APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
inbegriffen? Manchmal hatte ich den Eindruck, dass sich Jane das wünschte, falls ihr irgendetwas zustoßen sollte – in einer Sitzung aus dem Deleted Material sagte Jane, kurz bevor sie starb, zu Rob: „Vielleicht könntest du Sue heiraten und mein Werk fortführen.“ (Als ich das las, musste ich lachen, es passte so sehr zu ihr, dass sie nicht wollte, dass Rob allein zurückblieb, aber hei, Janey, vielleicht hättest du mich doch zuerst fragen können, nicht wahr?)
Deshalb reagierte ich, trotz Janes offensichtlicher Zuneigung zu mir, zuerst einmal automatisch eher defensiv, als ob sich „ihr Werk“ und „mein Werk“ nicht miteinander vertragen oder einander in Grund und Boden stampfen könnten – genau wie das unsere so genannten Reinkarnations-Selbst (und auch meine Mutter) versucht hatten auszudrücken. Und ich spüre diese Abwehrhaltung noch immer, obwohl ich ironischerweise und im Gegensatz zu dem, was ich glaube tun zu wollen, scheinbar zumindest eine kleinere Version von Janes Auftrag erfülle.
Als ich ihr sagte (ohne die Details zu erwähnen), dass ich keine Anzahlung leisten könnte, und dass wir das Hausprojekt vergessen müssten, war sie enttäuscht, aber das war‘s dann auch. Wir sprachen nie mehr über das Thema „Werk“.
Schließlich hatten meine Eltern ja vielleicht Recht, mich beim Umzug in dieses Haus nicht zu unterstützen, sogar auf „Kosten“ meiner Nähe zu ihnen. Vielleicht verstanden sie auf einer anderen Kommunikationsebene meinen „allzu teuren“ Traum besser als ich. Vielleicht war meine Bemerkung über den „zwei Jahre alten Verteidiger“ doch nicht so witzig gemeint, wie ich das gerne gedacht hätte.
KAPITEL 15
Querbestätigte Glaubenssätze und merkwürdiges Zeug, aus dem Gegenbilder gemacht sein können
Das Lesen von Janes Tagebüchern erlaubte mir unzählige Entdeckungen über ihr Privatleben, einige davon wunderbar, andere beunruhigend und wiederum andere so ironisch und zeitgleich und parallel zu meinem eigenen Leben, dass ich laut herauslachen musste, obwohl ich gleichzeitig innerlich zusammenzuckte. Im Laufe unserer Freundschaft realisierten Jane und ich nur zur Hälfte, dass unsere Herkunft und unsere Glaubenssätze eigentlich parallel zueinander liefen, und wir erforschten das nie wirklich – hauptsächlich aus Zeitmangel, aber manchmal auch, weil uns unsere dazugehörigen Einstellungen dabei lächerlicherweise im Weg standen.
Zum Beispiel…
Die Sache mit dem Schreiben
Von Anfang an zog mich der Gedanke an diese Erinnerungen ungefähr so stark an wie er mich bedrückte. Ich wollte etwas von der Person einfangen, die Jane gewesen war, und gleichzeitig nahm ich mir mein eigenes Verantwortungsgefühl gegenüber dieser Aufgabe übel. Ich schreibe gerne über Janes Ideen und doch fühle ich mich irgendwie wie ein Eindringling, wenn ich es tue (oh ihr Götter, es geht um „das Werk“!). Hie und da malte ich mir aus, wie ich alles, was auch nur irgendwie entfernt mit diesem Thema zusammenhing, inklusive Traumaufzeichnungen, ins Feuer werfen würde, um es zu vergessen. Meistens erinnerte ich mich in dieser Stimmung nur allzu deutlich an den Tag, an dem ich ein signiertes Exemplar meines Buches Dreaming Myself, Dreaming a Town jemandem gab, von dem ich mir eine Bestätigung ersehnte. Er öffnete das Buch, blätterte schnell bis zur Textstelle, wo er erwähnt wurde, warf dann das Buch auf seinen unordentlichen Schreibtisch und sagte: „Ich wünschte mir nur, du würdest zur Abwechslung endlich mal etwas Eigenes machen.“ Er erwähnte das Buch nie wieder.
Ich trug diese Bemerkung während langer Zeit wie einen schweren Stein in meinem Herzen herum. Ich vermute, sie wird dort drin bis zu einem gewissen Maß immer wieder herumkollern. Weil sie natürlich meine geheimen Ängste zutiefst bestätigt. Und während all der Jahre, die ich Jane kannte, hatte ich keine Ahnung, dass der gleiche erbarmungslose Gedankensturm auch in ihrem eigenen Kopf ablief, vom Moment an, als das Seth-Material publiziert wurde – einschließlich der gleichen Verbrennungsfantasien, die Jane dann übrigens bis zu einem gewissen Punkt auch durchführte. „Nachdem ich mich entschieden hatte, keine Sciencefiction [mehr] zu schreiben, machte ich dieses riesige Feuer im Hinterhof,“ sagte sie 1977 in einem Radiointerview. „Tränen rollten mir über die Wangen und ich verbrannte alle meine Sciencefiction-Manuskripte, ob ich sie nun je irgendjemandem unterbreitet hatte oder nicht, außer
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