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Apocalypsis 1 (DEU)

Apocalypsis 1 (DEU)

Titel: Apocalypsis 1 (DEU) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Aber für das Waterboarding galt das jedenfalls nicht. Die Panik und die Angst wuchsen mit jedem Mal, und damit auch der verzweifelte Wunsch, zu überleben. Peter wollte nicht sterben. Er wollte, dass sie endlich aufhörten, ihn zu ertränken. Und er war bereit, alles dafür zu tun, jedes Geheimnis zu verraten, das ihm je anvertraut wurde, jede Lüge zu beeiden, jede Unterstellung zu bestätigen.
    Einfach alles.
    Beim nächsten Mal.
    Doch dann klingelte Alessia Bertonis Handy. Sie zog sich in eine Ecke des Kellers zurück, hörte eine Weile zu und antwortete leise und erregt.
    Es gibt ein Problem. Du bist das Problem.
    Die Erleichterung über unerwarteten Aufschub.
    Die Ungeduld, nicht zu wissen, was am anderen Ende gerade passiert.
    Die Angst vor dem Handtuch. Diese entsetzliche Angst.
    Alessia Bertoni legte auf und wechselte ein paar Worte mit den beiden Amerikanern, die nicht besonders erfreut reagierten. Der kleinere der beiden zerschnitt widerwillig das Gewebeband mit dem Peter auf den Stuhl gebunden war und zog ihn auf die Füße.
    »Was machen Sie mit mir?«
    »Wir verlegen Sie.«
    »Wohin?«
    »Maul halten.«
    Sie stülpten ihm wieder den verhassten feuchten Sack über den Kopf und führten ihn hinaus. Peter fühlte sich wackelig auf den Beinen nach den wiederholten »Behandlungen«. Seine Arme und Beine schmerzten von den Krämpfen während des Waterboardings. Die beiden Amerikaner hielten ihn links und rechts, irgendwo hinter sich hörte er das Klappern von hohen Schuhen. Peter wunderte sich, dass sie ihm die Hände nicht gefesselt hatten. Das bedeutete, dass es nicht weit sein würde. Keine guten Aussichten.
    Der Weg führte über ein paar enge Treppen aufwärts, und dann durch eine Art Korridor ins Freie. Peter konnte weder Stimmen noch Verkehrgeräusche ausmachen und vermutete, dass sie ihn irgendwo in der Peripherie der Stadt festgehalten hatten. Ein kühler Lufthauch. Vor ihm wurde eine Tür geöffnet. Das Klappern der hohen Schuhe überholte ihn, nicht weit von ihm knarzte die Schiebetür eines Autos.
    Ein Van.
    Es gab nur diese eine Chance.
    In dem Moment, als er sich anspannte, setzte sein bewusstes Denken aus. An seine Stelle traten Reflexe und motorische Programme, die er sich vor Jahren täglich antrainiert hatte. Und obwohl er sie seitdem nie wieder gebraucht hatte, erinnerte sich sein Körper an alles.
    Mit einer ruckartigen Bewegung ließ Peter seinen Kopf nach Links schnellen und brach dem Mann neben sich das Nasenbein. Mit dem Schwung der Bewegung wirbelte er herum und brach auch dem Mann rechts von ihm mit einer Kopfbewegung die Nase.
    Die beiden Männer neben ihm stöhnten auf, und Peter bekam für einen Augenblick die Hände frei. Aber die Männer waren C.I.A.-Leute und gut ausgebildet. Trotz des Schmerzes reagierten sie sofort und packten wieder zu. Peter, immer noch mit dem Sack über den Kopf, griff blindlings nach dem nächsten Arm und wirbelte erneut herum, ohne den Arm loszulassen. Er hörte ein trockenes Knacken und einen erstickten Laut. Gleichzeitig trat er dem anderen Mann zwischen die Beine.
    »Keine Bewegung!«
    Wo ist sie?
    Peter rechnete damit, dass sie bewaffnet war, aber auch das war kein bewusster Gedanke. Er riss sich den Sack vom Kopf und ging in die Knie, als ihn ein Schlag in den Magen traf, der ihm für einen Moment den Atem raubte.
    Du bist zu langsam!
    Peter wehrte den zweiten Schlag ab, den dritten, kam wieder zu Atem und platzierte einen gezielten Schlag an den Hals des Mannes vor ihm. Der Agent prallte gegen den Van und sackte röchelnd zusammen. Peter sah aus dem Augenwinkel, dass der zweite Amerikaner sich neben ihm gerade wieder aufrichtete. Dann fühlte er kalten Stahl an seinem Hinterkopf.
    »Ich sagte, keine Bewegung!«
    Immer noch kein bewusster Gedanke. Dennoch wusste Peter, dass sie nicht schießen würde. Er war immer noch zu wertvoll, um einfach abgeknallt zu werden.
    Also wirbelte er erneut herum und schlug der jungen Frau den Ellenbogen ins Gesicht. Einfache Regel: Ob Greis, Frau, Krüppel oder Kind – wenn du mir eine Waffe an den Kopf hältst, bist du mein Feind.
    Der Schuss ging neben ihm in das Blech des Wagens. Der Knall detonierte in Peters Ohr und machte ihn kurz taub. Peter registrierte auch das nur am Rande. Er entwand der Frau die Waffe mit einem brutalen Griff, schlug erneut zu und stieß sie von sich. Der zweite Amerikaner stand jetzt wieder und ging zum Angriff über. Peter griff nach der Waffe auf dem Boden und zielte auf ihn. Der

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