APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
Tage, nachdem Sean am 7. Oktober geboren worden war, besuchten wir Jane und Rob und sie brauchten zwei ganze Rollen Film, um Fotos von uns dreien zu machen (diese Fotos gibt es alle noch). Maggie und Bill Granger waren auch dort, und ich erinnere mich, wie Bill Sean in die Arme nahm und ihn liebkoste und Little Peanut nannte und wie Rob immer wieder voller Verwunderung über diese winzige Person in unserer Mitte sprach und wie munter Jane reagierte, aber wie wenig sie sagte; und wie ich schließlich Sean vor allen Anwesenden stillte, etwas, das ich auch in der ASW-Klasse machte und was Jane in einem Ausmaß entsetzt haben musste, das ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen kann.
* * * *
Aber Ned und ich durchlebten eine fürchterliche Zeit – es funktionierte einfach nicht. Wäre ich fähig gewesen zu verstehen, dass das, was ich eigentlich gewollt hatte, ein Kind gewesen war und nicht ein Ehemann, hätten wir vielleicht das unpassende Heiratstrauma ganz vermeiden können; aber ich bezweifle es, wenn man sich an jene Zeiten und das damalige fehlende Verständnis gegenüber ledigen Müttern erinnert. Offensichtlich hatte ich ja diesen Trieb schon einmal ausgelebt – und beide Male war mein bewusster Verstand während des ganzen Vorgangs total ausgeschaltet gewesen.
Jane und Rob taten ihr Bestes, um uns zu helfen, einschließlich einer Einladung zu einer privaten Seth-Sitzung, während der Ned und ich einigermaßen wohlwollend mit einer scharfen Analyse und mit Empfehlungen für die Reparatur unserer Ehe versehen wurden. 3 1970 ließen wir uns trotzdem scheiden, obwohl die Einsichten außerhalb jenes Bezugssystems für mich – und nicht nur für mich, sondern (typisch für Seth) auch universell und auch für Jane anwendbar waren. Und noch deutlicher anwendbar für die Unterschiede zwischen Jane und mir, die immer so… ähnlich schienen.
„Du hast während einer langen Zeit das Gefühl gehabt, dass du zwischen Teufel und Beelzebub stehst,“ sagte mir Seth an jenem Abend. „Dass du einen Verstand und eine Gebärmutter hast und dass diese beiden irgendwie nicht miteinander klar kommen. Ungeachtet von Einflüssen früherer Leben, die existierten, und in Erfüllung einiger anderer innerer Beweggründe, hattest du Kinder, um sowohl deiner Mutter wie auch dir selbst zu beweisen, dass du eine Frau bist. Daraufhin, so dachtest du, könntest du dann ganz frei sein, um deinen Verstand und deine anderen Fähigkeiten zu brauchen und niemand könnte etwas dagegen einwenden, weil du immer antworten könntest: ‚Offensichtlich habe ich meine Weiblichkeit bewiesen und ich bin nun frei, meinen Verstand zu gebrauchen.’“
„Viele untergeordnete Themen fallen damit auch an ihren Platz – die Versuche, die du manchmal unternommen hast, um… deine weibliche Natur zu verstecken, für die du dich grundsätzlich schämst.“
Ich schenkte diesen Einsichten wenig Aufmerksamkeit, denn ich konnte nicht wirklich sehen, wie relevant sie für mein damaliges Problem waren. Erst viel später, lange, nachdem Jane gestorben war, las ich diese Texte wieder und dachte mir, dass mein Kopf wohl alle diese Jahre hindurch aus Holz gewesen sein musste, um damals nicht sofort den Sinn dahinter erfasst zu haben. Fast so, als ob Jane und ich uns in voller Absicht auf Undurchsichtigkeit, statt auf mitfühlende Klarheit zwischen uns geeinigt hätten, um dieses Thema zu erforschen.
Denn es war dieses Thema, also sozusagen das Thema unserer Weiblichkeit und wie mit dieser Weiblichkeit umgegangen werden sollte – sie beweisen, widerlegen, angreifen und bestrafen, verstecken oder genießen –, das jenen Raum zwischen uns bildete, der gleichzeitig so unsichtbar und dabei so unverkennbar unsere zentrale Frage war.
Jane Roberts 1974 mit einem Mitglied der ASW-Klasse. „Sie muss damals in ihren Vierzigern gewesen sein, mit schwarzem Haar, bei dem sie sich nie entscheiden konnte, ob sie es wachsen oder schneiden lassen sollte. Sie wog vielleicht etwas zwischen vierzig und fünfundvierzig Kilos.“ (Foto: „Geoffrey Beam“)
KAPITEL 10
Der Sitz des (irgendwie) Unbewussten
Eines der erstaunlicheren Dinge, die Jane und ich je erlebten, fand an einem jener Freitagabende statt, und bis jetzt war es mir zu peinlich, die Details im Druck wiederzugeben (ich zog sie in der letzten Minute aus Im Dialog mit Seth zurück). Es sind nicht nur die persönlichen Aspekte, die mir Mühe machen – es ist die totale Verrücktheit des Ereignisses selbst, das ich,
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