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ARALORN - Der Verrat (German Edition)

ARALORN - Der Verrat (German Edition)

Titel: ARALORN - Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Priesterin hat, ritt er persönlich hierher, um mit ihr zu sprechen. Bei seiner Rückkehr gab er mir dann den Auftrag, mit einigen Handwerkern dieses Haus für sie zu bauen.«
    Falhart grinste seine Schwester an. »Correy hat sich hier wirklich ins Zeug gelegt. Hat einige Tage gedauert, das ganze Efeu zu entfernen, und er hat eine Woche lang Moos und Flechten von den Steinen gekratzt. Sogar den alten Brunnen hat er wieder instand gesetzt.«
    Bevor Correy etwas darauf erwidern konnte, ertönte ein freudiges »Wer da?« aus dem Häuschen. Dann ging die Tür auf und eine Frau erschien auf der Schwelle. Sie trug einen kirschroten Wollumhang. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, trat sie auf die Gruppe zu, um sie zu begrüßen.
    »Meine Lords! Ist es heute nicht viel zu kalt für einen Besuch hier draußen?« Die Priesterin, wie Aralorn annahm. Und ihre freundliche Stimme passte vorzüglich zu ihrem hübschen Gesicht, in dem ein warmes Lächeln ihre Augen zum Funkeln brachte. Augen in der Farbe von dunkler Eiche. Ihr Lächeln indes galt insbesondere Correy, wie Aralorn feststellte.
    Der sprang sogleich behände aus dem Sattel, ergriff die Hand der Frau und küsste sie. »Ein jeder Tag, der durch Eure Anwesenheit gekrönt wird, ist wie ein warmer Mittsommerabend.«
    Hmm , dachte Aralorn. Am Ende hat mich Correy gar nicht zu meinem Schutz begleitet …
    Falhart schüttelte beim Absitzen den Kopf. In gespielter Verzweiflung wandte er sich an die Priesterin: »Was für ein seidenzüngiger Dämon mein Bruder doch ist! Es tut mir leid, Tilda. Es ist allein meine Schuld. Ich hab ihn alles gelehrt, was ich weiß.«
    »Was nicht länger gedauert hat als ein Abendmahl«, meinte Correy, ohne die Hand der Priesterin loszulassen. »Und überhaupt nur deshalb so lange, weil er die meiste Zeit mit Essen beschäftigt war. Man fragt sich, wie es der Mann überhaupt geschafft hat, zu heiraten.«
    Aralorn rutschte aus Schimmers Sattel und ließ die Zügel zu Boden fallen. »Offensichtlich hat er dir keine Manieren beigebracht«, murmelte sie so laut, dass jeder es hören konnte. »Andernfalls hättest du mich längst vorgestellt.«
    »Oh, vergib mir, du Kleine-wenn-auch-scharfzüngige-Kreatur«, rief Falhart aus und ergriff galant Aralorns Hand. »Dies wäre nun die Pflicht des älterer Bruders gewesen. Tilda, darf ich Euch meine Schwester Aralorn vorstellen. Aralorn, das ist Tilda, Priesterin der Todesgöttin.«
    »Die Gestaltwandlerin«, raunte Tilda grüblerisch.
    »Die Söldnerin«, raunte Aralorn zurück.
    Sie grinsten sich heiter an. Dann wandte sich die Priesterin an Gerem, der schweigend neben seinem Pferd stand. »Gerem«, sagte sie, »so tritt doch näher. Ich hab dich seit dem letzten Sommer nicht mehr gesehen.«
    Aralorn beobachtete Gerems Mienenspiel genau. Offenbar hatte Nevyn keine Einwände gegen die Todesgöttin, denn Gerems Lächeln wirkte aufrichtig und zauberte ihm ein Funkeln in die Augen. »Es tut mir leid, Lady, aber Correy hat uns nicht vor die Tür gelassen, damit er Euch ganz für sich allein haben konnte.«
    »Und was verschafft mir die Ehre eures Besuchs? Möchtet ihr nicht hereinkommen?« Tilda zeigte auf das kleine Wohnhaus.
    Correy schüttelte den Kopf. »Wir sind heute in offizieller Angelegenheit hier, Priesterin. Aralorn ist der Ansicht, dass Ridane die Ereignisse um das, was mit Vater geschah, ein wenig erhellen könnte.«
    Die Priesterin verlor nichts von ihrer Herzlichkeit, als sie verständnisvoll nickte. »Es hat mich nicht überrascht zu erfahren, dass der Löwe gar nicht tot ist – Ridane hatte mir sein Ableben nämlich in keinster Weise verkündet. Ich weiß nicht, ob Sie euch mehr dazu sagen kann, als ihr ohnehin schon wisst, aber man mag es gern versuchen. Kommt in den Tempel; ich treffe euch dann dort.«
    Aralorn folgte ihren Brüdern zum Haupteingang des Gebäudes. Correy wollte schon die grob gezimmerte, offenbar provisorische Tür aufreißen, als er innehielt.
    »Aralorn«, sagte er, »es wäre wohl das Beste, wenn du deinen Wolf nicht mit hineinnimmst.«
    »Der Wolf ist eine Kreatur der Todesgöttin«, mischte sich Gerem plötzlich ein. »Ich glaube nicht, dass Ridane sich an ihm stören würde. Bei der Priesterin bin ich mir allerdings nicht so sicher.«
    Wolf beendete die Diskussion, indem er kurzerhand durch den engen Türspalt huschte und im Innern des Tempels verschwand.
    Aralorn zuckte die Achseln. »Schätze, diese Stätte wurde in den letzten Jahren schon von allen

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