APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
erinnerte, wunderte ich mich darüber und fragte mich: „Na ja Jane, wie wär‘s denn mit der Pille gewesen…“, die war ja so ab 1962 erhältlich, und überhaupt, es gab ja noch das Pessar oder auch intrauterine Gerätchen oder… aber was hätte ich damals schon sagen können? (Ich wusste über ihre Verhütungsmethoden erst Bescheid, als ich ihre Tagebucheintragungen gelesen hatte.)
Während sie in Nummer 458 lebten, lagen bei Jane und Rob stets stapelweise und in voller Sichtweite jede Menge Zeitschriften, einschließlich Playboy und Penthouse , manchmal auch Gallery , herum. Einige Male machte ich Witze darüber („Sag mal Rob, brauchst du die als Modelle für deine Stillleben?“), und Rob antwortete jeweils völlig ernsthaft und mit einer professoralen Abgehobenheit: „Ja natürlich, weißt du, das sind wertvolle Informationen, die in den Jahren, in denen ich aufwuchs, nicht verfügbar waren,“ und er lächelte dabei so arglos wie eine Katze. Angeblich lieh ihnen ein im gleichen Haus wohnender Mieter seine Exemplare aus, obwohl mir das doch eine ziemlich große Anzahl solcher Zeitschriften-Abonnements für nur eine Person allein schien… vielleicht machten sie sich auch nur lustig über mich. Mir war immer ein ganz klein wenig unbehaglich dabei, aber ich kann nicht genau definieren, weshalb – es machte mir nichts aus, die Zeitschriften anzuschauen, sei es bei ihnen oder auch für mich allein. Vielleicht war es eine ähnliche Reaktion wie beim Gedanken an die eigenen Eltern, die Sex miteinander hatten. Gott im Himmel! Dabei war es ja überhaupt nicht so, dass Jane hier speziell zurückhaltend war, wenn das Thema zur Sprache kam.
„Ohne den verdammten Oralverkehr wäre mein verdammtes Sexleben schon vor Jahren tot gewesen!“, brüllte Jane einmal an einem Freitagabend 1973 mitten in eine neiderfüllte Diskussion über eine von mir geplante Unterbindung, was damals als etwas äußerst Radikales betrachtet wurde, aber vielleicht doch nicht so radikal war wie das Herausbrüllen intimer Details zur Unterhaltung von einem halben Dutzend Leuten, aber eben, so änderten sich damals die Zeiten. „Wertvolle Informationen,“ in der Tat.
Parallele Träume
Es ist unmöglich, hier alle miteinander verbundenen Träume zu erwähnen, die Jane und ich während Jahren aufschrieben. (Ich hatte nicht realisiert, wie viele es wirklich waren, bis ich 1999 ihre Traumaufzeichnungen las). Dies ergäbe sicherlich eine einzigartige Form von Memoiren, aber das offensichtliche Problem bei dieser Idee liegt im heiklen Thema der verschlungenen Hintergrunderklärungen, der persönlichen Details und auch dem Gähn-Langweiligkeits-Faktor, der rasch alle Traumaufzeichnungen, außer den eigenen, mit einer dumpfen Lehmschicht überdeckt.
Trotzdem hatten wir ein paar wirkliche Prachtexemplare. Es ist natürlich nicht ungewöhnlich für Freundinnen und Freunde, ähnliche Träume zu haben – und alle, die solche Aufzeichnungen machen, werden das früher oder später feststellen – aber wenn unsere Träume übereinstimmten, waren es nicht nur Bilder, die erschienen, sondern es wurde die Unterseite von Ereignissen oder Fragen auf eine bestechend ähnliche Art angegangen. Wir beide hatten keine gemeinsamen Traum-Zeitpläne ausgearbeitet und daher auch keine Themen oder irgendwelche speziellen Gruppen von Traumsymbolen in großem Ausmaß abgesprochen. Meistens waren die Verbindungen wirklich spontan.
Zum Beispiel:
Aus Janes Tagebuch, 20. September 1971:
Bin in einem Auto mit einer Gruppe von Leuten auf dem Weg ins St. Jo-Krankenhaus [in Elmira], wo wir einem Mann helfen müssen. Dann kehren wir um, weil uns in den Sinn kommt, dass er stattdessen im Arnot [dem anderen Krankenhaus in Elmira] ist.
Aus meinen Traumaufzeichnungen, 20. September 1971:
[Ein Freund meiner Mutter starb am 19. September im Arnot-Krankenhaus.] Ich fahre in die Klasse. Jane und ein paar andere entscheiden sich, ins Arnot zurückzufahren, um [dieser Person] erkennen zu helfen, dass sie tot ist. Ich halte an einer Tankstelle, um mich nach dem Weg zu erkundigen und der Gehilfe zeigt auf den Namen [der Person] in einem Buch. „Er ist tot,“ erklärt er uns.
Hier erwähnt Jane noch, dass sie erst am Nachmittag des 20. Septembers vom Tod des Freundes meiner Mutter hörte, als wir unsere Notizen verglichen. Wir führten zu dieser Zeit zahlreiche Diskussionen darüber, wie tote Menschen realisieren, dass sie tot sind, und es ist daher interessant, dass sich die
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