APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
Entschlossenheit,“ schreibt Rob am 20. September 1984 kurz nach Janes Tod in einem Brief an Walter Zeh. „Sie litt sehr stark darunter, dass man sich so oft über ihre Arbeit lustig machte. Das wissen nicht viele Menschen, weil es ihr, oberflächlich betrachtet, scheinbar so gut ging. Aber ihre Talente waren höchst umstritten, und vom fachspezifischen Establishment wurde sie größtenteils ignoriert.“ 2
Die Sache mit dem Geld
Jane hatte eine gewisse automatische Reaktion auf den Begriff „reiche“ Leute und betrachtete mich, was im Hinblick auf unser unterschiedliches Aufwachsen sicher gerechtfertigt war, als jemanden, der aus einem wohlhabenden Haus stammt (eine dramatisch übertriebene Einschätzung der Umstände), fühlte sich aber verpflichtet, das zu „übersehen“ (wie sie es ausdrückte). Vielleicht überzeugten sie jedoch meine Freundschaft und meine trotz dieses unglücklichen Handicaps angeborenen Fähigkeiten, diesen Glaubenssatz zu übersehen – ich weiß es nicht. Wir konnten nicht einmal ansatzweise damit beginnen, uns darüber auszutauschen.
Ich erinnere mich an eine ASW-Klasse, in der ich mich einmal über die Ausdehnung der Siedlungszonen in der ländlichen Umgebung von Elmira beklagte, etwas, worüber ich, seit ich alt genug war, um es zu realisieren, immer wieder jammerte. Vor allem sagte ich, ich fürchtete mich davor, dass die Nachbarn, die das an das Grundstück meiner Eltern angrenzende Landwirtschaftsland besaßen, es irgendwann einmal als Hausparzellen verkaufen und damit alles ruinieren würden. Was nun friedliches und sanftes Weideland war, würde für immer zerstört werden. Ich steigerte mich in einen ziemlich heftigen Zustand hinein, als mich Jane unterbrach und fragte: „Wie viel Fläche ist denn zwischen dem Haus deiner Eltern und diesem Feld?“
Ich schaute sie erstaunt an. „Oh – vielleicht 120 Aren,“ sagte ich, „aber das ist nicht der – “
„Also wirklich Sue!“, sagte Jane in einem schroffen und abweisenden Ton. „Hundertzwanzig ganze Aren, was soll denn das?“ Sie wandte sich ab und begann über etwas anderes zu sprechen. Verletzt saß ich da und begann, im Kopf ein ätzendes Verteidigungsplädoyer für Flora und Fauna zu entwerfen, das ich sobald als möglich loswerden wollte, als Jane sich nochmals zu mir wandte und sagte: „Du solltest deine Einstellung gegenüber Leuten, die in dieser Umgebung leben, überdenken.“
Ich sagte: „Welche Einstellung? Was meinst du damit?“
„Deine Einstellung.“ Jane starrte mich eindringlich an. „Du musst sie überdenken.“ Und das war alles. Erst viel später realisierte ich, dass sie mein Gejammer über die Ausdehnung eintöniger Vorortsiedlungen für Snobismus gehalten hatte. War es das? Es ist anzunehmen – dabei dachte ich, es sei ein vernünftiger Alarmaufruf in Bezug auf den Zustand der Grünflächen und der Natur, aber vielleicht hatte Jane etwas anderes daraus geschlossen.
Ungefähr in diesem Zeitraum, in meiner einzigen privaten Seth-Sitzung, in der es um die Beziehung zwischen meinem „geheimen“ Sohn und mir ging, machte Seth einige unmissverständliche Bemerkungen über meine unbewussten, auf mich selbst projizierten Schuldgefühle wegen des Weggebens meines Babys. „Du fühltest dich aus finanziellen Gründen schuldig, obwohl dies das Letzte gewesen wäre, das dir bewusst in den Sinn gekommen wäre,“ sagte mir Seth. „Unterbewusst fragtest du dich, in welchem sozialen Umfeld dein Kind wirklich leben würde und ob du ihm vielleicht die sozialen und wirtschaftlichen Vorteile vorenthalten würdest, von denen du dich selbst bewusst überzeugt hattest, dass du sie nicht brauchtest.“
Zu jener Zeit erinnere ich mich gedacht zu haben: „Na ja, gut und schön und vielen Dank, Seth, ich habe mir eigentlich keine Sorgen darüber gemacht, bis du mich jetzt eben daran erinnert hast!“ Ich hatte angenommen, dass wirtschaftliche Standards ein Teil des ganzen Adoptionsverfahrens waren; das heißt, ich hatte mir natürlich auf irgendeiner Ebene Gedanken über „soziale und wirtschaftliche Vorteile“ gemacht, und wer hätte das in meiner Position nicht? Oder vielleicht hatte ich wirklich eine Geld-„Einstellung“, wie Jane es nannte. Das Komische dabei war, dass sie die gleiche Einstellung im umgekehrten Sinn hatte, und man musste nicht allzu lange graben, bis man darauf stieß.
Ich weiß nicht mehr genau, ob die folgenden Bemerkungen in einer ASW-Klasse oder an einem unserer
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