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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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auf die Füße und stellte sich in Position. Beide Männer waren im Kampfsport geschult, aber Pinter hatte den Größenvorteil. Einander abschätzend standen sie sich gegenüber.
    Ulric warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Fünfzig Sekunden«, trieb er die Gegner an.
    Seine Worte hatten die beabsichtigte Wirkung. Dean sprang hoch, wirbelte herum und trat zu. Bevor er zusätzlich seinen
Kopf einsetzen konnte, hatte sich Pinter jedoch bereits geduckt und seinen Arm hochgeworfen, um ihn abzuwehren. Der Schwung warf beide zu Boden. Pinter erholte sich als Erster und rannte zu Dean, der noch auf dem Rücken lag. Mit einem Kick wollte er Dean in die Flanke treffen, doch der packte Pinters Knöchel und drehte ihn um. Während Pinter durch die Luft flog, stieß Dean ihn heftig in die Leiste.
    Vor Schmerz aufstöhnend, stürzte Pinter zu Boden. Dean rollte sich zusammen, um ihm einen tödlichen Schlag in den Nacken zu verpassen. Sein Gegner konterte jedoch mit einem Faustschlag ins Gesicht. Beide saßen auf dem Gitterboden und sammelten Kräfte für den entscheidenden Kampf.
    »Dreißig Sekunden«, ließ sich Sebastian Ulric vernehmen. Nie und nimmer wären die beiden auf die Idee gekommen, zusammenzuarbeiten und die Maske gemeinsam zu benutzen, dachte er. Ein typisches Beispiel dafür, warum seine neue Welt wirklich nötig war. Hier vor ihrer aller Augen zeigte sich Selbstsucht in ihrer gemeinsten Form. Unter den waltenden Umständen eine passende Demonstration.
    Die Männer umkreisten einander. Pinter hinkte, versuchte es aber zu überspielen. Dean blutete heftig aus der Nase.
    Dan Cutter, der zurück in den Observationsraum gekommen war und nun neben seinem Boss stand, flüsterte diesem zu: »Und wenn der Sieger verletzt ist?«
    Diese Möglichkeit hatte Ulric nicht bedacht. War das Arkon-B tatsächlich so virulent, dass es auch von außen in die Blutbahn eindringen konnte?
    »Vermutlich werden wir miterleben, was dann geschieht.«
    Dean und Pinter schlugen wild aufeinander ein. Da gelang es Pinter, Dean in den Schwitzkasten zu nehmen. Er presste die Kehle seines Gegners zusammen. Die Entscheidung schien zu seinen Gunsten auszufallen.

    »Fünfzehn Sekunden«, kam es von Ulric. Er nickte dem Laboranten zu, dessen Finger an der Kontrollkonsole über dem Knopf schwebte, der das Arkon B freisetzen würde.
    Gavin Deans Gesicht war puterrot angelaufen. Er schien am Ende. Doch mit einer allerletzten Kraftanstrengung winkelte er seinen Körper leicht an, trat nach hinten aus und traf seinen Gegner am Knie. Aufheulend lockerte dieser seinen Griff. Sogleich zielte Dean auf das andere Bein. Pinter fiel vor Schmerz schreiend zu Boden. Es sah so aus, als sei das rechte Knie ausgerenkt und das linke Bein gebrochen. Pinter würde sein Lebtag keinen Schritt mehr tun.
    Dean starrte auf Pinter. Er überlegte, wie er ihn ohne Risiko töten konnte, und vergaß darüber völlig, dass der Countdown lief. Sebastian Ulric zählte: »Zehn, neun, acht …«
    Dean warf ihm einen raschen Blick zu und sprang zur Gasmaske.
    »Sieben, sechs, fünf …«
    Er riss sie an sich und zog sie über.
    »Vier, drei, zwei …«
    Als Ulric »eins« sagte, zog Dean gerade die Riemen fest. Sein Gegner lag noch immer auf dem Bodengitter. Aus seinem Blick sprach tödlicher Hass.
    Ulric nickte. Der Laborant drückte auf den Knopf. Man konnte hören, wie das Gas in die Versuchskammer zischte. Dean und Pinter starrten nach unten. Ihre Kleider plusterten sich auf und hoben sich.
    Ulric fühlte, wie die Anwesenden den Atem anhielten. Er wusste, dass sie nicht lange warten mussten. Das in die Kammer strömende Arkon-B war hundertmal konzentrierter als das, was sie in Haydens Flugzeug eingesetzt hatten.
    Pinter war zur Wand gerobbt und lehnte sich dagegen. Sein Gesicht war wie versteinert, aber Ulric konnte die Furcht in
seinen Augen sehen. Dean zog sich auf die andere Seite der Kammer zurück und fixierte Pinter für den Fall, dass dieser doch noch einmal versuchen sollte, die Gasmaske an sich zu reißen. Es würde jedoch zu spät sein. Pinter hatte das Gas bereits eingeatmet. Jetzt war alles eine Frage der Zeit.
    Die erste Wirkung zeigte sich nach zwei Minuten. Pinter hustete, anfangs nur ein- oder zweimal, dann riss der Husten nicht mehr ab. Seine Lunge hatte bereits Schaden genommen, nun kreiste das Arkon-B in seiner Blutbahn.
    Er keuchte heiser. Aus seinem Mund lief Blut. Er spürte das Rinnsal und wischte es weg. Als er sah, dass es Blut war, erfasste ihn

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