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APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

Titel: APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan M. Watkins
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unterbricht und mir sagt, sie höre, wie Rob sie vom oberen Stockwerk her rufe. Sie sagt, sie habe ein deutliches Bild vor sich, wie er eine Tür öffne, sie rufe, dann die Tür schließe – öffne und schließe, öffne und schließe.
    Halb sehe ich das Bild auch vor mir… es scheint mir ein Ruf aus einer anderen Dimension zu sein oder eine lockende Stimme aus einer weit entfernten Welt.
    Dann sehe ich, wie beide durch die Tür hinausgehen. Jane ist wacklig und ihre Beine funktionieren nicht ganz richtig, aber trotzdem, sie geht. Und während des Weggehens wendet sie sich zu mir und sagt, sie müsse nun irgendwohin gehen, aber ich solle weitermachen.
    Alles ist sehr seltsam und verfolgt mich…
    * * * *
    Ich meldete mich bei meinem ersten Besuch im Krankenhaus nicht bei der Rezeption an – es war im Herbst 1982, nachdem Jane zum zweiten Mal eingeliefert worden war. Sie leide an fürchterlichen Wundstellen, sagte mir Rob, und an einer daraus entstandenen Sepsis und an einigen anderen Problemen. Rob hatte mich diesmal angerufen, weil ich vorher, im Frühling, gar nicht gewusst hatte, dass sie im Krankenhaus lag, bis sie wieder kurz vor der Heimkehr stand.
    Ich fand den Aufzug, drückte die Stockwerknummer und fühlte mich wie eine Verschwörerin. Irgendwie war ich überzeugt, dass man mich nicht zu ihr gelassen hätte, wenn ich mich bei der Rezeption angemeldet hätte. Ich weiß nicht, weshalb ich dieses Gefühl hatte. Vielleicht hing es mit dem zusammen, was ich vorfand, als ich aus dem Aufzug trat.
    Der antiseptische Krankenhausgestank erfüllte meine Nase, als ich den Flur entlangging und die Zimmernummer suchte. Weiter vorne, in einem Zimmer neben der Schwesternstation, schrie jemand vor Schmerzen. Der Ton hob und senkte sich ohne aufzuhören, ein fürchterliches gellendes Heulen, nur unterbrochen von unverständlichen Wortfetzen und unzusammenhängendem Schluchzen. „Um Gottes allmächtigen Willen,“ dachte ich bei mir, „warum geht denn keiner hinein und tut etwas für diesen elenden Menschen?“ Die Schwesternstation war verlassen. Niemand sonst war im Flur.
    Plötzlich drangen die heulenden, unverständlichen Worte mit schrecklicher Deutlichkeit durch die Luft: „VERDAMMT NOCHMAL, VERDAMMTE HÖLLE!“, schrie die Stimme, „LASST MICH VERDAMMT NOCHMAL ENDLICH HIER RAUS!“ Dann gingen die Schreie in ein erbärmliches, hoffnungsloses Schluchzen über.
    Das Zimmer und die Stimme gehörten Jane.
    Wenig fehlte und ich hätte mich umgedreht und wäre davongelaufen. Ich schäme mich, es zuzugeben, aber ich zögerte an der Tür und dachte, ich könnte einfach nur weggehen und vielleicht später nochmals zurückkommen oder auch gar nicht mehr, und niemand würde etwas davon wissen. Bestimmt musste doch eine Schwester oder ein Arzt bei ihr drinnen sein – ganz sicher müsste das so sein. Aber es war nicht so. Als ich allen meinen Mut zusammennahm und hineinging, sah ich, dass Jane allein war.
    „Sue-Belle!“, rief Jane, “Sue-Belle, Sue-Belle, hilf mir, mach etwas, sprich mit mir, erzähl mir etwas.” Sie lag auf dem Rücken, mit ihren Armen über der Brust gefaltet, in der Position eines Leichnams. Aber ihre Schultern, Ellbogen und Handgelenke waren so steif, dass ihre Arme eben nicht in dieser Position ruhten – sie waren wie diejenigen einer Marionette starr fixiert und schwebten knapp oberhalb des Lakens. Kissen stützten sie auf beiden Seiten und auch unter ihren Oberarmen. An der Wand stand ein Fernsehgerät und eine Seifenoper murmelte endlos vor sich hin.
    Ich sagte etwas im Sinne von: „Möchtest du, dass ich jemanden hole?“ – „Nein,“ sagte sie, „setz dich hin und rede mit mir, bitte rede mit mir.“ Sie war atemlos vor Schmerzen und versuchte angestrengt, ihre Schreie vor mir zu unterdrücken. Schweiß rann über ihre Stirn und in ihre Augen.
    Ich ging ins Badezimmer, hielt einen Waschlappen unter kühles Wasser und saß an ihr Bett und wischte mit dem Tuch über ihre Stirn und über ihr Gesicht, während ich pausenlos über irgendetwas redete. Ich weiß nicht einmal mehr worüber – über Sean, meine Katzen, was mir auch immer in den Sinn kam. Ihre natürliche Haarfarbe hatte begonnen, nachzuwachsen, es war ein schönes silbernes Schwarz, dicht und wild. Ich rieb ein wenig über ihren Kopf. „Was zum Teufel ist hier eigentlich los?“, fragte ich schließlich. Sie sagte mir, sie reagiere auf ein Medikament, das sie ihr gegeben hatten, um ihre Lunge zu reinigen – oder so ähnlich;

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