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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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das Terrain erkunden wollten.
    Auf ein Kopfnicken Captain Ramseys trat der Soldat zurück, der den Minihubschrauber einsatzfähig gemacht hatte.
Der Unteroffizier berührte eine Taste, und das Gerät surrte. Es war nicht lauter als ein leiser Föhn.
    Elegant stieg die Drohne auf und war bald nicht mehr zu hören. Der Pilot ließ sie so lange steigen, bis sie über den Bäumen schwebte. Tyler konnte sie nur deshalb verfolgen, weil sie manchmal einen Stern verdunkelte. Solange sie über den Baumwipfeln flog, würde sie niemandem auffallen.
    Tyler, Ramsey und Grant werteten die während des Flugs gemachten Aufnahmen aus. Zwei Minuten später hatte die Drohne die ersten Bogenlampen erreicht, die den Innenbereich der Anlage beleuchteten. Sie kreiste über der Halle, die am weitesten vom Haupthaus entfernt war. Dort rührte sich nichts. Dasselbe galt für die zweite Halle. Wieder sorgten Bogenlampen für Licht.
    Bei der direkt neben dem Haupthaus gelegenen Halle waren ein Dutzend Männer zu sehen, die Geräte von einem Lastwagen luden und durch einen breiten Lieferanteneingang schleppten. Die Drohne versuchte, einen Blick vom Inneren des Gebäudes aufzunehmen, aber der Winkel war zu steil.
    »Soll ich tiefer fliegen?«, fragte der Pilot.
    »Nein«, erwiderte sein Captain. »In ein Gebäude, in dem sich so viele Leute aufhalten, können wir nicht unbemerkt eindringen. Suchen wir weiter.«
    Neben dem Lastwagen stand ein Geländewagen, bei dem sich zwei bewaffnete Männer aufhielten, beide in schwarzer Uniform mit Mütze, das Gewehr über der Schulter. Ein weiterer Geländewagen kam angefahren. Einer der Wachleute ging auf ihn zu, um mit dem Fahrer zu sprechen.
    Die Drohne kreiste weiter. Sie entdeckte drei Geländewagen und fünf Wachposten. Alles in allem fünfzehn Leute. Wahrscheinlich hielten sich in den Gebäuden noch mehr auf. In der großen Villa waren alle Lichter gelöscht. Im Hotel brannten
noch einige wenige. Das Gelände schien bis auf die Bewachung und die Männer, die den Lastwagen entluden, menschenleer zu sein.
    Tyler schätzte, dass die meisten von Ulrics Anhängern bereits im Bunker untergekommen waren. Es blieb nicht mehr viel Zeit.
    Als die Drohne zum innersten Bereich des Geländes zurückkehrte, zeigte die Kamera einen Mann, der die große Halle durch eine bisher nicht von ihnen bemerkte Tür verließ.
    »Noch ein Wachposten?«, fragte Captain Ramsey.
    »Ich kann keine Waffe erkennen«, antwortete Grant. »Auch keine schwarze Mütze.«
    »Er trägt Khakihosen«, ergänzte Tyler. »Ein Zivilist.«
    »Was der wohl vorhat?«
    »Er bewegt sich auf das Gebäude zu, das wie ein Hotel aussieht. Das könnte die Gelegenheit sein, auf die wir gewartet haben.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich glaube, selbst wenn einer der Wachposten lebend in unsere Hände fiele, würde er nicht mit uns kollaborieren. Da nützen auch die stärksten Drohungen nichts. Ich habe schon zweimal erlebt, wie sich einer von denen vor meinen Augen umgebracht hat. Bei einem Zivilisten ist es eventuell eine andere Sache. Wenn wir den zu fassen kriegten, könnte er unsere Eintrittskarte in den Bunker sein.«
    »Dann ist es Zeit, dass wir Ihre Idee ausprobieren. Glauben Sie wirklich, dass sie klappt?«
    »Kommt ganz darauf an, wer nachsehen kommt. Ist es Dan Cutter, haben wir Pech gehabt. Ist es ein anderer, könnten wir damit durchkommen.«
    »Gut«, sagte Captain Ramsey. »Dann greifen Sie doch einmal tief in Ihren Zauberbeutel.«

     
    Justin Harding, auch ein ehemaliger Ranger, den Dan Cutter rekrutiert hatte, stand gerade leicht gelangweilt gegen sein Fahrzeug gelehnt, als er vom Norden des Geländes her einen Knall hörte. Dem folgte ein gewaltiges Krachen, das im ganzen Wald widerhallte.
    Harding stutzte, sah den Fahrer an und wollte gerade nach seinem Sprechfunkgerät greifen, als sich sein Chef Cutter meldete.
    »Streife Echo, hier ist die Zentrale. Wir haben soeben eine defekte Stelle im nördlichen Zaunbereich entdeckt. Kontrollieren Sie, was los ist. Streife Bravo stößt dort zu Ihnen. Melden Sie sich. Wenn es ein feindlicher Angriff ist, melden und abwehren.«
    Er gab ihnen die Koordinaten der defekten Stelle.
    »Verstanden. Streife Echo Ende.«
    Der Fahrer des Geländewagens, ein Sicherheitsmann namens Barns, preschte in Richtung Norden. Holpernd fädelte er sich mit seinem Fahrzeug zwischen den Bäumen durch. Als sie sich der Stelle bis auf knappe hundert Meter genähert hatten, hielten sie an und stiegen aus. Sein

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