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Aqua

Aqua

Titel: Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martini
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unterwegs. Während er ins Haus einstieg, hielt er die Luft an und griff nach seiner Waffe. Grabbe ließ sie gesichert, während er mit der Fußspitze die angelehnte Wohnungstür aufstieß.
    »Poliz …!« Beim Blick auf die blutigen Postsendungen blieb ihm das Wort im Hals stecken. Waren die Plünderer noch hier? Oder hatte gar, was näher lag, der Mörder bei Vera Helmes zugeschlagen? Womöglich hatte Burkhard ebenfalls schon dran glauben müssen und lag hinter einer der Türen, die alle nur angelehnt schienen, als lauere jemand dahinter.
    Ausgerechnet jetzt setzte draußen der Motor aus. Das Klicken beim Entsichern der Waffe kam Grabbe so laut vor, dass es bis in den letzten Winkel der Wohnung gedrungen sein musste. Er legte die linke Hand unter den nur leicht vorgereckten rechten Unterarm mit der Waffe, trat die erste Tür auf, dass sie krachend an ein Möbelstück stieß, und rannte beherzt in den Raum.
    »Burkhard?«
    »Ja?« Burkhard meinte, ein paar Meter weiter ein schwaches Licht zu sehen, das wie ein Muster wirkte.
    »Wir sind …. wir sind hier«, versuchte Walde zu rufen. Seine Lippen waren steif. »Pass auf … da liegt alles Mögliche unter Wasser.«
    Burkhard glitt durch das Wasser. Das vermeintliche Muster stammte von den Holzlatten, mit denen die Kellerräume vom Flur getrennt waren. Das wenige Licht drang gleichzeitig mit dem Wasser herein. Es kam ihm der Gedanke, dass er in jungen Jahren einmal damit geliebäugelt hatte, Rettungsschwimmer bei der DLRG zu werden.
    »Da unten klemmt …« Walde spürte, wie sich ein Krampf in der Wade ankündigte, und stemmte, so gut es ging, den Fuß auf. »Da klemmt was vor der Tür.«
    Burkhard brauchte zwei Tauchgänge, um den Kram aus dem aufgeweichten Karton vor der Tür wegzuschaffen. Als weit schwieriger erwies sich die Bergung der Frau. Sie war kaum mehr bei Bewusstsein, als er endlich zu ihr in den Keller gelangte und sie in den Rettungsgriff nahm.
    Viel länger hätte Walde die Frau auch nicht mehr halten können. Während er versuchte, sich das nasse Haar mit der frei gewordenen Hand nach hinten zu streifen, spürte er eine Bewegung neben sich. Es war eine Ratte, die so nah an ihm vorbei am Holz entlang flitzte, dass sie fast seine Hand berührte.
    In dem kleinen Luftspalt im Kellerraum versuchte Burkhard Decker der völlig lethargisch und kraftlos wirkenden Frau zu erklären, sie müsse für ein paar Sekunden die Luft anhalten, wenn er gleich mit ihr unter der Tür hindurch in den Flur tauchte. Vera Helmes schaffte es kaum, die Augen hin und wieder einen Spalt zu öffnen.
    »Tief einatmen!« Er wartete ein paar Sekunden. »Und ausatmen.« Als er nach ein paar Wiederholungen das Gefühl hatte, die Frau folge seinen Anweisungen, tauchte er unter dem Türrahmen hindurch. Ganz tief aus der Lunge schien das Geräusch zu kommen, als Vera Helmes die Luft einsaugte.
    »Ganz ruhig, einatmen … ausatmen«, redete Burkhard auf die Frau ein, während er in Rückenlage durch den Flur in Richtung des dunklen Teils glitt. Walde hielt sich dahinter und fragte sich, ob er überhaupt noch etwas tun konnte, falls sein Kollege Hilfe brauchte.
    Beim zweiten Tauchgang am Ende des Flurs, hinaus durch die Kellertür, schaffte es die Frau nicht mehr, den Atem anzuhalten. Hustend tauchte sie im Treppenhaus auf. Von der ersten aus dem Wasser ragenden Treppenstufe aus half Grabbe, die vollkommen entkräftete Frau aus dem Wasser zu heben.
    »Bringst du bitte die Sachen mit«, sagte Walde mit kurzatmiger Stimme, während er sich mit Burkhard anschickte, Vera Helmes nach oben zu tragen.
    Grabbe angelte die Kleidung vom Treppengeländer, wobei ihm Burkhards Hose aus den Händen rutschte und auf den nassen Stufen landete.
    Als Grabbe oben in den Wohnungsflur kam, sah er durch die offene Schlafzimmertür, wie seine Kollegen die Frau vorsichtig auf ein breites Bett legten.
    »Ruf den Notarzt«, bat ihn Walde, der sich vor Kälte die Arme vor die Brust schlang. Er hatte weiterhin Schwierigkeiten, deutlich zu sprechen. »Und zieh’ bitte Frau Helmes die nassen Sachen aus.«
    »Was?« Grabbe schaute ihn verblüfft an. »Ich … also.«
    »Ich brauche dringend eine warme Dusche und frische Klamotten«, Walde knöpfte sich das Hemd auf. »Fühl ihr auch den Puls.«
    »Was hast du denn damit gemacht?« Burkhard hielt mit spitzen Fingern seine tropfende Hose in die Höhe.
    »Tut mir leid, die Hose ist auch nass geworden«, entschuldigte sich Grabbe, während er drei Zahlen in sein

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