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APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

Titel: APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan M. Watkins
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auf der Strecke). Eine ihrer Studentinnen aus der Schreibklasse erinnert sich: „Sie entschied lautstark, dass ich nicht genug arbeitete, und das war denn auch der Grund, weshalb ein Stück schlecht oder weniger gut war, als es sein sollte, nicht etwa, dass es mehr oder weniger in der Nähe dessen war, was es sein wollte.“ Und sie konnte, wie Debbie Harris in ihren Notizen schreibt, in der Tat sehr „empfindlich“ über komische Dinge wie das Herumreisen in der Welt 4 reagieren.: „Und Gott möge dir beistehen, wenn du je zugabst, irgendwann in deinem Leben ein paar Dollar für einen Scientology-Kurs ausgegeben oder dich gar in die Hände eines Gurus begeben zu haben oder irgendetwas Ähnliches. Aber natürlich nahm ich es Jane auch niemals übel, wenn sie wegen solcher Dinge an die Decke ging.“
    „Das Verrückte dabei ist,“ sagte Jane oft genug, „dass ich den Leuten sage, sie sollen das machen, was sie wollen, und dann wütend werde, wenn sie es wirklich tun!“ Wahrscheinlich lag in ihrer sofortigen Empörung über solche Themen der Grund, weshalb mein Freund Tim sie so einschätzte: „Ich fand sie intolerant in Bezug auf die Meinung anderer Leute,“ sagte er mir eines Tages, viele Jahre nach ihrem Tod, und ich verstand sehr wohl, wie er so denken konnte, denn Jane liebte es, eine Debatte zu beginnen, immer genau auf den Punkt zu kommen und nichts für bare Münze zu nehmen.
    Ich glaubte nie, dass Jane intolerant war – sie verband sich auf natürliche Art mit dem Innersten anderer Menschen und konzentrierte sich darauf, auch wenn sie die Menschen selbst gar nicht speziell mochte – aber sie konnte ziemlich abschätzig urteilen und hatte zudem die üble Gewohnheit, die Erzählungen anderer Leute mit „und übrigens erinnert mich das daran, als Rob und ich – “ zu unterbrechen und dann unbeschwert selber mit ihrer eigenen, oft völlig unzusammenhängenden Geschichte weiterzufahren! Das war natürlich sehr ärgerlich, um nicht zu sagen ernüchternd, obwohl man sah, dass sie es nicht böse meinte und obwohl zumindest in der ASW-Klasse alle einander laufend mit dem größten Vergnügen unterbrachen. Formelle Konversationen waren keineswegs die Regel. Es ist jedoch sehr wohl möglich, dass einige ihrer Eigenarten ganz einfach ihrer Ungeduld gegenüber dem unterschwelligen Bedürfnis oder dem Wunsch nach ihrem Einverständnis (oder einem Wort von Seth) entsprangen, Gefühle, die mehr oder weniger alle in ihrem Umfeld (auch ich) hegten. Diese Bedürfnisse wurden zu einem fast unausweichlichen Element in der Beziehung aller Menschen mit ihr, mit ein paar Ausnahmen – den Grangers zum Beispiel, oder Frank „Fred Lorton“ Longwell, einem Mitglied der ASW-Klasse; diese Personen hatten eine Art Freundschaft mit Jane, die metaphysische Rückmeldungen weder erwartete noch ersehnte. Wie Debbie Harris in ihren Notizen zugibt: „Wenn ich Jane von meinen Reiseerlebnissen erzähle, erwarte ich irgendeine Art positiver Bestätigung… aber die gibt sie mir nicht und ich frage mich weshalb.“ Dann fährt Debbie weiter: „Menschen wie Jane, Menschen in einer solchen Position, reagieren zwangsläufig nicht in der Art, wie man es von ihnen erwarten würde… nehme ich an.“
    All das ist ziemlich gewöhnliches menschliches Geben und Nehmen, wie auch immer dabei die unausgesprochenen Hoffnungen all jener gewesen sein mögen, die sich in Janes Gesellschaft befanden (oder die Tatsache, dass sie wirklich gerne half, wann immer sie konnte). Ich war daher überrascht (und wiederum eher fasziniert als beleidigt), als mir meine Freundin Susan Thornton, ebenfalls eine Schriftstellerin, Ende 1999 bei der Beschreibung der Erinnerung an ihr einziges Treffen mit Jane sagte, dass sie „irgendwie auch gedacht habe, Jane sei eine Betrügerin“. Ich wusste, dass es Susan einigen Mut gekostet hatte, mir das zu sagen, und deswegen und auch aus anderen Gründen und nicht zuletzt wegen unserer langjährigen Freundschaft bat ich sie, etwas ausführlicher darüber zu werden.
    Susan und ich trafen uns 1978 im Büro des Dundee-Observer , als sie das Zeitungsabonnement für ihre Eltern erneuerte, die am nahe gelegenen Seneca-See ein Häuschen hatten. Sie lebte damals in Cambridge, Massachusetts, und hatte mehrere von Janes Büchern gelesen, war aber nicht so sehr an Seth, sondern mehr daran interessiert, eine andere Schriftstellerin zu treffen. So nahm ich sie an jenem Tag im November mit in Janes und Robs Wohnung. Zufälligerweise

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