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Arams Sündenbabel

Arams Sündenbabel

Titel: Arams Sündenbabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätten wir was zu tun.«
    Der Vorschlag war nicht schlecht. Ich wollte ihm schon zustimmen, als ich etwas hörte. Es mochte daran liegen, dass ich mein Kreuz in der Hand hielt, denn Janine vernahm nichts. Sonst hätte sie anders reagiert. So aber blieb sie nur auf dem Stuhl sitzen und wartete ab.
    »Hast du was?«
    Ich winkte ab. Für sie musste ich aussehen wie jemand, der in einem Konzert sitzt und voller Andacht den Klängen des Orchesters lauscht.
    Mein Blick war ins Leere gerichtet, aber ich steckte trotzdem voller Konzentration.
    »Was ist denn, John?« fragte Janine drängend.
    »Da sind Stimmen.«
    »Was? Ich höre nichts.«
    »Doch, ich schon.«
    Es waren tatsächlich Stimmen zu hören. Wahrscheinlich vernahm ich sie auch nur, weil ich noch immer mein Kreuz festhielt. Was sie sagten und wer etwas sagte, hielt ich nicht auseinander. Es konnten Männer oder Frauen sein, aber auch beide zusammen.
    Janine wusste jetzt, dass es besser war, mich nicht zu stören. Brav wie ein gehorsames Kind blieb sie auf dem Stuhl sitzen und verfolgte meine Bewegungen nur mit den Blicken.
    Ich erhob mich von der Bettkante. Mein Blick war auf die Tür gerichtet, der ich mich auch näherte und erlebte, dass ich das Richtige getan hatte.
    Die Stimmen waren deutlicher zu hören. Sie wischten als Raunen und Zischeln an meinen Ohren vorbei.
    Es war mir noch immer nicht möglich, einzelne Worte zu verstehen, denn jeder Laut wurde sehr bald wieder aufgesaugt.
    Vor der geschlossenen Tür hielt ich an.
    »Willst du raus?«
    »Ja.«
    »Sind sie da?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Janine war weiterhin neugierig. »Sind es denn Stimmen von Menschen oder nicht?«
    »Tut mir leid. Das kann ich dir nicht genau sagen. Ich höre nicht einmal Unterschiede. Alles ist irgendwie eine Soße. Da geht eines in das andere über.«
    Janine ließ mich mit weiteren Fragen in Ruhe, so dass ich jetzt die Tür aufziehen konnte. Lautlos war es nicht zu schaffen. Damit hatte ich auch nicht gerechnet.
    Im Flur brannte noch immer das gelbliche Licht. Sein Schein wirkte weich und schmutzig zugleich. Er verteilte sich auf dem Boden und kroch an den Wänden mit den Bildern entlang, denen er ebenfalls ein anderes Aussehen gab.
    Ich musste die Tür weiter aufziehen, um mehr sehen zu können. In meinem Sichtfeld war der Gang leer, und die Stimmen verstummten.
    Wussten die anderen, dass ich kam?
    Ich trat auf die Schwelle und drehte den Kopf nach links. Das war der Blick zur Treppe hin.
    Dort zeichnete sich nichts ab. Mein Kopf befand sich noch in der Bewegung, als ich sie wieder hörte. Diesmal klangen sie rechts von mir auf.
    Ich schaute hin.
    Da sah ich sie oder es. Es waren nicht nur Stimmen, die ich hörte. Ich sah auch die Personen, zu denen sie gehörten...
    ***
    Das Bild war unglaublich, und es schockte mich, obwohl ich hier mit schlimmen Dingen gerechnet hatte.
    Es waren ein Mann und eine Frau. Sie hielten sich am Ende des Flurs auf. Beide waren so gut wie nackt, und sie hatten ihre Körper gegeneinander gepresst.
    Beide redeten nicht miteinander. Was ich an Stimmen vernommen hatte, war tatsächlich ein Stöhnen gewesen, das Menschen ausstießen, wenn sie mit dem Vorspiel zu einem Liebesakt beschäftigt waren, um es mal vornehm auszudrücken.
    Die beiden trieben es am Ende des Ganges, und der Mann hatte die Frau gegen die Wand gedrückt, sie angehoben und gegen sich gepresst.
    Sie bewegten sich, leidenschaftlich, in ekstatischer Wollust. Sie redeten auch. Ich hörte ihr scharfes Flüstern. Sie zischten sich gegenseitig Worte in die Ohren, lachten dabei, stöhnten, und die Frau bewegte hektisch ihre Hände. Fingernägel kratzten über den nackten Rücken des Mannes, der seinen Kopf dabei zurückwarf.
    Die beiden beachteten mich nicht. So konnte ich näher an sie herangehen. Das Kreuz hielt ich zwar noch in der Hand, aber ich hatte den rechten Arm jetzt gesenkt, so dass mein Talisman zu Boden wies.
    Abrupt blieb ich stehen. Es war mehr Zufall, dass mein Blick die Bilder an der Wand streifte. Ein Foto zeigte eine dunkelhaarige Frau in einem langen, engen weißen Kleid. Die Person hielt eine lange Zigarettenspitze fest, aus deren Öffnung der Glimmstengel ragte. Ihr Outfit interessierte mich nicht, für mich war einzig und allein das Gesicht wichtig. Die Frau auf dem Foto war mit derjenigen identisch, die ich vor mir zusammen mit dem Mann sah.
    Sie war tot, sie lebte. Er war wahrscheinlich auch nicht mehr am Leben, und trotzdem trieben sie es. Sie taten das Gleiche, das

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