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Arams Sündenbabel

Arams Sündenbabel

Titel: Arams Sündenbabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde. Sie müssen das durchstehen. Man will Sie haben, wozu auch immer, aber bleiben Sie auf jeden Fall hart.«
    »Was ist mit Ihnen?«
    »Keine Sorge«, wiegelte ich ab. »Auch ich werde hart bleiben. Ich tue, was ich tun muss, und ich werde versuchen, Sie in eine gewisse Sicherheit zu bringen.«
    »Wohin denn? Hier im Haus?«
    »Ja. Zu Janine Helder ins Zimmer. Auch sie will nicht gehen. Es könnte sein, dass Sie beide sogar noch eine Beschützerin bekommen, aber das ist nicht sicher. Darauf verlassen können Sie sich nicht.«
    »Wen meinen Sie denn?«
    »Martina Mädel.«
    »Was? Meine Vorgängerin?« Er lachte. »Nein, nein, sie ist doch tot.«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Aram...«
    »Doch, können Sie. Seien Sie ehrlich.«
    »Okay, Aram. Einigen wir uns darauf, dass sie nicht tot ist und noch eine Aufgabe zu bewältigen hat.«
    Die letzten Worte hatten Aram verwirrt. »Von welcher Aufgabe sprechen Sie?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Es kann sein, dass es ebenfalls eine alte Schuld ist.«
    »Ja«, flüsterte er vor sich hin. »Ja, das ist durchaus möglich. Wissen Sie eigentlich, wer sie gewesen ist?«
    »Sagen Sie es mir.«
    »Sie war auch Schauspielerin. Sie wollte für ihre Kollegen hier ein Hotel errichten. Das hat sie auch geschafft. Jetzt weiß ich, dass sie auch über alles, was hier passiert, Bescheid gewusst haben muss.«
    »Stört Sie das?«
    »Sie können vielleicht Fragen stellen, Mr. Sinclair. Ja, es stört mich. Es stört mich auch, dass ich ihr Nachfolger geworden bin. Jetzt zumindest stört es mich.«
    »Wir müssen uns damit abfinden und darauf einstellen.« Ich warf einen letzten Blick auf die fast vergangene Gestalt, die sich nie mehr erheben würde. »Kommen Sie, Aram, hier oben haben wir beide vorerst nichts verloren.«
    Er zögerte noch. »Halten Sie es wirklich für besser, wenn wir in Mrs. Helder’s Zimmer gehen?«
    »Ja.«
    »Gut. Sie sind der Boss!«
    Ich lächelte nur...
    ***
    Janine Helder war eigentlich eine Frau, die sich daran gewöhnt hatte, ihr Leben in die Hände zu nehmen und selbst zu entscheiden, was sie tat oder was nicht. In diesem Fall allerdings hatte sich das Pendel zu einer Seite geneigt, die ihr missfiel, denn sie musste das tun, was ihr John Sinclair nahegelegt hatte.
    Im Zimmer warten.
    In einem Raum mit vier Wänden, der klein war, sie zwar nicht an eine Zelle erinnerte, aber auch nicht weit davon entfernt war. Hinzu kam noch etwas. Es waren die unsichtbaren Kräfte, die durch den Raum flossen und bei ihr ein bedrückendes Gefühl verursachten.
    Der Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, war hart. Das Bett passte ihr ebenfalls nicht, und so stellte sie sich, nachdem sie einige Male im Zimmer auf und ab gegangen war, an das Fenster. Sie schaute hinaus in die Natur, von der leider nicht viel zu sehen war, weil sich die Dunkelheit des Abends über das Land gelegt hatte.
    Jemand stand in der Nähe, der dabei war, ihr ständig zuzuwinken. Es war kein Riese. Nur ein Baum, dessen dünne Zweige vom Wind bewegt wurden und deshalb aussahen, als würden sie winken.
    Es war so still geworden.
    Normalerweise machte Janine Helder die Stille nichts aus. Sie war sie von ihrem Haus her gewohnt, in dem sie lebte. In diesem Fall allerdings störte es sie. Es gefiel ihr auch nicht, dass John Sinclair so lange wegblieb. Das Haus zu durchsuchen, schaffte man nun wirklich in kürzerer Zeit.
    Sie blickte auf die Uhr.
    So schlimm war es auch nun wieder nicht. Sinclair hatte das Zimmer erst vor einigen Minuten verlassen. Es lag einzig und allein an ihrer Nervosität, die sie so hatte reagieren lassen.
    Warten. Gehen. Stillstehen. Einatmen. Den Blick dabei gegen die Decke gerichtet. Nachdenken, sich vorstellen, was in der nahen Zukunft noch passieren konnte.
    Vieles konnte passieren, denn dieses Hotel war ein Sündenbabel. Sie hatte die Schrift nicht vergessen. Immer wieder glitten ihre Blicke über die bilderlosen Wände hinweg, aber sie schaffte es nicht, auch nur den Hauch von Ungewöhnlichem zu entdecken. Das Zimmer war und blieb normal, aber zwischen den Wänden lauerten auch die gefährlichen Gefühle und Strömungen.
    Das Hotel hatte die schrecklichen Taten und Vorgänge einfach nicht vergessen. Sie waren noch da. Sie hatten sich manifestiert. Sie klebten noch in den Mauern fest, die sie freiwillig nicht verlassen würden. Sie atmeten den Schrecken und ein schlimmes Erbe aus. Sie waren mit dem nicht fertig geworden, was hier vorgefallen war. Vielleicht hatte der Teufel sie

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