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Aqua

Aqua

Titel: Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martini
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dein Mandat zurückgibst oder als Fraktionsloser im Gemeinderat bleibst.«
    Hansen hatte damit gerechnet, aber insgeheim doch gehofft, von der Freien Wählergemeinschaft nicht fallen gelassen zu werden. Sie hatte es nicht zuletzt auch seinem langjährigen ehrenamtlichen Engagement zu verdanken, dass die Gruppierung bei der letzten Wahl die absolute Mehrheit der Stimmen im Ort gewonnen hatte.
    »Bernd, wir wissen, also zumindest ich weiß, was wir dir zu verdanken haben. Aber wie konntest du nur so … unter uns gesagt, so eine Scheiße bauen?«
    »Du kennst doch den Spruch, gut gemeint kommt vor schlecht gemacht. Genau so ist es gelaufen. Ich bin immer gerade heraus und auch nicht der Diplomatischste, aber was die von Tele Mosel daraus gemacht haben, das war schon des Guten zu viel. Und dieser Bröding, dieser Rechtsverdreher, das ist doch eine ausgekochte Oberdrecksau …«
    »Aber du hast das Geld doch für dein … das Boot aus der Kasse der Bürgerinitiative gegen das geplante Pumpspeicherkraftwerk genommen?«
    »Ja, natürlich, aber doch nur als Leihgabe, weil die Feuerwehr klamm war … die Sammlung für das Boot und das Feuerwehrfest findet doch erst nach Ostern statt.«
    »Du hättest was sagen sollen, dann hätte ich bestimmt einen Weg gefunden.«
    »Ich hatte schon genug im Gemeinderat gebettelt und ihr habt so getan, als wäre das Rettungsboot meine persönliche Angelegenheit.«
    Walde lehnte seinen Schirm gegen den übervollen Schirmständer neben der Eingangstür der Gerüchteküche. Alle Tische waren besetzt. Zum Glück lief keine Musik, weil dann die Unterhaltungen in dem kleinen Lokal noch anstrengender gewesen wären.
    Jo saß auf seinem Stammplatz in dem kurzen Bänkchen in der Biegung am Ende der Theke. »Da bist du ja endlich!« Jo rutschte etwas tiefer in die Bank hinein.
    »Ich hatte noch was zu erledigen.« Walde setzte sich neben seinen Freund.
    »Hab’ ich im Radio verfolgt.« Jo machte eine Handbewegung zu Uli, der hinter der Theke ein Tablett mit Gläsern füllte.
    »Was gibt’s denn so Dringendes, dass du nicht mal davor zurückschreckst, dir ein Handy auszuleihen?« Walde legte seine Jacke neben sich über die Lehne.
    »Stell dir mal vor, mich hat gestern Abend einer vom Museum angerufen. Er behauptet, ich wäre beobachtet worden, wie ich mit noch jemandem zusammen einen Acker in der Nähe von Rivenich mit einem Metalldetektor untersucht hätte. Ihm würde ein Foto von dem auf mich zugelassenen Pkw vorliegen.«
    »Und?«
    »Erstens habe ich schon seit Jahren nicht mehr nach Münzen gesucht, zweitens habe ich gar keinen Führerschein und auch nie versucht, einen zu erwerben.«
    »Hast du ihm das gesagt?«
    »Und ob. Und ich habe ihm erklärt, dass die von ihm beschriebene Gegend gar nicht als Grabungszone ausgewiesen ist.«
    »Was ist eigentlich eine Grabungszone?«, fragte Walde.
    »So eine Art Sperrgebiet, in dem man eine Genehmigung für Erdbewegungen fast aller Art benötigt, um historische Artefakte im Erdreich nicht zu gefährden. Die Innenstadt von Trier gehört dazu und dann noch ein paar Bereiche wie das Plateau bei Kastel-Staadt et cetera.« Jo nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas. »Jedenfalls will er die Sache jetzt der Polizei übergeben.«
    »Hast du oder hat Marie vielleicht das Auto verliehen?«
    »Nein, es ist zwar auf mich eingetragen, doch Marie fährt ausschließlich damit.«
    »Warum ist denn die Kiste auf dich zugelassen?«
    »Das war früher mal günstiger mit der Versicherung, weil ich Beamter bin oder so, aber das spielt in diesem Fall doch gar keine Rolle.«
    »Du bist also unschuldig?«
    »Das hat manchmal gar nichts zu bedeuten, das müsstest du doch am besten wissen. Irgendwas bleibt immer hängen. In leitender Position in einer Behörde macht es sich nicht gut, so was angehängt zu bekommen.«
    »Nimm dir einen Anwalt!«
    Jo schaute gequält. »Kannst du nicht?«
    »Was?«
    »Dir die Akten mal anschauen.«
    »Die Sache fällt nicht in mein Dezernat.«
    »Aber du kannst dich doch vielleicht mal umhören.«
    »Ich habe zurzeit alle Hände voll mit anderem Kram zu tun.«
    »Ich auch, aber ich würde dich nicht hängen lassen … weißt du noch, wie ich für dich mein Leben riskiert habe an dem Wrack in der Mosel?«
    »Ja, ja, ist schon gut. Aber versprich mir, dass an den Vorwürfen wirklich nichts dran ist.«
    Jo stand auf, nahm eine gerade Haltung an, streckte drei Finger der rechten Hand in die Höhe, leckte darüber und legte sie mit bedeutungsvoller

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