Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Aprilgewitter

Titel: Aprilgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorentz Iny
Vom Netzwerk:
mich sehr bedauerlich, dass ich dich nicht zu Hause angetroffen habe« las, fand er, dass es sich wie ein Vorwurf anhörte, und zerriss das Blatt. Schließlich schrieb er nur eine kurze Notiz, dass er hier gewesen war, und erinnerte sie noch einmal an die große Parade, bei der er zum ersten Mal mit dem gesamten Regiment in voller Uniform Unter den Linden entlangreiten würde.

XIII.
    Z ur gleichen Zeit fuhr Major von Palkow ins
Le Plaisir
und ging dort zielstrebig auf Elsie zu. Diese saß am Ende des Sofas und rieb sich den Hintern. Diesmal hatte ein anderer Gast ein Mädchen züchtigen wollen, und es war wie üblich an ihr hängen geblieben. Daher atmete sie auf, als von Palkow ihre Dienste für den Rest der Nacht forderte. Nun musste eine andere Hure herhalten, wenn ein neuer Freier seine Perversionen ausleben wollte.
    »Wünschen Sie eine Flasche Wein, Herr Major?«, fragte sie.
    »In der Tat, die wünsche ich! Dazu Gebäck und zwei Cognac.«
    Von Palkows Worte ließen Elsie strahlen. Endlich konnte sie einem anderen Mädchen befehlen, sie zu bedienen. Ihr Blick fiel auf Lenka, die bislang vergebens auf Grünfelder gewartet hatte.
    »Könntest du zwei Cognac, Wein und Knabbereien für den Herrn Major besorgen, meine Liebe?«, bat sie mit falscher Freundlichkeit.
    Lenka erhob sich und verschwand in Richtung der Küche. Von dort ging es weiter in den Weinkeller, in dem Hede Pfefferkorn etliche ausgezeichnete Tropfen liegen hatte.
    Als sie kurz darauf mit einem vollen Tablett das Separee betrat, das Elsie zugeteilt worden war, lag diese nackt auf dem Bett. Auch von Palkow hatte sich bereits ausgezogen und fiel trotz des Eintretens einer anderen Person über die Frau her, als wolle er sie vergewaltigen.
    Lenka verzog den Mund. Die meisten Gäste des
Le Plaisir
waren angenehme Kunden, doch der Major zählte zu der kleinen Schar, denen der normale Geschlechtsverkehr mit einem willigen Mädchen nicht genügte. Ihm ging es darum, die Frau, die er sich ausgesucht hatte, körperlich zu demütigen und ihr zu zeigen, dass er ihr Herr war.
    »Stell den Wein auf den Schemel«, fuhr von Palkow sie an, ohne in seinem Tun innezuhalten. Lenka gehorchte und verschwand dann so lautlos wie ein Schatten.
    »Dumme Kuh!«, fauchte Elsie hinter ihr her, allerdings erst, als die Tür wieder geschlossen war.
    »Du magst die schöne Lenka nicht?«, fragte von Palkow keuchend.
    Elsie schüttelte den Kopf. »Ganz und gar nicht! Sie ist eine eingebildete Pute, die mich die Drecksarbeit machen lässt und nur ganz besonderen Herren ihre Möse zeigt.«
    Doch von Palkow hatte sich schon von seiner Leidenschaft davontragen lassen und bearbeitete Elsie so heftig, dass diese den Himmel anflehte, es bald vorüber sein zu lassen. Zu ihrer Erleichterung sank der Mann kurz darauf über ihr zusammen und presste sie mit seinem Gewicht auf die Matratze. Er keuchte vor Erschöpfung.
    »Das war gut! Sobald ich wieder kann, werden wir weitermachen«, stöhnte er zufrieden.
    »Könnten Sie dann vielleicht ein wenig sanfter mit mir umgehen?«
    Von Palkow setzte sich auf, griff ihr mit der Rechten an die Kehle und drückte langsam zu. »Hör mir gut zu, du Hure! Ich werde dich so reiten, wie es mir gefällt. Hast du mich verstanden?«
    Elsie gurgelte und brachte kein Wort heraus. Als sie schon glaubte, ersticken zu müssen, ließ er los. »Ich bin dein Herr! Und was ich sage, wirst du tun. Oder hast du vergessen, dass ich dich jederzeit den Schutzleuten übergeben kann?«
    »Nein, natürlich nicht!« Ihre Stimme war so dünn, dass sie kaum zu verstehen war, so groß war ihre Angst, der Mann könnte sie tatsächlich umbringen, wenn sie ihm nicht gehorchte.
    Er stand auf und reichte ihr eines der gefüllten Cognacgläser. »Hier, ich glaube, du hast es nötig. Auf dein Wohl!«
    »Auf das Ihre, Herr Major«, antwortete Elsie noch immer leicht krächzend. Der Krampf in ihrer Kehle löste sich jedoch, als die ölige Flüssigkeit hindurchrann und mit einem leichten Brennen den Magen erreichte.
    »Wir zwei werden jetzt miteinander reden. Und du wirst kein Wort davon weitersagen, zu niemandem, verstanden?«, fuhr der Major fort.
    Elsie nickte eingeschüchtert.
    »Gut!« Von Palkow schenkte nun Wein in zwei Gläser und stellte eines vor sie. »Wie stehst du zu Fürst Tirassow?«
    »Wenn ich könnte, würde ich ihm in die Eier treten«, brach es aus Elsie hervor. Allein bei dem Gedanken an den russischen Edelmann tat ihr der Hintern weh.
    »Was hältst du davon, wenn ich

Weitere Kostenlose Bücher