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APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

Titel: APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan M. Watkins
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Solange es nur um Ideen ging, war es in Ordnung. Auch Sciencefiction: die gleichen Ideen in einer Geschichte werden als provokativ, gewagt, weit abgehoben und ’was hast du doch für eine großartige Vorstellungskraft’ akzeptiert, aber beginn mal zu sagen, dass das alles wahr ist, dann nimm dich in Acht – geben sie dir einen Preis dafür, dass du ein Buch geschrieben hast…? Nein, was sie wissen wollen, ist nur: ist dieses Buch wahr? Sind die Ideen echt? Bist du eine Betrügerin? Und das alles, bevor sie die wunderbaren Ideen überhaupt gelesen haben; eigentlich wollen sie gar nicht, dass du ihnen diese Ideen ins richtige Leben hineinbringst. In der Poesie akzeptieren sie die gleichen Ideen als originell und berührend und großartig.
Zuerst waren es nur wunderschöne, traumhafte Ideen, nun müssen sie sich plötzlich mit dem auseinandersetzen, was die Menschen als Tatsachen bezeichnen… du musst dich mit ihnen beschäftigen und dein Leben darum herum leben… und ihnen gerecht werden, und alle beobachten, ob du keinen falschen Schritt machst, und so musst du immer achtsam sein, darfst auch nie wagen, zu schnell zu gehen, aus Angst, einen Fehler zu machen, denn dann würden sie sagen, aha, die Ideen sind falsch, es sind gar keine Tatsachen und du bist eine Betrügerin; … und wie bei der Reinkarnation wollen sie ganz genau wissen, wie alles funktioniert, wenn es ja gar nicht darum geht, und sie müssen alles schwarz auf weiß, mit Daten und genauen Details haben; du musst es beweisen, während sie bei einer Geschichte oder bei einem Gedicht einfach nur sagen, hei, was für eine tolle Idee.
Seth zu sein ist Spaß und etwas unbändig Kreatives, weit über mein und das Verständnis von irgendjemand anderem hinausgehend, aber es muss bis ins kleinste Detail erklärt werden – bewiesen werden, was er ist, auf einfältige Art bewiesen werden, sonst bin ich eine Betrügerin…
    Leider erfuhr ich erst von Janes quälenden Sorgen, als ich für dieses Buch hier ihre entsprechenden Tagebuchnotizen las – leider, denn ich teilte so viele ähnliche Dilemmas mit ihr. Wir hätten einander soviel mehr helfen können, nicht als Problemlöserinnen im üblichen Sinn, sondern als Kameradinnen, die ähnliche literarische Standards und Ambitionen besaßen.
    Das Teilen gemeinsamer Ambitionen war jedoch nicht das, was Jane unter dem „Weiterführen“ ihres Werkes verstand. Im Zentrum dieser Feststellung stand mehr als nur das Schreiben von Romanen oder das Spekulieren über Ideen aus dem Seth-Material. Es hatte etwas mit einer unausgesprochenen Bestätigung unserer Mentorin-Protégé-Beziehung zu tun und auch etwas mit ganz gewöhnlicher Sterblichkeit, vor allem bevor das Jane Roberts-Archiv in der Yale-Universität eingerichtet wurde. Und bei einem kleinen Teil davon ging es auch um etwas, das wir nie richtig in den Griff bekamen, obwohl ich spürte, wie es immer irgendwo in ihren Bemerkungen über mein „Kinderhaben“ herumgeisterte.
    In der ASW-Klasse hatten wir in dieser Beziehung zwei oder drei merkwürdige Begegnungen in Form von Reinkarnationsdramen, bei denen wir uns jedoch beide weigerten, mitzuspielen – wir ahnten beide, dass diese kleinen Szenen eine listige Möglichkeit darstellten, grundlegende Themen aufzuarbeiten, die uns zu peinlich waren, direkt anzusprechen, zumindest vor anderen Personen. Oder vielleicht war es in der Tat eine Beinahe-Begegnung der anderen Art; Interaktionen von Aspekten, wie Jane sie im ersten Kapitel von Das Seth-Phänomen beschreibt.
Ich befragte gerade… die Klassenmitglieder, als irgendetwas anderes meine Aufmerksamkeit erregte. Zuerst undeutlich, dann immer klarer, begann ich die Gegenwart einer unsichtbaren Persönlichkeit neben mir zu spüren. Das heißt, ich sah sie nicht, spürte aber ihre emotionale Realität genau so stark wie eine körperliche Gegenwart.
Ich hatte diese gleiche Person in verschiedenen vorherigen Klassenstunden „getroffen“, bei denen er [Jane bezeichnet diese Person als männlich, d. Ü.] mir mental gesagt hatte, er stelle ein vergangenes Leben von mir dar. Damals war ich scheinbar eine Art eifersüchtiger Führerfigur gewesen, die vollständige Loyalität verlangt hatte. Meine Freundin Sue war eine meiner Jüngerinnen gewesen. Nun wollte er sie direkt konfrontieren, weil er spürte, dass sie diesmal ihren eigenen Weg ging und nicht seinen Fußstapfen folgte, wie er sich das wünschte.
Was sollte ich tun? Ich versuche, in der Klasse spontan zu sein,

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