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Aqua

Aqua

Titel: Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martini
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Flusses an dem alten Moselkran knapp unter dem Dach mit den beiden Ladebalken.
    Über der hochstehenden Kante eines Brettes im Steg geriet Walde ins Stolpern. Beim Festhalten an dem kalten Aluminiumgestänge schmerzte seine Hand. Er verlangsamte seine Schritte. Aus einem kleinen Schnitt in der Innenhand quoll Blut. Während er mit der unverletzten Hand in der Jackentasche nach einem Papiertaschentuch tastete, hörte Walde den Regen auf die Blätter eines Baumes auf der anderen Straßenseite prasseln. Darunter ragte ein rotes Autodach aus dem Wasser. Walde blieb stehen und drückte das Taschentuch auf die Wunde. Auf ihn fiel kein Regen, obwohl die Häuser keine überstehenden Dächer hatten. Es waren Regentropfen, die von den Blättern gegenüber geweht wurden. Unter ihm hatte das Wasser den Sturz einer Haustür erreicht. Beim Blick nach der Nummer fielen Walde die kryptischen Darstellungen über der Haustür auf, die Fische an Angelschnüren zeigten. Die Hausnummer lag bereits unter dem Wasserspiegel. Er eilte zurück und entdeckte beim zweiten Haus knapp über der Wasserkante die Nummer 7. Auf dem Rückweg zählte er die Häuser ab. Wie sollte er hineinkommen? Erneut wählte er die Nummer von Vera Helmes an, dabei bemerkte er das angelehnte Fenster zwischen den offenen Fensterläden.
    »Sie können es wohl nicht lassen?«
    Fast hätte Hansen es unbemerkt über den leeren, nach Krankenhausessen riechenden Stationsflur zu seinem Zimmer geschafft.
    »Das gibt es doch nicht alle Tage!«, antwortete er der Schwester, die ihm mit dem Rollwagen, auf dem sich die Mittagstabletts stapelten, entgegen kam.
    »Ihr Essen dürfte längst kalt sein.«
    Hansen war völlig erschöpft, als er Schuhe, Strümpfe und den Jogginganzug ausgezogen hatte. Die beiden Schmerztabletten schluckte er wieder trocken hinunter. Sein Kopf hatte kaum das Kissen berührt, als er schon eingeschlafen war.
    Walde drückte behutsam gegen das Fenster. Beim Aufstoßen waren keine Pflanzen oder Gardinen im Weg. Der Flügel reichte bis hinunter zu einem dunklen Holzfußboden. Als er in das Treppenhaus stieg, tastete seine rechte Hand reflexartig nach dem Holster der Waffe, aber da war nichts, wie meistens. Er lauschte. Nur Vogelgezwitscher und Verkehrslärm waren durch das Fenster zu hören. Ein sehr lauter Motor wurde knatternd angeworfen. Wahrscheinlich der Kompressor einer Wasserpumpe.
    »Hallo, ist da jemand?« Er versuchte es noch einmal, so laut er konnte. Keine Reaktion.
    Als er mit der linken Hand an den Messinggriff der Wohnungstür fasste, gab diese nach. Das Blut, das er dort hinterließ, beachtete er nicht weiter.
    »Hallo?«
    In der Diele stand ein runder Garderobenständer neben einem Holzschrank, daneben hing ein Schlüsselbrett über einem schmalen Schränkchen. Darauf lagen Prospekte. Eine Werbekarte war an Vera Helmes adressiert.
    Schritte näherten sich. Walde hielt die Karte in der Hand, während er die Wohnungstür öffnete. Im Treppenhaus regte sich nichts. Es musste jemand draußen auf dem Notsteg vorbeigegangen sein.
    Der Lärm des Kompressors brach ab. Walde glaubte dumpf klingende Hilferufe zu hören. Sie schienen von unten zu kommen. Der Motor wurde wieder angeworfen. Ein paar Takte klang er so, als würde er es nicht schaffen, bis aus dem Röcheln dann doch ein hochtönendes Stakkato wurde.
    Seine Schuhe quietschten auf der Treppe. Die blutverschmierte Karte legte er unterwegs auf einer Treppenstufe ab. Unter der Haustür rann Wasser über die Fliesen und folgte dort den ausgetretenen Spuren zur Korridortür, auf der ein Poster mit Zeichnungen von Kinderhand prangte. Die Klingel daneben funktionierte nicht. Walde pochte gegen die Tür. Drinnen regte sich nichts.
    Wasser rann über die alten, in der Mitte ausgetretenen Steinstufen hinab zum Keller. Dort hatte es sich kniehoch vor einer Stahltür gesammelt. Walde verwarf den Gedanken, die Schuhe auszuziehen und die Hosenbeine hochzukrempeln.
    Er hatte den Griff noch nicht ganz heruntergedrückt, als ihm die Tür mit gewaltiger Wucht entgegenschleuderte, ihn mit dem Rücken auf den Treppenstufen aufschlagen ließ, bevor ihn eine mannshohe Wasserflut überspülte.
    »Jetzt könnte ich mein Rad gebrauchen!«, dachte Burkhard Decker.
    Allein, um vom verstopften Parkplatz am Präsidium auf die Straße zu kommen, hatte sein Kollege Grabbe viel Zeit benötigt, sehr viel Zeit sogar. Und jetzt, wo sie mit Blaulicht über die recht wenig befahrenen Straßen unterwegs waren, hielt sich Grabbe

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