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Aquila

Aquila

Titel: Aquila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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aufschreien, bevor er zur Seite fiel und sein Gesicht fast gegen die Kaffeekanne auf der Wärmenlatte prallte. Er kam mit der Hand drauf und verbrannte 89
    sich die Finger, fuhr zurück und hing über der Sessellehne. Sein Blick ging über die Scherben von Washingtons edlem Kopf auf dem Parkett. Verdammte Schweine! Er rang nach Luft.
    Hoffentlich war sein Trommelfell noch intakt. Sein Ohrinneres fühlte sich feucht an. Er hatte sich noch mal auf die verletzte Lippe gebissen.
    »Das Bild, Professor«, mahnte Pepitahut.
    Er schützte sein Ohr mit der Hand und stöhnte: »Bei Gott, ich weiß von nichts. Ihr glaubt doch nicht, ich würde das hier mitmachen, wenn ich bloß das verdammte Ding rausrücken müsste. Ich weiß von nichts!« Er nestelte an seiner Brille herum, um sie auf der lädierten Nase zurechtzurücken.
    Pepitahut starrte auf ihn herab und schüttelte mit tiefem Bedauern den Kopf.
    »Das wird Ihnen leidtun, Professor«, sagte er. Er sah den Großen an. Sie wirkten beide völlig unbeteiligt. »Hol die Zange.«
    Pepitahut trat hinter ihn, und Chandler fühlte seine festen Hände auf den Schultern, die ihn in den Sitz drückten. Sie wussten, wie ihrem Opfer zu Mute war: Es war geschwächt, verängstigt und angeschlagen. Der Große nahm seine Pranke aus der Tasche und kniete sich neben den Sessel. Sein Goldzahn blitzte im offenen Mund. Chandler hörte seinen angestrengten, rasselnden Atem.
    Plötzlich nagelte die riesige Pranke Chandlers linke Hand mit flach gespreizten Fingern auf die Armlehne. Chandler wehrte sich. Ihm wurde speiübel. Ohne die geringste Regung sah der Große ihm ins Gesicht. Er hielt eine einfache Zange in der Hand. »Es wird wehtun«, sagte er leise. Chandler bemerkte tiefe Lachfalten in dem freundlichen Gesicht.
    Der andere lockte neben seinem Ohr: »Sie wissen bestimmt nicht, wo es ist? Es würde Ihnen vieles ersparen …«
    Chandlers Schmerz wurde von heilloser Furcht überdeckt.
    Sein Atem ging in verzweifelten Stößen. Plötzlich spürte er die 90
    Arme des Kleinen wie Fassreifen um seinen Hals. Eine seiner Hände, die nach Big Mac roch, legte sich so fest auf seinen Mund, dass er nicht zubeißen konnte.
    »Bevor Sie alle Ihre Fingernägel los sind, haben wir entweder das gottverdammte Ding, oder wir sind sicher, dass Sie’s nicht haben«, meinte der Große philosophisch.
    Chandler verfolgte, wie die Zange sich auf seine Fingerspitzen zubewegte. Das Metall blitzte kalt im Lampenlicht und kündigte weitere Schmerzen an. Das war doch alles nicht möglich! Es konnte nicht wirklich passieren … Frust und Ärger tobten in seiner Brust und in seinem Kopf. Er spürte die erste Berührung der Zange am kleinen Fingernagel. Der Große sah ihn an.
    Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Auf seinem breiten, teigigen Gesicht lag ein leichtes Lächeln. »Ihre letzte Chance, Professor. Sie werden gleich kotzen –«
    Im allerletzten Moment, als die Zange zupackte und der brennende Schmerz wie ein Blitz Hand und Arm durchzuckte, als er wusste, dass er es weder aushalten noch verhindern konnte, schnappte Chandler mit der rechten Hand die Kanne und schüttete dem Großen den heißen Kaffee voll ins Gesicht.
    Der brüllte laut auf und bedeckte das Gesicht mit den Händen, während die Zange zu Boden fiel. Der Griff des Kleinen löste sich überrascht. Chandler sprang auf und schob dabei den Großen aus der Hocke nach hinten gegen die Kante des Beistelltischs. Als Chandler um den Tisch herumlief, erwischte ihn Pepitahut knapp hinten am Morgenmantel. Voller
    Verzweiflung riss Chandler den alten Fernsehapparat vom Ständer und schwenkte ihn in einem knappen, gefährlichen Bogen, der dort endete, wo er auf den Kopf des Kleinen traf.
    Der Bildschirm zersplitterte und die Röhre exolodierte, während der Mann im Glasregen zurücktaumelte. Pepitahut fiel über den Sessel.
    Die Bildröhre war zerplatzt wie ein Feuerwerkskörper und hatte das Zimmer mit einem üblen Geruch verpestet. Chandler 91
    schnappte sich den Sockel, auf dem der arme George gestanden hatte, riss ihn nach oben und ließ ihn quer über die Brust des Großen niedersausen, der versuchte, wieder auf die Füße zu kommen. Sein Gesicht und sein Regenmantel waren braun und tropfnass vom Kaffee. Er jaulte auf, als ihn der Sockel traf, und griff sich im Zurückfallen an die Brust. Chandler drehte sich um und rammte dem Kleinen den Fuß des Sockels ins Brustbein. Er spürte, wie etwas zerbrach.
    Er dachte nicht nach: Er handelte automatisch, wie

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