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Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Titel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webnovel
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Kirche,
    Gemeinschaft der Heiligen,
    Vergebung der Sünden,
    Auferstehung der Toten
    und das ewige Leben.
    Amen.«
    Dann ergriff sie die erste Perle und betete das erste Ave Maria .
     
    »Gegrüßet seist Du, Maria, voll der Gnade,
    der Herr ist mit Dir.
    Du bist gebenedeit unter den Frauen,
    und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus,
    den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast.«
    So betete sie Perle für Perle, drei Mal den ganzen Kranz. Und bei jedem weiteren Ave Maria fügte sie am Ende eines der Geheimnisse des Glaubens an Jesus Christus an:
    »Den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.
    Den du, o Jungfrau, in Bethlehem geboren hast.
    Den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.
    Den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.«
    Die freudenreichen Geheimnisse, die lichtreichen Geheimnisse, die schmerzhaften Geheimnisse, die glorreichen Geheimnisse. Maria betete mit der ganzen Inbrunst einer Gläubigen, mit der Liebe einer Ordenschwester zu Jesus Christus und der Verzweiflung einer Frau, die um das Leben ihres Geliebten bangte.
    Mit den ewig gleichen Worten, die Perle auf Perle aus ihrem Mund tropften, löste sich Marias Bewusstsein auf und mit ihm alle Verzweiflung und Einsamkeit. Perle auf Perle betend rückte sie näher zu Gott.
    Bis sie eine Vision hatte.
    Außer bösen Träumen hatte sie noch nie eine Vision gehabt, dennoch wusste sie sofort, was mit ihr geschah. Erschrocken und fasziniert zugleich betete sie weiter die Perlenschnur des Amuletts, während die Bilder vor ihr aufstiegen und zerfielen.
    Sie sah die Hügel von Jerusalem im gelblichen Dunst eines Hochsommerabends. Drückende Schwüle lastete über dem Palast des Herodes, dem Tempel Salomons, den engen Gassen und der Schädelstätte Golgatha. Ein Mann in römischer Kleidung stand auf einer Terrasse des Palastes. Die untergehende Sonne, schleimig und rot, brannte ein Loch in seinen Kopf. Er litt wieder unter schlimmer Migräne und sah voller Abscheu auf die verhasste Stadt, der er nicht entfliehen konnte. Seine Hunde knurrten unruhig, als die Wachen den Mann hereinführten, den sie Jesus aus Nazareth nannten und dem sie Wunderdinge nachsagten. Am Pessachfest war er umjubelt in die Stadt eingezogen, um die Bevölkerung gegen den Kaiser und die Priester aufzuwiegeln. So jedenfalls lautete die Anklage. Pilatus hörte die Schritte der Wachen und des Angeklagten hinter sich und wandte sich langsam um, um den Dämon in seinem Kopf nicht weiter zu reizen. Mit seinen entzündeten Augen sah Maria in das misshandelte und schmutzige Gesicht des Mannes, dem sie ihr Leben geweiht hatte. In seinen Augen las sie die Todesangst. Und noch etwas anderes, das sie sich nicht erklären konnte. Pilatus wollte die Angelegenheit schnell beenden, um in das kühle, schützende Dunkel seiner Gemächer zurückkehren zu können. Doch als er in das Gesicht des Mannes namens Jesus blickte, fiel der Dämon der Migräne von ihm ab wie eine tote Krähe aus einem Baum, und er fühlte sich mit einem Mal wieder so leicht wie als Kind im Mandelgarten seines Vaters.
    Maria hätte das Bild gerne noch weiter betrachtet und das Geheimnis des Mannes aus Nazareth ergründet, doch es löste sich nun auf, und Maria sah in rascher Folge weitere Bilder. Die Pyramiden von Gizeh. Die große Pyramide befand sich noch im Bau. Tausende von Arbeiter bewegten gewaltige Steinquader durch innenliegende Rampen. Dann sah Maria einen nackten Mann, der Kreide kaute und Formen und Zeichen an die Wände einer Höhle spuckte. Das Bild verschwand, als der Mann sie plötzlich erschrocken anblickte. Maria sah nun, wie sich der Mond vor die Sonne schob und alles Licht aufsaugte. Sie sah das Firmament der Sterne, die sich wie Perlen an einer unendlichen, verknoteten Schnur aufreihten. Maria stand allein auf einem Hochplateau. Unter ihr donnerten berittene Soldaten in Rüstung und Harnisch in großer Eile über eine Wüste aus schwarzem Sand. Sie trugen weiße Mäntel mit dem Tatzenkreuz. Einer von ihnen hielt einen kleinen Gegenstand an sich gepresst. Doch ehe Maria erkennen konnte, um was es sich handelte, löste auch dieses Bild sich wieder auf, und sie sah eine lange Reihe von Tieren, die auf ein riesiges hölzernes Schiff zuströmten. Maria sah eine Stadt in einer Ebene zwischen zwei Flüssen entstehen. Sie kannte den Namen dieser Stadt, sah sie wachsen, aufsteigen und in Feuer und Hass vergehen, bis nichts mehr von ihr übrig war als Staub und Ruinen. Nicht einmal mehr die

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