APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
trafen mich sehr. Ich fühlte mich erniedrigt und war stocksauer.“
Ich war verletzt, aber es ist interessant festzustellen, dass mir im gleichen Zeitraum eine Stelle bei einer Wochenzeitung angeboten wurde, die von einem ehemaligen Mitglied aus Janes ASW-Klasse herausgegeben wurde, und zwar vom gleichen Objekt meiner früheren unerwiderten Liebe-Trübsal-Begierde, der (ohne die Professorengattin) von seinem Ozeantrip zurückgekehrt war. Ich gab dem immer noch vorhandenen Zug vergangener Fantasien nach und fuhr in sein Büro für ein Vorstellungsgespräch. Während des größten Teils unserer Unterhaltung machte er primitive Witze und sarkastische Kommentare über Jane, und einige davon waren wirklich äußerst grausam. Ich beendete das Ganze, indem ich sein Angebot ablehnte und gleichzeitig für immer von jeder noch vorhanden gewesenen Anziehung für diesen Mann geheilt war.
Die Parallelen blieben mir nicht verborgen und anscheinend schrieb ich Jane später einen Brief über dieses Treffen, weil sie es als Teil einer Trauminterpretation in ihrem unvollendeten „Aspects“-Manuskript erwähnt: „… erinnert mich an etwas, das [dieser Kerl] zu Sue über meine Klasse sagte, nämlich dass ich darauf zählte, dass sie mich den Star der Show sein ließen… und nicht zu lachen, wenn ich Gedichte vorlas. Es schockiert mich immer noch; warum sollten sie denn lachen? Aber es gibt da eine Idee, dass Frauen nur in irgendeiner Art von Rampenlicht stehen dürfen, wenn es ihnen die Männer erlauben… und immer liegt die Lächerlichkeit gleich unter der Oberfläche, wenn eine Frau die Fähigkeiten eines Mannes übernimmt…“ (Hmmm, dachte ich, als ich das las – vielleicht trifft das ja nur allzu sehr zu?)
Auf jeden Fall sind nun in all diesen Jahren verschiedene Rundbriefe und mindestens eine vierteljährliche Zeitschrift entstanden (nicht zu vergessen Dutzende von Websites), die sich mit dem Seth-Material beschäftigen, und so leben zumindest die besten unserer ursprünglichen Absichten, vielleicht trotz uns, weiter.
* * * *
„Also dann,“ sagte Rob zu mir, „warum schreibst du nicht ein Buch über die Klasse?“ Das war 1978 und alles war anscheinend vergeben und vergessen. Der Gedanke schlug wie ein Blitz in mich ein. Ich schaute Jane an, die sich plötzlich mit großen, leuchtenden Augen aufrichtete. „Hei, warum nicht?“, sagte sie, als ob auch sie der Blitz getroffen hätte. „Du könntest deine Reporterfähigkeiten anwenden, berichten, was genau geschah, die ASW-Experimente und alles das –„
„Ja, und alle interviewen, die dort waren, ihre Traumjournale sammeln und aufzeigen, wo und wie sie sich ergänzen – „
“ – Auszüge aus den Sitzungen bringen,“ fügte Jane hinzu. „Prentice würde begeistert sein, ich könnte eine Einführung –„
„Hei, warum nicht?“, sagte ich zu Rob. Er lächelte unschuldig – zu unschuldig.
„Es wäre ein massives Unternehmen,“ sagte er, aber ich fegte diesen Einwand hinweg – für Rob waren immer alle Projekte „massive Unternehmen“. Schon sammelte ich in meinem Kopf die Informationen, ordnete sie, tippte sie ab, korrigierte die Druckfahnen, signierte die erste Seite, löste die Tantiemenschecks ein. Nicht zum ersten Mal war ich dabei, mich selbst zu täuschen, indem ich annahm, dass ein kreatives Projekt ein Kinderspiel sein würde, oder dass ich alle anderen Stimmen zum Reden bringen und mich selbst weglassen könnte, wie das eine gute Reporterin tun sollte. So nahm ich denn Robs Herausforderung an, ging nach Hause und verfasste einen Entwurf, als ob ich genau wüsste, was ich tat, und sandte ihn an Janes Herausgeber bei Prentice-Hall.
Das eigensinnige Mädchen sollte nun also die Quittung erhalten. Was vermutlich genau das war, was der strenge alte Lehrer im Sinn hatte.
KAPITEL 14
„Das Werk“ und andere Rätsel
Traum, 11. November, 1970: Ich suche eine Wohnung in Janes Nachbarschaft, aber die Mieten sind maßlos hoch. Ich schaue zu den Fenstern von Nummer 458 hinauf und sehe dort nicht nur eine, sondern drei Janes stehen. Eine scheint kapriziös, eine gedrungen und maskulin, die dritte ist Jane „selbst“, an ihrem Schreibtisch, der mit Arbeit überhäuft ist. Alle drei halten mir eine Strafpredigt über das Entwickeln meines Schreibtalents und schildern sich dann gegenseitig ihre Ängste über ihre gegensätzlichen Charaktereigenschaften, vor allem die „kapriziöse“ und die „richtige“ Jane…
„Siehst du,“ sagt Seth mir
Weitere Kostenlose Bücher