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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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hatte Ellen. In diesem Spiel?«
    »Willst du das wirklich wissen?«
    Wieder konzentrieren. Kraft sammeln.
    »Würde. Ich sonst fragen?«
    Nikolas sah kurz hinüber zu Raymond, der unbewegt auf der anderen Seite des Ganges saß. Der Tesserakt lag auf dem Sitz vor ihm, als sei er nichts weiter als ein Gepäckstück.
    Kein Wunder. Er ist ja jetzt auch leer. Und was immer sich in ihm befunden hat – es steckt jetzt in dir. Du bist der neue Tesserakt.
    Kein lustiger Gedanke, diesmal. Einfach nur eine Tatsache. Wie die Tatsache, dass sie sterben würden.
    »Er hat Ellen für dich ausgesucht.«
    »Raymond? Er ist doch nur ein …«
    »Er ist, was er ist. Er beobachtet uns schon, seit wir klein sind. Ellen wurde für dich ausgesucht und hatte nur eine einzige Bestimmung: regelmäßig Bericht zu erstatten.«
    Peter dachte gründlich über das nach, was Nikolas gesagt hatte, wälzte die Sätze hin und her, knetete sie, rupfte sie auseinander und setzte sie wieder zusammen. Die Antwort blieb die gleiche. Man musste sie nur aussprechen.
    »Unmöglich! Sie hat. Mich geliebt.«
    Nikolas beugte sich vor. »Stell es dir wie eine Gehirnwäsche vor, nur absolut perfekt. Du spürst den Dämon kaum, aber er ist immer da und lenkt dich, als ob es dein eigener Wille wäre.«
    Aha.
    »Aha. Und wer. Hat über dich. Bericht erstattet? Oder übernimmt das bei dir. Dein Dämon gleich mit? Weil du. Ans Zölibat gebunden bist?«
    Nikolas sah Peter nur an. »Ich will nicht darüber sprechen.«
    »Wer hätte. Das gedacht.«
    Konzentrier dich nur auf dein Ziel. Lass dich nicht ablenken. Du musst nicht sterben. Was geöffnet wurde, kann wieder verschlossen werden.
    Überrascht stellte Peter fest, dass ihn Nikolas’ Erklärung über Ellen nicht sonderlich erschütterte, selbst falls es der Wahrheit entsprach. Er empfand Schmerz über ihren Tod, natürlich, aber inzwischen gedämpft durch eine Frage und die Erinnerung an einen flüchtigen Kuss und ein Gesicht mit grünen Augen.
    Hast du Ellen denn geliebt? Oder hast du nicht dein ganzes Leben auf Maria gewartet?
    Durch das Kabinenfenster konnte Peter nun die Lagune von Venedig erkennen, die Perlenschnüre der hell erleuchteten Strandbäder und das kupferfarben leuchtende Netz von Venedigs Kanälen und Straßen. Kurz darauf setzte der Helikopter auf einer achteckigen Betonplattform vor einer Laguneninsel auf.
    Niemand wird zurückgelassen.
    Wieder wurden sie von zwei Männern in weißen Schutzoveralls erwartet, die den Tesserakt aus dem Hubschrauber holten und forttrugen.
    »Wo sind wir?«, fragte Peter, als er auf die Betonplattform trat und sich umsah. Nicht weit entfernt konnte er im Dunkeln die Silhouette eines verfallenen Gebäudes ausmachen. Er fühlte sich inzwischen klarer im Kopf, trotz der Veränderungen am ganzen Körper. Seine Haut spannte und scheuerte in der Kleidung. Jede Bewegung fiel ihm schwer, als wäre er gefesselt.
    »Poveglia«, sagte Nikolas. »Eine kleine Insel in der Lagune von Venedig.«
    »Ist das nicht ein wenig auffällig?«
    »Keine Sorge«, sagte Raymond. Er drängte zur Eile, als liefe ihm die Zeit davon, und nahm Peter und Nikolas wieder wie selbstverständlich an die Hand. Hinter ihnen hob der Helikopter wieder ab. Jeder Schritt war mühsam, sein ganzer Körper steif, wie von einer Kruste bedeckt. Sie folgten einem kleinen Trampelpfad, der an dem schattenhaften Gebäude vorbei zur anderen Seite der Insel führte.
    »Die Insel ist Sperrgebiet«, erklärte Nikolas. »Niemand darf hier anlegen.«
    »Und wenn doch?«
    »Glaub mir. Niemand wird hier anlegen. Dafür sorgen wir schon.«
    »Ihr.«
    » Ich sorge dafür. Die Insel gilt ohnehin als verflucht. Im vierzehnten Jahrhundert wurden Zehntausende von Pestkranken hier ausgesetzt. Die Vaporetti, Lastkähne und Gondeln machen einen großen Bogen um Poveglia.«
    »Und wie erklärst du den Behörden eure Anwesenheit hier?«
    »Gar nicht. Es werden einfach keine Fragen gestellt.«
    »Stimmt ja. Wie konnte ich das vergessen. Vatikanischer Geheimdienst. Inquisition. Große Nummer, totale Kontrolle, nicht wahr?«
    »Kannst du dir sparen, Peter.«
    »Wieso? Ich find’s lustig. Du hast die Lizenz zum Töten bestimmt von Gott persönlich bekommen.«
    Nikolas ging nicht darauf ein. Als sie einen kleinen Kanal überquerten, erkannte Peter hinter den Bäumen ein weiteres Gebäude im Dunkeln, kleiner, langgestreckt und unauffällig. Helles Licht ergoss sich durch die weit geöffnete Vordertür über den Weg. Im Licht warteten vier

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