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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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nachdem die Yacht in Halifax angelegt hatte. Sebastian Ulric hatte ihm befohlen, unverzüglich auf Orcas zu erscheinen. Der für den fehlgeschlagenen Auftrag verantwortliche Mann des Sicherheitsteams rechnete damit, dass man ihm die Leviten lesen würde, weil er seinen Auftrag verbockt hatte. Wie herb seine Strafe ausfallen würde, ahnte er nicht.
    Barry Pinter, der Dilara töten sollte, als sie den Flughafen verließ, war bereits eingetroffen und half bei den letzten Vorbereitungen. Als alle versammelt waren, brachte Dan Cutter die beiden Männer hinunter in die fünfte Ebene.
    Die Auserwählten warteten nervös. Ab und zu machte jemand leise eine Bemerkung, sonst herrschte Stille. Ulric, der neben Svetlana Petrova am Fenster stand, musterte seine Leute. Gut. Sie waren genau in der richtigen Gemütsverfassung. Er drückte auf einen Knopf.
    »Beginnen wir«, waren seine ersten Worte ins Mikrofon.
    Im Versuchsraum öffnete sich eine Tür. Das letzte Geflüster erstarb. Cutter führte die zwei Männer in den stahlgrauen Raum. Gavin Dean war ein kompakter Mann mit Bürstenschnitt und schwarzem T-Shirt, durch das sich sein schlanker Körper abzeichnete. Barry Pinter überragte Dean um dreißig Zentimeter und wog mindestens fünfundzwanzig Kilo mehr. Er bewegte sich mit der Geschmeidigkeit einer Katze. Beide Männer hatten in Sondereinheiten der
Armee gedient. Dean bei den Rangers, Pinter bei den Green Berets.
    Ulric sah sie innerlich unbeteiligt an. Freude an dem, was geschehen würde, hatte er nicht. Es musste einfach sein. Das Projekt hatte ein kritisches Stadium erreicht, und er konnte keine Risiken eingehen. Er musste ein Exempel statuieren.
    Dan Cutter verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Man hörte, wie leise klickend eine Verriegelung zuschnappte. Dean und Pinter, die sich von gemeinsamen Einsätzen kannten, sahen einander an. Aus ihrer Verunsicherung war Angst geworden. Sie unterzogen den völlig kahlen Raum einer gründlichen Musterung.
    Der Fußboden bestand aus einem Gitter. Ulric hatte es aus Karbonstahl fertigen lassen, dem auch sehr hohe Temperaturen nichts anhaben konnten. Die Decke war ebenfalls ein Gitter, hinter dem ein hochmodernes Absaugsystem mit Spezialfiltern eingebaut war. Die Wände bestanden aus mehrere Zentimeter dickem Stahl, und das Observationsfenster war aus einem speziellen Polymer gefertigt. Obwohl es sehr dick war, verzerrte es nicht die Sicht.
    Mitten im Raum lag eine Gasmaske auf dem Boden.
    Nach einer kurzen Begrüßung seiner Getreuen stellte Ulric das Mikrofon so ein, dass die beiden Männer mithören konnten.
    »Ich freue mich, dass wir alle noch einmal versammelt sind, bevor wir endgültig Abschied von der alten Welt nehmen. Unser Vorhaben ist gigantisch. Es wird die Menschheit retten und das Antlitz unseres Planeten verändern. Dafür sind wir bereit, Opfer zu bringen. Wir alle. Dieser Tatsache müssen wir ins Auge sehen und uns noch einmal entschlossen hinter unsere Mission stellen. Wir können kein Schwanken tolerieren, keine Zweifel, keinen Verrat, kein Versagen. Wir müssen uns ganz auf die vor uns liegende Aufgabe konzentrieren. Deshalb habe
ich diese beiden Männer hierher bringen lassen.« Er machte eine Geste zum Fenster. »Zwei Männer, die uns enttäuscht und im Stich gelassen haben. Die das Gelingen unserer Mission aufs Spiel gesetzt haben.«
    Er wandte sich zum Fenster. »Gavin. Barry. Ihr werdet den Anwesenden zeigen, warum es für jeden Einzelnen von uns wichtig ist, seiner Aufgabe mit höchster Kompetenz gerecht zu werden. Ihr werdet den Anwesenden zeigen, was auf dem Spiel steht.«
    Barry Pinter rannte urplötzlich zur Tür, tastete sie ab, um eine Stelle zu finden, wo er ansetzen konnte, um sie zu öffnen – vergeblich. Die Tür war dreimal verriegelt und hermetisch geschlossen. Von innen war sie nicht zu öffnen. Dean stand stoisch da und wartete ab.
    »Es hat einen Grund, dass nur eine Gasmaske vorhanden ist«, fuhr Ulric fort. »In sechzig Sekunden wird der Versuchsraum mit Arkon-B geflutet werden, dem biologischen Wirkstoff, der die Voraussetzung für unsere neue Welt ist. Dem, der die Gasmaske trägt, kann es nichts anhaben. Der andere jedoch…«
    Mehr brauchte er nicht zu sagen. Pinter warf sich auf die Maske, doch der klügere Dean wusste, dass es strategisch sinnvoller war, wenn er seinen Gegner ganz ausschaltete. Er tat einen Schritt zur Seite und schlug Pinter heftig auf den Rücken. Der stürzte, erkannte seinen Fehler, sprang wieder

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