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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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und entnahm ihm ein sehr einfaches, sehr elegantes Abendkleid. Florentyna lächelte zufrieden, der Verkäufer packte das Kleid in eine schwarzweiße Schachtel. Florentyna schien »danke« zu sagen und verließ das Geschäft, ohne für ihren Einkauf zu bezahlen oder einen Scheck auszustellen. Richard blieb wie angewurzelt stehen und konnte gerade noch einen Zusammenstoß vermeiden, als sie herauseilte und in ein Taxi sprang. Er nahm das nächste Taxi und wies den Fahrer an, ihm zu folgen. Als sie an dem kleinen Gebäude vorbeikamen, vor dem sie sich für gewöhnlich trennten, fühlte er Übelkeit. Kein Wunder, daß sie ihn nie hereingebeten hatte. Das Taxi vor ihnen fuhr hundert Meter weiter und hielt vor einem neuen Apartmenthaus. Der uniformierte Portier öffnete Florentyna die Eingangstür. Halb ärgerlich, halb verblüfft sprang Richard aus dem Taxi und ging auf die Tür zu, hinter der sie verschwunden war.
    »Das macht fünfundneunzig Cents«, rief eine Stimme hinter ihm. »Ach, entschuldigen Sie«, sagte Richard, warf ihm eine FünfDollar-Note zu und wartete das Wechselgeld nicht ab.
     
    »Danke«, sagte der Fahrer. »Heute ist jemand zweifellos sehr glücklich.«
     
    Richard lief zum Eingang zurück und holte Florentyna beim Fahrstuhl ein. Florentyna sah, wie sich die Tür öffnete, und starrte
    Richard sprachlos an.
»Wer bist du?« fragte Richard.
»Richard«, stammelte sie, »heute abend wollte ich dir alles sagen.
    Es schien sich nie die richtige Gelegenheit zu ergeben.«
»Nichts hättest du mir erzählt!«
Er folgte Florentyna in die Wohnung. »Mich drei Monate lang mit
    einem Sack voller Lügen hinzuhalten. Heraus mit der Wahrheit.«
    Florentyna hatte Richard noch nie böse gesehen und nahm an, daß das selten vorkam. Er schob sie brüsk beiseite und musterte die Wohnung. Am Ende des großen Vorzimmers öffnete sich die Tür zu einem großen Wohnraum mit einem Perserteppich. Über einem Wandtisch hing eine prachtvolle antike Uhr. Auf dem Tisch stand eine Vase mit frischen Blumen. Das Zimmer war schön, auch wenn Richard es mit seinem Heim verglich.
    »Ein erstaunlich hübsches Nest für eine Verkäuferin«, bemerkte Richard. »Welcher deiner Liebhaber bezahlt es?«
     
    Florentyna schlug so fest zu, daß ihr die Handfläche schmerzte. »Wie kannst du wagen, so etwas zu sagen? Hinaus.«
     
    Und im gleichen Augenblick begann sie zu weinen. Sie wollte nicht, daß er fortging - niemals. Richard nahm sie in die Arme.
    »Mein Gott, bitte verzeih mir. Das war scheußlich von mir. Ich liebe dich so sehr und dachte, daß ich dich so gut kenne, und jetzt sehe ich, daß ich überhaupt nichts von dir weiß.«
    »Richard, ich liebe dich auch, und es tut mir leid, daß ich dich geohrfeigt habe. Ich wollte dich nicht täuschen, und es gibt niemanden sonst. Das schwöre ich dir.«
    Ihre Stimme brach.
»Ich hab es verdient.«
Er küßte sie.
Eng umschlungen ließen sie sich auf die Couch fallen und blieben
    eine Weile liegen, ohne sich zu rühren. Zärtlich strich er über das Haar, bis die Tränen versiegt waren. Hilf mir, mich auszuziehen, wollte sie sagen, aber sie schwieg und schob ihre Finger zwischen seine Hemdknöpfe. Richard schien nicht bereit, den nächsten Schritt zu tun.
    »Willst du mit mir schlafen?« flüsterte sie.
     
    »Nein, ich will die ganze Nacht mit dir wach bleiben.«
    Ohne zu sprechen zogen sie sich aus, und sie liebten einander scheu und zärtlich, hatten Angst, dem anderen weh zu tun, und versuchten um jeden Preis, das richtige zu tun. Danach legte sie den Kopf auf seine Schulter, und sie sprachen.
    »Ich liebe dich«, sagte Richard. »Ich liebe dich, seit ich dich zum erstenmal gesehen habe. Willst du mich heiraten? Denn mir ist es völlig egal, wer du bist, Jessie, oder was du tust. Ich weiß nur, daß ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen will.«
    »Ich möchte dich auch heiraten, aber zuerst will ich dir die Wahrheit sagen.«
     
    Florentyna breitete Richards Jacke über ihre nackten Körper und erzählte ihm alles über sich, bis zu ihrer Stellung bei Bloomingdale. Als sie geendet hatte, schwieg Richard.
    »Hast du schon aufgehört, mich zu lieben?« fragte sie. »Jetzt, da du weißt, wer ich bin?«
»Mein Geliebtes«, sagte Richard sehr leise, »mein Vater haßt deinen Vater.«
»Was soll das heißen?«
»Das, was ich sage. Ich hörte ein einziges Mal den Namen deines Vaters in seiner Gegenwart, und damals wurde mein Vater blaß vor Zorn und sagte, der einzige Lebenszweck

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