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Aqualove

Aqualove

Titel: Aqualove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nola Nesbit
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protestierte ich schwach. Ich nahm einen der Teakstühle fest ins Visier und steuerte darauf zu. Dann setzte ich mich langsam.
    Ethan hatte meine Tasche in der Hand und stellte sie neben mir ab. Dann kniete er sich vor mich und schaute mir besorgt ins Gesicht. Noch immer liefen Tropfen aus seinen Haaren über seinen Körper. Er sah wunderbar aus. Alles an ihm war makellos bis auf drei auffällige, wulstige rote Narben auf seinem linken Bein.
    „Felix!“, rief er, ohne den Blick von mir zu wenden. „Bring mal bitte ein Glas Wasser!“ „Es geht mir gut. Ich hätte vernünftig frühstücken sollen“, lächelte ich entschuldigend. Ich wusste nicht, was verwirrender war: Ethans glatte, helle Haut, sein athletischer Körper – eher zäh als muskulös – oder der Menschenschwarm, dem ich gerade beim kunstvollen Schwimmen beobachtet hatte. Ich war zu durcheinander, um auch nur annähernd Sinn aus dem zu machen, was ich gesehen hatte. Wie sollte ich danach fragen?
    „Wenn du wieder etwas Farbe im Gesicht hast, musst du mit ins Wasser kommen. Es ist herrlich heute.“
    „Ich weiß nicht ...“, antwortete ich ausweichend.
    „Ich weiß, dass du Wasser nicht magst. Aber heute musst du es ausprobieren. Es wird dir Spaß machen. Hast du den Badeanzug mitgebracht?“
    „Ja.“ Ich zeigte vage auf meine Tasche.
    „Darf ich?“ Ethan öffnete die Tasche und zog, ohne meine Antwort abzuwarten, mit einem gezielten Griff den Badeanzug heraus. „Komm, zieh ihn an! Ich bin gespannt, ob er passt.“
    „Ethan, was war das gerade?“
    „Was denn?“
    Da kam Felix mit einem Glas. „Hier, Nia. Alles okay?“
    Ich verdrehte die Augen. Klar, alles war in Ordnung. Nichtsdestotrotz trank ich ein paar Schlucke. Es tat gut. Als ich dem kühlen Weg des Wassers in meiner Speiseröhre nachspürte, merkte ich erleichtert, wie meine Welt plötzlich wieder in Echtzeit ablief. Ich holte tief Luft und setzte das Glas neben dem Stuhlbein ab. Ich nahm Ethan, der immer noch vor meinem Stuhl hockte, den Badeanzug entschlossen aus der Hand, drehte mich um und zog langsam meine Kleider aus. Ich konnte mich irren, aber ich hörte, wie Ethan hinter mir kurz die Luft einsog. Der Stuhl stand zwischen uns beiden, aber er würde dennoch einen ganz guten Blick bekommen. Nackt und mit dem Wissen, dass mich voraussichtlich ein Haufen Fremder gerade von hinten anstarrte, stieg ich in den neuen Badeanzug und streifte die Träger über meine Schultern. Dann drehte ich mich um.
    Felix grinste frech bis über beide Ohren. Ethan hatte sich inzwischen wieder halb von mir weggedreht. Ich versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu lesen. Die anderen Gäste standen wortlos an ihren Plätzen, als hätte jemand sie dort angenagelt.
    „Ich wusste nicht, dass du tätowiert bist.“
    „Und dabei weißt du doch sonst alles über mich“, sagte ich leise.
    „Es ist fantastisch! Du siehst fantastisch aus.“
    Falls mir jetzt die Schamesröte ins Gesicht stieg, würde ich es wenigstens selbst nicht sehen müssen. Als ich hochschaute, war Ethan einen Schritt näher gekommen. Sein Blick war bewundernd.
    „Wieso hast du dich ausgerechnet für einen Fisch entschieden? Ich denke, du hasst Wasser.“
    „Das ist nicht einfach nur ein Fisch. Es ist ein Koi. Er steht für Mut ...“
    „... Stärke und den Willen, alle Hindernisse zu überwinden“, vervollständigte Ethan meinen Satz. Seine Augen leuchteten.
    Woher wusste er das? Das Wort Koi bedeutete auch Liebe: sich aufopfernde und fordernde, romantische und leidenschaftliche Liebe. Es schien gleichzeitig der richtige und falsche Augenblick zu sein, das jetzt zu erwähnen. Verwundert fuhr ich fort: „Ich habe ihn nach alter japanischer Tradition tätowieren lassen. Es gibt nur wenige Motive, die es mit diesem an technischer Fertigkeit und Farbvielfalt aufnehmen können. Auf meinem Rücken bekomme ich es nicht allzu oft zu sehen, aber ich glaube, es ist eine gute Arbeit.“
    „Ich habe selten etwas Schöneres gesehen, Nia.“ Sein Blick flackerte. Seine Worte schienen ihm plötzlich selbst peinlich zu sein.
    „Komm, ich stelle dich vor. Leute, Freunde, das hier ist Nia.“
    „Hi! Hallo, Nia“, ertönte es aus allen Ecken. Die übrigen Gäste schienen wieder zum Leben erwacht zu sein.
    Ethan zog mich von einem zum anderen und stellte uns vor. Ich versuchte, mir die Namen zu den Gesichtern zu merken – Steven, Andrew, Tara, Hannah, Ringo –, aber ich hatte Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren. Ethan zögerte.
    „Das ist

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