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Arams Sündenbabel

Arams Sündenbabel

Titel: Arams Sündenbabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn, ich ziehe mich zurück?«
    »Gut.«
    »Was hast du vor?«
    Ich schaute durch den leeren Gang zu seinem anderen Ende. »Die Frau habe ich identifiziert. Jetzt würde mich noch interessieren, wer der Mann gewesen ist.«
    »Ist der denn so wichtig?«
    »Ja, er wurde als Teufel bezeichnet. Rita Randall sah ihn als ihren Teufel an. Sie fühlte sich als Hexe, und beide trieben es auch wie die Teufel.«
    »Naja, dann schau dir mal die Bilder genauer an. Vielleicht erkennst du ihn ja.«
    Ich folgte ihrem Rat und ging mit langsamen Schritten an der Wand entlang. Mir stachen einige Fotografien ins Auge, aber auf keinem Bild sah ich diesen Mann.
    Ich ging vor bis zur Treppe. Im Hausflur war es still. Von Aram de Fries war nichts zu hören. Er hatte nicht einmal ein Radio oder einen Fernseher eingeschaltet, und auch aus den oberen Etagen erreichte mich kein Geräusch.
    »Hast du es gefunden, John?«
    »Nein.«
    »Ich gehe zurück ins Zimmer.«
    »Okay.«
    Ich blieb noch vor der Treppe stehen. Janine hatte vorhin vorgeschlagen, das Hotel zu durchsuchen. Keine schlechte Idee. Das wollte ich allein durchziehen und zunächst einmal nach oben gehen. Ich wollte später Aram de Fries noch nach dem Keller fragen.
    Zwei Stufen hatte ich genommen, da hörte ich Janines Ruf. Sie schrie meinen Namen, und die Stimme hörte sich verdammt alarmierend und schrill an.
    Ich fuhr herum, hetzte über den Gang und in mein Zimmer.
    Sie stand mitten im Raum und starrte auf die Wand. Sie brauchte mir auch nichts zu erklären, denn ich blickte in die gleiche Richtung – und merkte, wie ich ebenfalls versteifte.
    Es sah aus, als wäre die Wand dabei, zu bluten. Aber das stimmte nicht. Das Blut drang nicht von innen nach außen. Es wurde auf die Wand aufgetragen. Ein Maler aus dem Unsichtbaren sorgte dafür. Er zeichnete die Buchstaben, die Wörter bildeten und sich dann zu einem Satz zusammen fügten.
    Halblaut las ich ihn vor. »Die Sünde kehrt zurück in die Welt. Die Sünde ist überall und die wahre Herrscherin...«
    Mehr wurde nicht geschrieben, doch es reichte uns. Janine Helder brauchte jetzt einen Sitzplatz. Bis zu meinem Bett wankte sie zurück und ließ sich darauf sinken.
    »John, das ist der perfekte Wahnsinn. Ich weiß auch, dass der Satz nicht aus der Wand gedrungen ist. Er wurde so gemalt – oder?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Wer?«
    Ich hob die Schultern und rechnete auch nicht damit, eine Antwort zu bekommen, doch ich wurde eines Besseren belehrt, denn es meldete sich jemand aus dem off , wie man beim Film sagt.
    Eine weiche und doch warnende Frauenstimme, die uns nicht unbekannt war. »Es ist Aram’s Sündenbabel. Alles ist noch hier. Nichts ist vergangen. Es kehrt zurück...«
    Janine stand hastig auf. »Bist du das, Martina?«
    »Gebt Acht. Sie sind noch da...«
    Janine sprach ins Leere. »So rede doch, verflixt! Bitte, Martina. Zeig dich. Sag uns mehr. Lass uns hier nicht im Ungewissen...«
    »Gebt Acht. Sie sind nicht weg...«
    Danach war Schluss. Martina ließ sich nicht blicken. Aber sie tat trotzdem etwas. Sie wünschte die Schrift weg, und wenig später sah die Wand aus wie immer.
    Janine ließ sich wieder auf das Bett fallen. »Allmählich komme ich mir auch vor wie in einem Gefängnis, das von grauenhaften Kreaturen bewacht wird. Die sieht man nicht, das ist das Schlimme daran. Zumindest ich nicht.«
    »Sei froh.«
    »Ha, das sagst du so, John. Glaubst du denn, dass es dabei bleibt? Denkst du das wirklich?«
    »Ich weiß es nicht, und es ist mir auch egal. Aber ich verspreche dir, dass wir mit dem Spuk auf räumen werden.«
    »Und wie?«
    »Keine Ahnung. Auf jeden Fall bist du nicht in direkter Gefahr. Deshalb schlage ich vor, dass du hier sitzen bleibst, während ich mich im Haus umschaue. Ich muss wissen, wer oder was hier noch alles sein Unwesen treibt.«
    Janine Helder nickte. »Ja, okay«, stimmte sie mir zu. »Das musst du auch tun.« Sie lächelte mich an. »Ich werde es schon ertragen, allein zu sein. Und sollte sich jemand zeigen, kann ich ja rufen. Vor Martina brauche ich keine Angst zu haben. Sie steht auf meiner Seite. Und ich hoffe, dass sie uns dabei hilft, das Sündenbabel zu vernichten...«
    Diesem Wunsch fügte ich nichts mehr hinzu...
    ***
    Der Eindruck täuschte. Das Hotel sah innen harmlos aus. Es passierte nichts, es blieb still, aber das Böse lag meiner Ansicht nach schon auf der Lauer.
    Etwas verbarg sich in den Wänden. Womöglich in der Decke und auch im Boden. Es war der Begriff Sündenbabel

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