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Arabische Nächte

Arabische Nächte

Titel: Arabische Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Parker
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Fortnum und Mason, bedachte sie mit einem freundlichen Lächeln. »Es würde mich freuen, wenn Sie meiner Einladung Folge leisten und meine Familie besuchen, solange Sie in London sind.«
    »Zu nett von Ihnen! Vielleicht ein andermal.« Japonica drehte sich um und bestieg rasch den geborgten Wagen, der ihr Zuflucht vor dem in der letzten Stunde eingesetzten Schneefall bot.
    »Sie werden doch wiederkommen, solange Sie hier sind, Kusine?«
    »Das hoffe ich. Ich werde Sie jedenfalls über meine Pläne informieren.«
    Während ein Diener die Stufe hochklappte, rückte Japonica sich zurecht. Sie wusste nicht, ob sie eine nutzbringende Verbindung angeknüpft oder zu viel von sich verraten hatte.
    Ehe er den Wagenschlag schloss, fragte der Diener: » Wohin , Mylady?«
    »Ja, wohin«, murmelte Japonica. Sie konnte Mr. Simmons' Kutsche nicht die ganze Strecke bis Croesus Hall fahren lassen.
    »Zur Adresse der Shrewsburys in Mayfair«, sagte sie, einer Eingebung folgend.
    »Sehr wohl, Mylady!«
    Als der Wagen sich in Bewegung setzte, beugte Japonica sich hinaus und winkte ihrem neu gefundenen Anverwandten zu. »Guten Tag, Vetter!«
    Beim Betreten des Handelshauses war sie ohne weitere Umstände direkt ins Kontor marschiert, wo einer der leitenden Angestellten ihre Bestellung aufnahm, die ausgereicht hätte, eine ganze Armee zu verpflegen - ein passender Vergleich angesichts des Umstandes, dass sie ersuchte, die Einkäufe von den Konten einiger britischer Offiziere abzubuchen. Sie hätte darauf gefasst sein müssen, dass so große Posten Aufmerksamkeit erregten ... oder vielleicht war es ihr Mädchenname, mit dem sie unterschrieb. Der Angestellte hatte sich entschuldigt, und kurz darauf stellte Richard Fortnum sich ihr vor.
    Stolz, sich als neuer Firmeninhaber zu präsentieren, war er ganz Charme und Zuvorkommenheit, als er von der fernen Verwandtschaft erfuhr. Er bat sie in einen privaten Raum, ließ Wein und Naschwerk bringen, und erkundigte sich angelegentlich nach Neuigkeiten aus dem Ausland, wobei er eingestand, dass es auch ihn in die Ferne ziehe; aber aus geschäftlichen Gründen könne er leider seinem Verlangen, die exotischen Sehenswürdigkeiten des Mittleren Ostens kennen zu lernen, nicht nachgeben.
    So reserviert wie nur möglich, ohne unhöflich zu erscheinen, hatte sie sich mehr allgemein über ihre Gründe für ihren Aufenthalt in London geäußert. Da sie sich nicht von Anfang an als Viscountess deklariert hatte, sah sie nun keinen Grund, es nachzuholen. Als sie sich verabschiedete, bat er sie um ihre Londoner Adresse, damit er ihr eine Einladung zum Essen im Familienkreis schicken könnte. Geschmeichelt ließ sie einfließen, dass sie für einen Aufenthalt in London keine Bleibe hätte, worauf er ihr zuvorkommend anbot, sie solle sich in seinem Haus als Gast einquartieren.
    Es dauerte nur einen Wimpernschlag, und ihr war klar, dass dies nicht angebracht gewesen wäre, obwohl sie sich nun einem neuen Dilemma gegenübersah. Gottlob fiel ihr das Haus in Mayfair ein.
    Mr. Simmons hatte ihr dieses Domizil der Shrewsburys genannt, das ihr als Witwenresidenz offen stünde. Wiewohl während der letzten zwei Jahre von Lord Abbotts Abwesenheit geschlossen, sei es in gutem Zustand, da ein im Dachgeschoss wohnendes Hausmeisterpaar von ihm für die Instandhaltung bezahlt würde.
    Sie lehnte sich lächelnd zurück, und öffnete das hübsche Döschen mit portugiesischen Pflaumen, das Mr. Fortnum ihr als Warenprobe seiner neuesten Sparte, Fortnum und Masons Eingemachte Früchte, aufgedrängt hatte. Für die kurze Zeit ihres Aufenthaltes in diesem Lande würde sie ein Haus für sich haben, weit weg vom ständigen Gezänk der Shrewsbury-Schwestern! Sehr verlockend!
    »Bersham?« Japonica konnte ihr Erstaunen nicht verhehlen, als der Butler die Tür des Stadthauses öffnete.
    »Ihre Voraussicht ist zwar sehr lobenswert«, fuhr sie fort und löste die Bänder ihres feuchten Hutes, »aber leider umsonst. Die Damen Abbott sind nach Croesus Hall zurückgekehrt, wo sie gewiss nötiger gebraucht werden als hier.«
    »Danke, Mylady.« Der Mann mit der bekümmerten Miene verbeugte sich höflich. »Es war nicht Voraussicht, die mich nach London führte. Man schickte nach mir.«
    »Ach? Wer ließ Sie kommen?«
    »Viscount Shrewsbury, Mylady Die Aufforderung traf eine Viertelstunde nach Ihrer Abfahrt ein.«
    »Der Viscount ist hier? Was für ein glücklicher Zufall! Ihn wollte ich ohnehin aufsuchen.« Sie übergab ihm ihre feuchten

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