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Aqua

Aqua

Titel: Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martini
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befinden sich auch höchst sensible parteiinterne Korrespondenzen und Dokumente.«
    »Wir sichern Ihnen zu, mit der entsprechenden Sensibilität vorzugehen«, antwortete Roth beflissen.
    »Die Datei mit dem Dossier lag auf einem Server in der Schweiz«, fuhr Walde fort.
    »In der Schweiz.« Haupenberg sprach den Ländernamen aus, als handele es sich um einen fernen Planeten im Weltall.
    »Der Name des Servers und der Benutzername fanden sich im Rechner von Herrn Holtzer.« Walde hatte eine Notiz von Grabbe erhalten, die er sich in seine Jackentasche gesteckt hatte.
    »Und das Passwort?«, fragte der Anwalt.
    »Das hat sich ausnahmsweise von dem ansonsten benutzten unterschieden. Es lautete …« Walde schaute in die Runde. Drei Paar Augen und Ohren waren auf ihn gerichtet. Er griff in seine Jacke. Dort befanden sich deutlich mehr Blätter als erwartet.
    Mist, er hatte dort, gleich nachdem der Chef sein Büro verlassen hatte, auch die Ausdrucke von Jos Fall deponiert. Was er endlich herauszog, war zu seiner Erleichterung das richtige Blatt. »Rindvieh, mit jeweils der Zahl Eins statt dem Buchstaben i.«
    »Kann man sich gut merken.« Haupenberg verzog keine Miene. »Darf ich fragen, wie Sie an das neue Passwort kamen?«
    »Das Passwort hat sich der Kollege zuschicken lassen.«
    »Wie kann das gehen?«
    »Herr Holtzer hatte eine inoffizielle Mailadresse angelegt. Es wurde den Datenspuren gefolgt und umgekehrt waren die Vorgänge mithilfe der IP-Nummer seinem Laptop zuzuordnen.«
    »Dazu werden wir uns jetzt nicht äußern«, sagte Haupenberg. »Unabhängig davon, dass es hin und wieder üblich ist, Informationen zu sammeln, die über das Archivieren von Pressemeldungen hinausgehen.«
    »Es wird sich bestimmt der ein oder andere Ermittlungsansatz finden. Da tauchen eine Menge Personen auf. Und um den Kreis zu vervollständigen, fehlt nur eine Person …«
    Walde sah Holtzer an. »Und das sind Sie!«
    Der Mann schaute genau so ungerührt wie bei anderer Gelegenheit, wenn in politischen Sitzungen seine dubiosen Machenschaften angeprangert wurden.
    Zur Pressekonferenz im Konferenzraum des Präsidiums war gerade eine Handvoll Medienvertreter erschienen. Der Rest der zum Sonntagsdienst eingeteilten Journalisten war nach Brauneberg unterwegs, um über die dramatische Rettungsaktion zu berichten.
    Nachdem Walde und Monika die Fakten des Mordfalls geschildert hatten, ohne allzu viele Details zu nennen, stellten die anwesenden Presseleute beharrlich Fragen, von denen sich die meisten auf Klaus Holtzer bezogen.
    Walde überließ es Monika, der Pressesprecherin, ausführlich die ungewöhnliche Weise zu beschreiben, auf die das Opfer zu Tode gekommen war. Anschließend redete sie mehr oder weniger nur noch um den heißen Brei, was sie so geschickt meisterte, dass sich die Presseleute damit zufrieden gaben.
    Zu früh gefreut. Die Kollegen packten bereits ihre Sachen, als sich ein junger Mann von der örtlichen Tageszeitung, wahrscheinlich ein Student, der sich durch Sonntagsdienste bessere Chancen auf ein Volontariat versprach, zu Wort meldete: »Ich hätte noch eine Frage an Herrn Hauptkommissar Bock.«
    »Ja, bitte.« Walde lehnte sich zurück. Wenn er jetzt noch die Arme verschränkte, würde seine Körpersprache genau das Gegenteil der angekündigten Bereitwilligkeit signalisieren.
    »Ein lokaler Sender berichtete von einer unbefugten Durchsuchung der Kanzlei des Mordopfers …«
    »Eine völlig aus der Luft gegriffene Behauptung, der wir entschieden widersprechen«, fiel Monika dem jungen Pressemann ins Wort und fixierte Fürst mit zu Schlitzen verengten Augen. »Neben der Staatsanwaltschaft waren ein Vertreter der Trierer Anwaltskammer und eine Mitarbeiterin der Kanzlei bei der Durchsuchung anwesend.«
    Der Berichterstatter der Tageszeitung begnügte sich mit dieser Antwort.
    Als Monika und Walde den Raum verließen, wartete Eckhard Fürst von Tele Mosel im Flur. Monika ging gleich in die Offensive: »Was Sie gestern behauptet haben, das ist nicht vergessen. Wir behalten uns da noch rechtliche Schritte vor.«
    »Und die wären?« Fürst versuchte frech zu klingen.
    »Das Mindeste ist eine Unterlassungserklärung und eine Gegendarstellung. Für letztere wird der Presserat sorgen.«
    »Aha!«
    »Wir können Ihnen die Akkreditierung entziehen und Sie aus dem Presseverteiler streichen.«
    »Wollen Sie die Pressefreiheit abschaffen?«
    »Darf ich ehrlich sein?«
    »Nur zu!«
    »Ich halte die Presse in manchen Bereichen für fast so

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