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Arabische Nächte

Arabische Nächte

Titel: Arabische Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Parker
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Ausstattung?«
    »Mais oui! Erlauben Sie, dass ich Monsieur ...«
    »Sinclair«, sagte er fest und beugte sich über einen Karton mit Perlenridiküls. »Lord Sinclair!«
    Obwohl er in Eile war, registrierte die Besitzerin wohlgefällig, dass er Geschmack hatte. Er machte sich die Mühe, als Accessoires Slipper, ein Umschlagtuch, ja sogar Strümpfe und ein Haargesteck mit Feder auszuwählen. Als sie fertig waren, hatte er einen Stapel Kartons beisammen.
    »Fröhliche Weihnachten, Lord Sinclair«, rief ihm die Ladenbesitzerin gut gelaunt nach und vergaß in ihrer Freude über seine Großzügigkeit ihren falschen französischen Akzent. Denn, Wunder über Wunder, ein Aristokrat hatte ihr einen Bankscheck über die gesamte Summe ausgestellt. Unerhört!
    »Weihnachtsgeschenke! Natürlich!« Devlyn war ziemlich stolz auf sich, als er sich nach der Kutsche umblickte. Nun durfte er Lady Abbott mit gutem Grund aufsuchen. Wie sie auf seinen Vorschlag reagierte, würde ihm verraten, was für einen Charakter sie besaß.
    »Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein.« Alyssum lächelte scheu und fuhr fort, Silberfäden zu einem breiten Band für den neuen Hut zu flechten, den Japonica für sie in London bestellt hatte. Er war nicht so hübsch wie der erste; doch verstand sie es, Hüte aufzuputzen und hatte einen besonderen Grund, sich zu wünschen, dass dieser extra schick ausfiel. »Ich hätte Weihnachten sehr ungern anderswo als in unserer lieben kleinen Kirche gefeiert.«
    »Seit wann gehst du gern zur Kirche?«, fragte Laurel.
    »Seit es den neuen Vikar gibt.« Cynara lächelte hämisch. »Alyssum findet ihn hinreißend.«
    »Einen Geistlichen?« Laureis Erstaunen war echt. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass einem ein Mann gefällt, dessen Lebensinhalt die Sorgen und Kümmernisse anderer sind. Ein See-lenhirte lässt alle Eigenschaften vermissen, die ich mir von einem Ehemann wünsche.« Sie zählte an den Fingern auf: »Charmante Ausstrahlung, eine elegante Erscheinung, und natürlich ein großes, zur Verfügung stehendes Vermögen.«
    »Um wessen Vermögen geht es?«, fragte Japonica, als sie das Morgenzimmer betrat.
    Anders als zu Beginn begegnete ihr das ältere Schwesternpaar nicht mehr mit offener Feindseligkeit. Seit ihrer Rückkehr nach Croesus Hall behandelte man sie mit der Gleichgültigkeit, die man Bedienten gegenüber zeigt. Und sie sprachen nicht, ehe sie es nicht tat.
    An diesem Morgen wurden zwischen ihnen die üblichen verstohlenen Blicke gewechselt, ehe sie Hyacinthe, deren längliches Gesicht eine belustigte Miene zur Schau trug, das Wort überließen. »Laurel erklärte uns, was eine gute Partie ausmacht.«
    Japonica nickte. »Mich würde interessieren, was hier als gute Partie gilt.«
    »Das kannst du natürlich nicht wissen.« Laurel lächelte spöttisch. »Vornehme Damen gehen Ehen nur innerhalb ihrer Kreise ein. Sie wählen Männer, deren Einkommen die Mitgift zufrieden stellend ergänzt und deren Erziehung und Herkunft gewährleistet, dass der Stammbaum vor Skandalen, vor Schande oder Mesalliancen verschont bleibt.«
    Diese Anspielung auf ihre Heirat ließ Japonica unbeachtet. »Und ihr habt eine solche Partie gefunden?«
    »Alyssum hat sie gefunden!« Peony glühte vor Freude über ihre Bosheit. »Sie ist in den V-vikar verliebt.«
    »Was du daherredest!« Alyssum errötete so heftig, dass es schmerzte. »Wenn du jemandem ein Wort verrätst, werde ich ...«
    »Nun, was? Wirst du unseretwegen weinen?«, fragte Laurel verächtlich. »Ich prophezeie, dass du ständig weinen wirst, wenn du mit einer frommen Seele verheiratet bist, die ihre Zeit und ihr Einkommen an die Armen verschwendet. Genauso gut könntest du einen Bürgerlichen zum Mann nehmen.«
    Wieder überhörte Japonica Laureis Taktlosigkeit, da sie aus einem ganz bestimmten Grund gekommen war. »Und wie willst du ein solches Musterbild, das deiner würdig ist, finden?«
    Laureis Miene erhellte sich sichtlich. »Ich werde ihn in London während der Saison entdecken.«
    »Die Saison«, wiederholte Japonica und setzte sich. »Was bedeutet eigentlich die Saison?«
    Die Schwestern lieferten ihr rasch die Details, indem sie in rascher Folge antworteten.
    »Es ist die Zeit des Jahres, in der die großen und vornehmen Familien nach London kommen und Geselligkeit pflegen ...«
    »Sie hängt mit der Parlamentseröffnung zusammen ...«
    »... sie beginnt erst, wenn es nicht mehr friert, und die Füchse werfen.«
    »Das heißt, dass einige Familien bis

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