaben, nachdem Hessen ihm eine Menge Geld überlassen hatte, damit er seiner Morphiumsucht und seinem Hang zu Prostituierten nachgehen konnte. Es handelte sich angeblich um bedeutende Informationen, die Crowley, genannt »das Große Tier«, während eines Rituals im schottischen Boleskin am Ufer des Loch Ness nach einer langen Fastenzeit selbst mit großem Erfolg genutzt hatte. Ein Dichter namens John Gawsworth erinnerte sich daran, dass Hessen einmal aus dem Lesesaal der British Library geworfen wurde, weil er dort Rituale durchgeführt hatte, die das Licht im ganzen Gebäude verdunkelten.
    Aber kurz nach dem Krieg war er weg. Verschwunden. Wahrscheinlich Selbstmord.
    Nirgendwo wurde erwähnt, dass er als unbeliebter Nachbar im Barrington House gewohnt hatte.
    Die Organisation der Freunde von Felix Hessen lehnte das Buch von Miles Butler als Teil einer Kampagne linksliberaler Kunsthistoriker gegen ihr Idol ab.
    Auf der Website waren außerdem dreißig Essays aufgelistet, die seine verloren gegangenen Gemälde beschrieben wie auch die Entwürfe, die der Vorbereitung seiner »großen Vision des Vortex« dienen sollten. Die Autoren der Website behaupteten, das Verschwinden der Gemälde sei ein weiterer Teil der Verschwörung. Sie würden bis zum heutigen Tag von staatlichen Stellen unter Verschluss gehalten, weil der Künstler Kontakte zu den britischen Faschisten pflegte.
    Die Freunde von Felix Hessen trafen sich alle zwei Wochen zu Vorträgen und Veranstaltungen, die von »Versteckten Landschaften in London« handelten, was immer das sein sollte. An diesem Freitagabend sollte ein Treffen in Camden stattfinden, wo es um »Hessen und den Okkultismus der Nazis« gehen sollte, mit einem österreichischen Gastredner namens Otto Herndl. Die Telefonnummer eines Mannes namens Harold war angegeben für den Fall, dass man weitere Einzelheiten wissen wollte. Apryl sah sich kurz an, welche Themen die Organisation in Zukunft abhandeln wollte: »Felix Hessen und der Kult des Sezierens«, »Das Bankett der Verdammten – Felix Hessen und die Unsichtbare Welt des Eliot Coldwell«, »Groteske Puppenbilder in der Vorkriegsmalerei«, »Das Barbarische – ein kurzer Blick auf die Bestie«, »Surrealismus und der Modernismus des Ezra Pound – kurze Blicke in den Vortex«.
    Das alles hörte sich für sie wie Chinesisch an, und bald schon tränten ihr die Augen vor lauter Fremdwörtern und obskuren Querverweisen. Trotzdem schrieb sie sich die Telefonnummer von diesem Harold auf. Offensichtlich war er ein Doktor der Metaphysik. Sie war sich nicht sicher, was das genau bedeutete, aber immerhin schien er eine Autorität in Bezug auf Felix Hessen zu sein, denn er wurde als Autor der meisten Essays genannt und es gab einen Hinweis auf ein Buch von ihm, das demnächst von der Organisation veröffentlicht werden sollte.
    Als sie dann auf den Link zu der Galerie von Felix Hessens hinterlassenen

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