APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
Sinn, als ich gedacht hatte, dass ich entweder eine Frau sein konnte oder eine Schriftstellerin, aber nicht beides, und dass jede Seite, jede Wahl, die andere jeweils hasste. Es machte Sinn.
In meinen Notizen steht weiter, dass Jane einige andere Eindrücke beschrieb, die sie als Gründe für meine Symptome betrachtete, aber ich vergaß die Details fast augenblicklich – denn während sie sprach, begann ich zu spüren – und hier wird es verzwickt, sogar jetzt noch, nach all dieser Zeit und nach allem Nachdenken darüber – ich begann zu spüren, dass mir das Sitzen nicht mehr länger weh tat. „Bin ich von nur zwei Gläsern Bier so gefühllos geworden?“, fragen meine Notizen, aber ich wusste, dass es etwas anderes war. Ich stand auf und ging ins Badezimmer und schaute nach.
Die Trichomonas-Wundstellen – offene, glühendheiße, brennende und juckende Ekel, wie jede Frau bezeugen kann, die je unter dieser scheußlichen Plage gelitten hat – waren weg. VERSCHWUNDEN.
Und ich meine damit – weg. Einfach so. Verschwunden. Nicht mehr da. Spurlos.
Einen Moment lang dachte ich, ich sei verrückt geworden; hätte wirklich ernsthaft durchgedreht. Dass eine ganze Zeitperiode, vielleicht ein paar Wochen, vergangen waren und ich hier nun wieder in Janes und Robs Badezimmer stand und meinte, es seien nur ein paar Minuten vergangen, seit – seit vorher, als meine wunden Punkte noch genau da waren. Wo sie nun nicht mehr waren. Aber nein, es war der gleiche Freitagabend; alle im Wohnzimmer draußen würden mir das bestätigen, ich war sicher. Aber worum ging es denn hier? Was war hier geschehen? Ich war schockiert und ziemlich verstört. Tatsächlich sogar entsetzt. Ich kehrte ins Wohnzimmer zurück und wartete, bis die allgemeine Unterhaltung wieder begonnen hatte und ich unter dem schützenden Stimmengemurmel Jane erzählen konnte, was geschehen war – was ich glaubte, was geschehen war.
Sie reagierte enthusiastisch, aber auch vorsichtig. „Hei, Leute, habt ihr das gehört!“, sagte sie. „Sue hatte dieses Frauenproblem und nun ist es weg!“ Sie lächelte mir zu, aber es war ihr nicht so wohl dabei. Bill machte irgendeinen Witz – auch ihm war es peinlich und ehrlich gesagt, auch mir. Ned sagte überhaupt nichts und starrte nur verblüfft auf den Boden.
Jane und ich schauten einander an und wandten uns dann anderen Themen zu. Und wir sprachen nie mehr darüber.
Bis heute habe ich die Bedeutung dieses Heilungserlebnisses – oder was auch immer es war – nie untersucht. Hätte ich nicht meine Notizen, die ich an jenem Abend sofort nach dem Nachhausekommen aufschrieb, würde mir das Ganze heute unmöglich erscheinen, so als ob ich mich falsch erinnert, es geträumt oder erfunden oder mit etwas Realem verwechselt hätte. Außer, dass es real war – man könnte sogar sagen super-real, aber war es das wirklich? Findet diese Art von natürlichem Heilen nicht ständig unterhalb unseres bewussten Wissens statt? Hatte das frivole kleine Alpha-Ding irgendwie etwas angeklickt oder angeschubst und schalteten sich dadurch meine natürlichen Heilungsfähigkeiten in eine Art höheren Gang? Oder was noch unbehaglicher wäre: Hatten wir plötzlich unsere gemeinsamen Energien gebündelt, sozusagen als mächtiges Beispiel, um zu zeigen, was alles möglich wäre? Und was würde das in diesem Fall in der ganz gewöhnlichen alltäglichen Welt für jeden und jede von uns bedeuten? Wenn es uns tatsächlich jederzeit besser gehen könnte, wenn wir nur wollten – wie kommt es dann, dass wir es doch nicht tun?
* * * *
Jane erlebte jedoch einige sehr bemerkenswerte Beispiele von „natürlichem Heilen“, das intensivste geschah im August 1973, als ihr Blusenärmel in der Küche Feuer fing. 2 Gemäß ihren Notizen schrie Jane auf und Rob stürmte aus seinem Atelier und riss ihre Bluse weg, „aber meine Hand war nur noch eine Masse von Verbrennungen dritten Grades,“ schrieb sie später. „Der Anblick erschreckte mich ebenso sehr wie der Schmerz und ich wusste, ich musste ganz schnell etwas tun. Ich beruhigte mich, setzte mich auf einen Stuhl und begann zuerst einmal, mit Selbsthypnose den Schmerz zu besänftigen. Dann sprach ich zu meinem Körper und sagte ihm, er solle das Gewebe schnell und einfach wiederherstellen. Eine Stunde später war meine Hand zu unserer Erleichterung und zu unserem Erstaunen wieder völlig normal… Wieder einmal Magie dachte ich, weil Selbstheilung uns allen magisch erscheint und wenn sie
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