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Arabische Nächte

Arabische Nächte

Titel: Arabische Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Parker
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März auf dem Land bleiben.«
    »Andere reisen gleich nach Weihnachten in die Stadt.«
    »Es gibt so viele Lustbarkeiten, Bälle und Redouten, die Oper ...«
    »Dinnerpartys und Soireen ...«
    »Bälle und das Theater ...«
    »Tanzveranstaltungen und Sportereignisse ...«
    »Und Bälle!«, warf Laurel zum dritten Mal ein.
    Japonica staunte, welche Emotionen allein die Erwähnung der Saison auslöste. »Und das alles ist wichtig für eine Heirat?«
    »Aber, Miss, es ist die einzige Möglichkeit, passende Partien zu suchen.«
    »Um Verbindungen anzuknüpfen ...«
    »Und sich zu verloben.«
    »Natürlich muss man zuerst >Debütantin< sein«, hob Hyacinthe hervor.
    »Und das heißt?«
    »Mit siebzehn werden junge Damen bei Hof vorgestellt. Ehe ihnen nicht diese Ehre zuteil wurde, gehen sie nicht in Gesellschaft, besuchen keine Dinnerpartys oder Empfänge.«
    »Alle jungen Damen müssen vorgestellt werden?«, fragte Japonica erstaunt.
    »Diejenigen, die auf eine angemessene Ehe hoffen«, antwortete Hyacinthe kurz.
    »Dann bist du auch vorgestellt worden?«
    Hektische Röte ließ Hyacinthes Wangen fleckig aussehen, während sie den Mund ärgerlich verkniff. »Nein.«
    »Von uns hat noch keine debütiert«, bemerkte Laurel frostig. »Man braucht dazu jemanden, der einen einführt. Ich denke, das wird sich ändern, da jetzt Lord Sinclair da ist.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen«, murmelte Japonica leise.
    Lord Sinclairs spöttische Miene, die sie noch während der Rückfahrt nach Croesus Hall verfolgt hatte, ging ihr nicht aus dem Sinn. Er hatte nichts davon hören wollen, seine Freunde ihren Schützlingen vorzustellen. Noch viel weniger würde er die Shrewsbury-Blumen bei Hof präsentieren.
    Er kann sich an mich nicht erinnern! Immer wenn sie daran dachte, raubte der Schock ihr den Atem, und es schmerzte mehr, als sie es für möglich gehalten hätte. Der Vater ihres Sohnes lebte, ohne dass es für sie auch nur die geringste Rolle spielen durfte.
    Auf einmal war sie den Tränen nahe. Um nicht loszuheulen, stand sie rasch auf. »Ich ... ich habe etwas im Auge.« Sie wandte sich zur Tür. »Entschuldigt mich!« Damit lief sie hinaus.
    Im Korridor hielt sie sich die Faust an die Lippen, um ihr Schluchzen zurückzuhalten. Mit einem verzweifelten Blick erspähte sie die offene Tür zum Musiksalon und hatte eben noch Zeit einzutreten, als es um ihre Fassung auch schon geschehen war. Sie ließ sich gegen die Tür sinken und glitt weinend zu Boden, als sei das Ende ihrer Welt gekommen.

Hewlett-Packard
    13
    Lange Zeit gab es nur das herzzerreißende Geräusch von Japonicas trockenem Schluchzen sowie ihre brennende Angst, man könne sie hören.
    Die letzten Tage verstand sie sich selbst nicht mehr. Immer öfter kam es vor, dass sie plötzlich völlig grundlos in Tränen ausbrach.
    Vermutlich fehlte ihr Jamie. Mehr als ein Monat war vergangen, seit sie ihn zurückgelassen hatte. Würde sie ihm beim Wiedersehen fremd sein? Würde er sich nicht mehr auf den Arm nehmen lassen? Immer wenn sie eine ihrer täglichen Briefe an Aggie beendete, in denen sie um Einzelheiten aus dem Leben ihres Sohnes bat, vergoss sie ein paar Tränen. Bislang hatte sie keine Antworten bekommen. Natürlich musste Aggie sich um den Kleinen kümmern, und mit ihren Schreibkünsten war es nicht weit her. Doch das Ausbleiben von Post vermochte Japonicas Stimmungen nicht zur Gänze zu erklären.
    Ach, wie unfair das Leben doch war! Sie hatte sich mit ihrem Los abgefunden, ein Kind ohne Vater zur Welt zu bringen, und war auf alle Eventualitäten gefasst - nur nicht auf die Möglichkeit, dass der Hind Div noch lebte.
    Er erkannte sie nicht! Nein, natürlich nicht! Ganz abgesehen von seinem Gedächtnisverlust bezweifelte sie, ob die unscheinbare Kaufmannstochter auf den Hind Div nennenswerten Eindruck gemacht hatte.
    »Eine Gouvernante - nicht zu fassen!«, klagte sie zwischen Schluchzern. Seine taktlose Bemerkung hatte sie - obwohl die geringste ihrer Sorgen - bis ins Innerste getroffen.
    Sie stand auf, zog ein Taschentuch aus dem Ärmel und schnäuzte sich kräftig hinein. Warum sollte seine Einschätzung ihrer Person sie kümmern? Noch nie hatte sie auf die Meinung eines Mannes etwas gegeben. Nicht mehr seit ihrem sechzehnten Lebensjahr.
    »Unerträglicher Kerl!« Doch war es nur die schwache Abwehr gegen eine demütigende Wahrheit, die sie sich nun eingestehen musste.
    Zutiefst schockiert entdeckte sie, dass sie all jene weiblichen Schwächen besaß,

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