APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
waren noch zwei frühere Mitglieder der ASW-Klasse dort, die sich verabschieden wollten, weil sie an die Westküste zogen. Wir saßen alle an Janes rundem Arbeitstisch im Wohnzimmer und redeten über dieses und jenes.
Susan schreibt:
Als wir sechs dort saßen, wurde mir bewusst, dass etwas Ungewöhnliches geschehen würde. Jane saß rechts von mir. Ich nahm eine Veränderung der Atmosphäre im Zimmer wahr, als ob sich irgendetwas beschleunigte, und im nächsten Moment nahm Jane ihre Brille ab, legte sie auf den Tisch und begann mit einer völlig anderen Stimme zu sprechen. Ihre normale Stimme war rau und hoch, gelegentlich unterbrochen von einem nervösen Lachen; diese neue Stimme hier war tief, sonor, Vertrauen erweckend. Janes Augen wurden tiefer und dunkler, intensiver. Ich realisierte, dass Seth „durchgekommen“ war und dass ich Teil einer improvisierten „Seth-Sitzung“ war, über die ich in einigen ihrer Bücher gelesen hatte… Sobald Jane ihre Brille abgelegt hatte, schaltete Sue geistesgegenwärtig den alten Kassettenrecorder ein, der auf dem Bücherregal in der Nähe stand.
Seth sprach recht lange zu den beiden, die wegzogen, und begann dann, über die Wichtigkeit der Vorstellungskraft und des kreativen Lebens zu sprechen… Dann hatte ich die Gelegenheit, eine Frage zu stellen. „Aber was ist mit dem Ego?“, fragte ich. Ich hatte Freud, Jung, Adler, Perls gelesen und interessierte mich sehr stark für Psychotherapie und alle ihre entsprechenden Theorien.
Gemäß der Abschrift dieser Sitzung schlug Susan dann vor, „dass das Ego eine reale psychologische Struktur ist, die sich vor den Einsichten, die ihm im Traumzustand angeboten werden, fürchten kann.“ Sie schreibt: „Jane wandte mir ihre dunklen, ganz anderen und plötzlich sehr intensiven Augen zu. Welche Persönlichkeit starrte mich aus ihrem Gesicht an? War es ihre? Oder war es irgendeine ’andere’“?
Susan und Seth tauschten dann die folgenden Bemerkungen aus:
Seth: Meine liebe Freundin, was ist das Ego? Ist es ein Teil von dir, der nicht das tun will, was du tun willst? Ist es ein Teil von dir, der das, was du bist, besänftigt? Ist es ein Teil von dir, der ein Feind ist? Ist es ein Teil von dir, der deine Intuition nicht versteht? Ist es ein Teil von dir, den du herabsetzen willst?
Susan: Ich glaube, es ist für jede Person etwas anderes. Ich glaube, dass es im Allgemeinen für einige Menschen zu demjenigen Teil von ihnen wird, der nicht auf Träume hört. Es wird zur Stimme, die sagt: „Das ist die Realität, es kann keine andere als diese geben,“ die sagt: „Das ist ein Tisch.“ Wenn also eine Person, die so über das Ego denkt, einen Traum hat, in dem der Tisch anders aussieht, bekommt das Ego Angst.
Seth: Was ist dein Ego?
Susan: Ich weiß nicht, ob ich das beantworten kann. Es ist schwierig für mich, diese Frage zu beantworten.
Seth [mit milder Belustigung] : Das ist eine sehr gute Antwort.
„Betrug ist ein interessantes und befrachtetes Wort,“ gestand Susan in ihrer Antwort auf meine Fragen zu ihrer Bemerkung:
Auf eine gewisse Art war ich wohl eifersüchtig auf Jane. Zu der Zeit, als ich sie traf, war ich in Bezug auf das Schreiben irgendwie am Herumhängen, während sie viel mehr Hingabe zeigte. Ich meine, schau nur mal, wie Jane und Rob sich mit Leib und Seele einsetzten, einfach unglaublich.
Ich bewunderte ihre Romane und mochte vor allem Überseele Sieben sehr. Ich fand das eine authentische und imaginative Leistung, respektierte sie und fand sie klar, überzeugend und gut geschrieben. Janes Gedichte fand ich grauslich und ich fand auch, dass Jane unglaublich mutig war, sie in solcher Länge in ihren publizierten Werken einzufügen. Manchmal dachte ich, jemand bei Prentice muss wohl eine Schraube locker haben, dass man ihr weiterhin Verträge anbietet. Die Bücher, von denen ich Gespräche mit Seth zwar sehr gern hatte, neigten dazu, langatmig zu werden und sich zu wiederholen… Ich dachte irgendwie, wen versucht Jane hier auf den Arm zu nehmen?
Als ich sie dann persönlich traf und das ganze Phänomen miterlebte, wusste ich nicht, was ich denken sollte, war aber immer noch nicht vollständig überzeugt. Wenn ich möglicherweise während Jahren ein- oder zweimal wöchentlich dabei gewesen wäre wie du, wäre ich vielleicht eher zu einer Gläubigen geworden…
Aber irgendwie schien es mir zu einfach. Ich glaube, ich fand Janes Rolle zu einfach, gewissermaßen nur ein Kanal für eine andere Stimme zu sein,
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