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Arabische Nächte

Arabische Nächte

Titel: Arabische Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Parker
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Überkleider. »Bitte, melden Sie Seiner Lordschaft, dass ich in einer sehr dringenden Angelegenheit mit ihm sprechen möchte.«
    »Er wird Sie nicht empfangen, Mylady, da er für niemanden zu sprechen ist.«
    »Ich bin kein Gast. Ich gehöre zur Familie«, erklärte Japonica mit mehr Selbstsicherheit, als sie empfand.
    Das Geräusch lauter weiblicher Stimmen hinter der geschlossenen Tür des ersten Salons ließ sie aufblicken. »Hat er schon Gäste?« Die Situation hätte nicht günstiger sein können, da er sich in Gesellschaft wenigstens der Form nach zugänglich geben musste. Zudem war die Sache umso rascher erledigt, je eher sie einander trafen.
    Sie zupfte ihre feuchten Locken zurecht. »Also erübrigt sich eine Anmeldung.«
    »Aber ... aber Mylady«, stotterte Bersham, als sie auch schon an ihm vorüberschritt und die Doppeltür öffnete.
    »Verzeihen Sie mein Eindr ...« Das Lächeln auf Japonicas Miene erstarrte. Da saßen die fünf Shrewsbury-Töchter schwatzend beim Tee. Der Viscount war nirgends zu sehen.
    Die Schwestern drehten die Köpfe. Ihre verblüfften Mienen waren Spiegelbild ihres eigenen Erstaunens.
    »Sie ist es!« Laurel wandte sich an Hyacinthe. »Wie ich schon sagte - man kann ihr nicht trauen.«
    Rasch schloss Japonica die Tür hinter sich. »Ich dachte, ihr würdet nach Croesus Hall fahren.«
    »Und wir dachten, du wärest gewillt, uns in Frieden zu lassen.« Hyacinthe stellte ihre Tasse mit lautem Klirren auf den Unterteller. »Warum bist du hier?«
    Japonica schluckte ihre Enttäuschung über den abwesenden Viscount hinunter. »Ich möchte den Viscount treffen.«
    »Das wusste ich!« Laurel erhob sich vom Kanapee und verstreute Krümel vom Schoß auf den Boden. »Du bist gekommen, um hinter unserem Rücken zu intrigieren!«
    »Er wird dich nicht empfangen«, sagte Hyacinthe mit einer Endgültigkeit, die sicherem Wissen entsprang.
    »Und warum?« Die junge Viscountess betrat den Raum. »Was hast du ihm über mich erzählt?«
    Bosheit färbte Laureis Läch'eln. »Was lässt dich glauben, wir würden mit ihm über jemanden sprechen, der so viel Aufmerksamkeit gar nicht wert ist?«
    Japonica verschränkte die Arme und ahmte Aggies Haltung nach, wenn sie vor Wut kochte. »Dann habt ihr gar nicht mit ihm gesprochen?«
    »Er w-wollte nicht...«
    »Peony!«, riefen ihre vier Geschwister einstimmig aus.
    »Er wollte euch nicht empfangen?« Sie bedachte Peony mit einem warmen Blick, da sie zumindest eine Verbündete gewonnen hatte. »Aber mich wird er empfangen. Ich bin Dowager Viscountess. Wenn er ledig ist, stehe ich im Rang über ihm!«
    Bei Erwähnung des Junggesellenstatus des Viscount wurden Laureis Augen schmal. Mit den vom Wind geröteten Wangen und ihrem, von den sonstigen unmodischen Kopfbedeckungen befreiten Haar sah ihre Stiefmama beinahe, nun, einnehmend aus.
    »Er ist ein Tattergreis und überzeugter Junggeselle.« Laurel blickte Hilfe suchend über die Schulter zu ihrer Schwester. »Außerdem ist er krank. Wahrscheinlich leidet er an Aussatz«, führte sie weiter aus. »Das verraten die Pusteln.«
    »Du hast die Pusteln, aber nicht ihn gesehen? Wie war das möglich?«, fragte Japonica höflich.
    »Bersham berichtete, dass er krank sei«, antwortete Hyacinthe, die ihre Schwester mit einem vernichtenden Blick streifte.
    »Er ist es wirklich«, sagte Alyssum entschuldigend. »Bersham kann es bestätigen.«
    Japonica musterte die Mädchen und merkte, dass unter ihnen Meinungsverschiedenheiten herrschten. Alyssum sah aus, als hätte sie geweint, während Cynara eine Miene wie sieben Tage Regenwetter zur Schau trug. Nur Peony deutete, wenn auch schwach und schuldbewusst, ein Lächeln an; doch wollte sie das Mädchen nicht vor den anderen irgendwie hervorheben, denn die älteren Schwestern würden es bestimmt für seinen Treuebruch quälen.
    »Cynara? Befindet sich mein Gepäck noch immer in der Familienkutsche?«
    Cynara ließ den Kopf hängen. »Ja.«
    »Sehr gut.« Ihr nächster Blick galt Laurel. »Ich hatte so ein Gefühl, es wäre vielleicht in der Themse gelandet.«
    Errötend schaute Laurel weg.
    Schließlich wandte sie sich an Bersham, der ihr in den Salon gefolgt war. »Lassen Sie meine Sachen ins Haus bringen.«
    »Sehr wohl, Mylady!«
    »Du kannst doch nicht die Absicht haben, hier zu bleiben?«, rief Laurel ärgerlich aus. »Was ist mit dem Fieber im Haus?«
    »Wäre es euch lieber, wenn ich mit euch zurückfahre nach Croesus Hall?«
    Als sie merkte, dass sie überlistet worden

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