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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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schliefen im Lauf von vierundzwanzig Stunden drei verschiedene Menschen. Die Bäckerei hatte schließen müssen, und Georges Onkel war jetzt in einer großen Mühle außerhalb von New York angestellt, die für George keine Arbeit hatte. George war glücklich über die Möglichkeit, für Abel zu arbeiten - gleichgültig in welcher Stellung.
    Abel fand drei neue Angestellte: einen Patissier, einen Buchhalter und einen Oberkellner. Dann fuhr er mit George nach Chikago zurück, wo sich beide in der Dependance des Richmond einquartierten. Abel war mit dem Erfolg seiner Reise zufrieden. Die meisten Hotels an der Ostküste hatten ihr Personal auf ein Minimum reduziert, so daß es nicht schwer gewesen war, erfahrene Leute zu finden; einer der drei Neuen war aus dem Plaza.
    Anfang März brachen Abel und George zu einer Rundreise zu den übrigen Hotels auf. Abel forderte Zaphia auf, mitzukommen, und bot ihr an, sie könne sich das Hotel aussuchen, in dem sie arbeiten wolle. Doch Zaphia war nicht bereit, sich von der Stelle zu rühren; Chikago war der einzige Platz in Amerika, mit dem sie vertraut war. Als Kompromiß erklärte sie sich einverstanden, während Abels Abwesenheit in dessen Zimmer in der Dependance zu ziehen. George, der mit der amerikanischen Staatsbürgerschaft auch die moralischen Grundsätze des Mittelstandes angenommen hatte und katholisch erzogen war, setzte Abel die Vorteile einer Heirat auseinander, und Abel, der der Einsamkeit von Hotelzimmern langsam überdrüssig wurde, lieh ihm ein williges Ohr.
    Abel war nicht erstaunt festzustellen, daß die anderen Hotels immer noch schlecht und zum Teil unehrlich geführt wurden; aber die allgemeine Arbeitslosigkeit brachte es mit sich, daß die meisten Angestellten ihn als Retter der Hotelgruppe begrüßten und über seine Ankunft froh zu sein schienen. Es erwies sich nicht als nötig, Entlassungen großen Stils vorzunehmen, wie seinerzeit im Richmond von Chikago. Die meisten, die seinen Ruf kannten und vor seinen Methoden Angst hatten, waren bereits aus eigenem Antrieb gegangen. Einige Köpfe mußten fallen, und sie gehörten jenen, die seit langem für die Richmond-Gruppe gearbeitet hatten und außerstande waren, ihre unsauberen Praktiken zu ändern, nur weil David Leroy tot war. Manchmal fand Abel, daß eine Versetzung von Angestellten in ein anderes Hotel auch eine neue Einstellung mit sich brachte. Nach seinem ersten Jahr als Präsident arbeitete die Richmond-Kette mit der Hälfte der Angestellten und wies einen Nettoverlust von nur etwas über hunderttausend Dollar aus. Unter den höheren Angestellten gab es kaum einen Wechsel; Abels Vertrauen in die Zukunft der Gruppe wirkte ansteckend.
    Sein Ziel war es, 1932 ohne Gewinn oder Verlust abzuschließen. So rasch eine solche Verbesserung zu erreichen, war nach seiner Meinung nur möglich, wenn er jedem Direktor der Gruppe die volle Verantwortung für sein Hotel übertrug und ihn am Gewinn beteiligte, wie es Davis Leroy getan hatte, als er selbst das Richmond in Chikago übernahm.
    Abel reiste von Hotel zu Hotel, übersah nichts und blieb nirgends länger als drei Wochen. Außer dem treuen George, seinem Vertrauten in Chikago, wußte niemand, in welchem Hotel er als nächstes auftauchen würde. Diese erschöpfende Routine hielt Abel monatelang ein und durchbrach sie nur, wenn er gelegentlich Zaphia oder Curtis Fenton einen Besuch abstattete.
    Als er einen vollständigen Überblick über die finanzielle Situation der Gruppe gewonnen hatte, erwiesen sich einige unangenehme Entscheidungen als unumgänglich; die radikalste war die Schließung der Hotels in Mobile und Charleston. Beide verloren so viel Geld, daß sie eine zu große Belastung für die Gruppe darstellten. Das Personal in den anderen Hotels sah die Axt zuschlagen und arbeitete härter. Wann immer Abel in sein kleines Büro in der Dependance in Chikago zurückkehrte, fand er einen Stoß Memos vor, die sofort erledigt werden mußten: geborstene Leitungen in Badezimmern, Küchenschaben in den Küchen, Streitigkeiten im Speisesaal und der unvermeidliche unzufriedene Gast, der mit einer Klage drohte. Henry Osborne meldete sich mit einem willkommenen Angebot der Great Western Casualty, siebenhundertfünfzigtausend Dollar auszuzahlen, da sich kein Hinweis finden ließ, daß Abel etwas mit Desmond Pacey und dem Brand des Richmond Hotels zu tun hatte. Lieutenant O’Malleys Beweismaterial hatte sich als überaus nützlich erwiesen. Abel wußte, daß er ihm mehr

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