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APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

Titel: APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan M. Watkins
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gesegelt sei. Das war genau jenes Abenteuer, das er sich für uns beide ausgedacht hatte, ohne dass ich eine Ahnung davon gehabt hatte, dass er noch andere Kandidatinnen für den Job des ersten Offiziers in Reserve hatte und ohne dass er mir auch nur einen Abschiedsgruß oder den Anflug eines Abschiedsgrußes hinterlassen hätte. Als ich während dieses Gesprächs mit Jane in der kleinen Küche stand, während hinter uns die Geräusche der ASW-Klasse verebbten und mich Janes Augen scharf und aufmerksam anblickten, erinnere ich mich gedacht zu haben, wie es denn möglich war, dass Jane das wusste und ich nicht? Aber mein Gesicht blieb so gelassen und ruhig wie der aufsteigende Mond.
    Jane, die sich nicht täuschen ließ, hatte damals gesagt: „So bist du besser dran.“
    „Ich weiß,“ sagte ich in ruhigem Ton und ohne Emotionen, und eigentlich wusste ich es ja auch, aber trotzdem war ich restlos geschlagen, mehr noch meiner eigenen Dummheit wegen als wegen irgendetwas anderem. Man sollte annehmen, dass ich das alles nicht nochmals wiederholen müsste; immerhin waren es diesmal nicht die Zusammengehörigkeitsfantasien, die den Charme des Flut-Mannes ausmachten. Da gab es überhaupt keine Fantasien. Ich habe keine Ahnung, was es war. Vielleicht Rachsucht, wer weiß.
    Jedenfalls waren wir nun wieder an diesem Punkt angelangt, Jane und ich, in ihrem blätterumrankten Arbeitszimmer, und sie versuchte herauszufinden, was eigentlich mit mir los war, und ich selbst konnte es überhaupt nicht erklären.
    Sie fuhr weiter und erzählte mir, wie beeindruckt sie und Rob etwa vor einer Woche gewesen seien, als das Gas wieder installiert worden war und der Flut-Mann, der sich als Gourmetkoch betrachtete, vor allem, weil er alle Gerichte großzügig und massenweise mit Butter und billigem Kochwein veredelte, selbstlos vier kleine Hühnchen gefüllt, im puppenstubengroßen Backofen von Janes und Robs winziger Küche gebraten und ihnen dann zwei davon als ein Überraschungs- und Dankeschön-Geschenk überbracht hatte. Jane redete mehrere Minuten über dieses Ereignis und, da bin ich mir sicher, versuchte, um jeden Preis, etwas Schätzenswertes an diesem Mann zu finden; sie erging sich darüber, wie köstlich diese beiden Vögelchen ihr und Rob gemundet hätten. Da ich es gewesen war, welche die verdammten Vögel gekauft hatte, war ich nicht besonders beeindruckt davon – Janes Entzücken darüber verwirrte mich eher. Aber das sagte ich natürlich nicht. Ich sagte sowieso nicht viel. Ich konnte ihr kaum in die Augen schauen.
    Schade, sehr schade – denn auch hier, wie es schon so oft zwischen uns der Fall gewesen war, standen wir wieder an einer Kreuzung, an einem Schnittpunkt unserer rätselhaften gegenseitigen Glaubenssätze; vielleicht wäre nun ein wenig gegenseitiges Verständnis möglich gewesen, wenn wir nur ein kleines bisschen… was? mutiger? ungenierter? weniger entrüstet? gewesen wären. Ich weiß es nicht. Irgendetwas.
    Jane verließ nun das Thema Geflügel und kam zu ihrem nächsten Punkt, der, als ob er keineswegs mit dem ersten verbunden gewesen wäre, davon handelte, dass sie und Rob „oft Junggesellen zu Besuch haben, die an dieser Sache (dem Seth-Material) interessiert sind,“ und dass sie mich an solchen Abenden ohne weiteres auch einladen könnte, wenn ich einige dieser begehrten Herren kennen lernen möchte. Dabei schaute sie mich mit ihrem durchdringendsten Blick an, und so antwortete ich, sicher, das wäre toll, warum nicht? Du kannst mich ja jederzeit anrufen.
    Da jetzt der Junggesellen-Vorschlag vom Tisch war und sie meine positive, wenn auch ziemlich lahme Antwort unter Dach hatte, legte Jane nun volle Pulle über den Flut-Mann los und begann sich über seine äußerst extravagante Mischung von widerwärtigen Charaktereigenschaften auszulassen, unter anderem über den Gag, den er sich ausgedacht hatte, um die Anti-Plünderungsgesetze der Nationalgarde zu testen, indem er nach der Ausgangssperre ausgegangen und absichtlich außerhalb des gesetzlichen Perimeters hin- und hergelaufen war, auch als man ihm befahl, anzuhalten. Es gab keine Strafe dafür, leider, aber Jane sagte zu mir: „Solche Sachen zeigen einfach, dass er kindisch ist und dazu auch noch ein Schmarotzer; was du also in ihm siehst, verstehe ich einfach nicht.“
    Natürlich hatte sie absolut Recht – ich verstand es ja selbst nicht, aber was konnte ich dazu sagen? Alles, was ich in jenem Moment empfand, war eine erbärmliche

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