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Apple - Die Geburt eines Kults

Apple - Die Geburt eines Kults

Titel: Apple - Die Geburt eines Kults Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moritz
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Multimillionär.“ Er war in Südkalifornien aufgewachsen, hatte an der University of Southern California einen Bachelor- und einen Master-Abschluss in Elektrotechnik gemacht, und nach dem Studium war er zur Hughes Aircraft Company gegangen, wo er in einem Forschungs- und Entwicklungslabor gearbeitet hatte.
    Nachdem Markkula Fairchild verlassen hatte und zu Intel gegangen war, tauchte er tief in die Halbleiterindustrie ein. Er arbeitete an der Preisgestaltungsstrategie für neue Chips, stellte Datenblätter zusammen, half Kunden bei der Problemlösung und galt als solide und zuverlässig, aber nicht als aufgehender Stern. Einen gewissen Anspruch auf Ruhm erwarb er sich dadurch, dass er die Entwicklung von Intels Computersystem für die Abwicklung von Kundenbestellungen leitete. Dabei versenkte er sich in die wesentlichen Details der Programmierung. Er beobachtete das Wachstum von Intels Speicherchip-Produktlinie und begriff die Bedeutung guter Finanzkontakte sowie den Bedarf an zuverlässigen Vertrieben und Händlern. Die Arbeit der Marketingabteilung wurde unter anderem durch Intels technischen Vorsprung, durch die kräftige Nachfrage nach seinen Chips und dadurch erleichtert, dass viel Wert auf Werbung und PR gelegt wurde.
    In einer Branche, in der sich Vertriebsleute gern als Frauenhelden brüsten und dies auch beweisen, wenn sich die Gelegenheit bietet, war Markkula Mister Saubermann. Er zog sich lieber in den Schoß seiner Familie zurück, fühlte sich beim Smalltalk unwohl, war förmlich und nüchtern und ließ sich nicht in die Karten schauen. Er managte seine Finanzangelegenheiten im Stillen und lieh sich Geld, um Aktien zu zeichnen, bevor Intel an die Börse ging. Ein Kollege namens Richard Melmon sagte: „Er gehörte nicht zur Truppe. Viele Leute konnten ihn nicht leiden. Er war nicht gerade ein Partylöwe. Er war ein pingeliger Typ, der immer alles besser wusste, auch wenn das gar nicht so war.“ Markkula ärgerte sich, als ihm ein Marketingvorstand vor die Nase gesetzt wurde, und er überraschte seine Arbeitskollegen, indem er Intel verließ. Er setzte sich in der Wärme von Cupertino zur Ruhe, beschäftigte sich mit seinem Haus, sah zu, wie seine beiden kleinen Kinder groß wurden, planschte in seinem Swimmingpool, installierte Rasensprenger, baute Schränke für seine Stereoanlage, zupfte auf einer Gitarre herum und befasste sich ausgiebig mit Öl-und Gastanks. Sein Körper hatte immer noch das gepflegte Aussehen eines Highschool-Turners und er bewunderte offen Jerry Sanders, den schrillen Gründer von Advanced Micro Devices, der im Gegensatz zu den meisten anderen Halbleitermanagern zugab, dass er die teuren Dinge des Lebens mochte. Markkula hatte ein Faible für auffällige Dinge, wie die markante Armbanduhr, die er am Handgelenk trug, und der goldfarbenen Chevrolet Corvette, mit der er zu Jobs’ Garage fuhr.
    Markkula unterhielt sich mit Jobs und Wozniak, inspizierte den Computer und war von den technischen Spielereien gefesselt. „So etwas hatte ich schon gewollt, seit ich die Highschool hinter mir hatte.“ In einem zweigeschossigen hölzernen Bürogebäude in Menlo Park mit Innenhof und jenen diskreten Messingschildern mit kleinen Buchstaben, die sichere Anzeichen für die Gegenwart mehrerer Venturecapital-Firmen waren, holte er sich bei Don Valentine Rat. In einem Büro, in dem es vor Werbeanzeigen, Prospekten und Lucite-Plexiglasblöcken wimmelte, die an ein paar bedeutende Coups des Wagniskapitalgebers erinnerten, plauderten Valentine und Markkula über die Aussichten von Apple. Außerdem hingen in dem Büro eine Sepia-Fotografie von Sundance Kid und ein Schild, auf dem stand: WER SICH IN DIESEN RÄUMLICHKEITEN BEIM RAUCHEN ERWISCHEN LÄSST, WIRD AN DEN ZEHENNÄGELN AUFGEHÄNGT UND MIT BIOKAROTTEN BEWUSSTLOS GEPRÜGELT.

    Durch seine Unterhaltung mit Valentine bestärkt, bot Markkula an, Jobs und Wozniak hinsichtlich der Organisation von Apple zu beraten. Sie setzten sich abends und an Wochenenden zusammen und nach und nach war Markkula von dem Unternehmen immer mehr angetan. Er besprach die Angelegenheit mit seiner Frau, versprach ihr, dass er Apple nur vier Jahre seines Lebens widmen würde, und schließlich erklärte er Jobs, um die Entwicklung und Einführung des Apple II zu bezahlen, würde er ein Bankdarlehen von 250.000 Dollar aufnehmen: Das war weniger als ein Zehntel seines Vermögens. Markkula rief McKenna an, sagte ihm, er stehe im Begriff, in Apple zu investieren, und bat ihn,

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