Archer Jeffrey
herauszuholen.«
»Bradley.«
»Sauber«, sagte Stampouzis.
»Thornton.«
Der Journalist blieb ungerührt.
»Bayh.«
»Nichts, wovon ich je gehört hätte.«
»Harrison.«
»Keine Ahnung; von South Carolina weiß ich wenig.«
»Nunn.«
»Sam, der Sonntagsschullehrer? Der Ehrenpfadfinder? Sie machen Witze.«
»Brooks.«
»Haßt die Präsidentin, würde aber wohl nicht so weit gehen, glaube ich.«
Mark zählte weiter auf: Stevenson, Biden, Moynihan, Woodson, Clark, Mathias. Stampouzis schüttelte schweigend den Kopf.
»Dexter.«
Er zögerte, und Mark hielt den Atem an.
»Schwierigkeiten, ja«, begann Stampouzis, »aber Mafiakontakte nein.«
Er mußte Marks Seufzer gehört haben. Mark wollte sehr gern wissen, was Stampouzis unter Schwierigkeiten verstand, er wartete, aber der Grieche sprach nicht weiter.
»Byrd.«
»Nicht sein Stil.«
»Pearson.«
»Machen Sie sich nicht lächerlich.«
»Danke«, sagte Mark. Er hielt inne. »Und jetzt die Einstellung der Mafia zum Waffengesetz.«
»Im Augenblick bin ich nicht ganz sicher«, begann Stampouzis. »Die Mafia ist kein monolithischer Block mehr. Dazu ist sie zu groß geworden, und in letzter Zeit gab es interne Meinungsverschiedenheiten. Die Alten sind absolut gegen das Kontrollgesetz, weil es die legale Waffenbeschaffung erschweren würde. Noch mehr Angst haben sie vor den Begleitmaßnahmen, wie unbedingte Gefängnisstrafe für das Tragen einer nicht registrierten Wa ffe. Das würde der Bundespolizei natürlich ins Konzept passen; für sie wäre es der beste Trick seit der Möglichkeit, eine Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung zu verhängen. Sie können dann jeden bekannten Verbrecher anhalten, ihn durchsuchen, und wenn er eine nicht registrierte Waffe trägt, was vermutlich der Fall ist – peng, schon sitzt er auf der Anklagebank. Andererseits sind manche Junge dafür; sie halten das Gesetz für eine Art moderner Prohibition. Sie werden die nicht organisierten Gauner und alle verrückten Radikalen mit illegalen Wa ffen versorgen und haben damit eine neue Einnahmequelle. Auch sind sie der Meinung, daß die Polizei nicht ims tande sein wird, die Einhaltung des Gesetzes durchzusetzen; die Übergangszeit würde zehn Jahre dauern. Ist Ihre Frage damit ungefähr beantwortet?«
»Ja, beinahe«, sagte Mark.
»Jetzt bin ich an der Reihe, eine Frage zu stellen, Mark.«
»Unter gleichen Bedingungen?«
»Ja, gleiche Bedingungen. Stehen diese Fragen in direktem Zusammenhang mit Nicks Tod?«
»Ja«, sagte Mark.
»Mehr will ich nicht fragen, weil ich weiß, was ich fragen müßte, und darauf müßten Sie lügen. Machen wir ein Geschäft. Werden Sie dafür sorgen, daß, wenn hier etwas Großes auffliegt, ich die Exklusivrechte bekomme und nicht die Scheißkerle von der Post ?«
»Einverstanden«, erwiderte Mark.
Stampouzis lächelte und unterschrieb die Rechnung; mit der letzten Bemerkung war sie zu einem legitimen Steuerabsetzposten geworden.
Mark schaute auf die Uhr; mit ein wenig Glück würde er das letzte Flugzeug von La Guardia nach Washington erreichen. Stampouzis stand auf, und sie gingen zur Tür; die Bar war immer noch voll von durstigen Männern. Auf der Straße winkte Mark ein Taxi herbei. Diesmal hielt ein junger Schwarzer.
»Ich bin bereits auf halbem Weg«, sagte Stampouzis, was Mark nicht recht verstand. »Wenn ich etwas erfahre, das Ihnen weiterhelfen kann, rufe ich Sie an.«
Mark dankte ihm und stieg in sein Taxi.
»La Guardia, bitte.«
Mark kurbelte das Fenster hinunter; Stampouzis starrte ihn einen Moment lang an. »Es ist nicht Ihretwegen, es ist nur für Nick.« Er ging davon.
Die Fahrt zum Flughafen verlief in Schweigen. Als Mark seine Wohnung betrat, versuchte er seine Informationen für das morgige Gespräch mit dem Direktor zu ordnen. Er schaute auf die Uhr. Du lieber Himmel, es war bereits morgen.
9
Montag, 7. März 7 Uhr
Der Direktor hörte Mark schweigend und aufmerksam zu, dann hatte er eine erstaunliche Nachricht für ihn.
»Andrews, wir können von Ihrer Liste wahrscheinlich noch einige Senatoren streichen. Letzten Dienstag hörten unsere Agenten ein nichtautorisiertes Gespräch auf den verschlüsselten Kanälen ab. Entweder hat einer von uns wegen einer vorübergehenden Störung eines offenen Kanals kurzzeitig eine andere Frequenz eingestellt, oder irgend jemand besitzt einen illegalen Sender auf unserer Frequenz. Unsere Jungen hörten nur: Komm her, Tony. Ich brachte den Senator eben zu seiner Ausschußsitzung, und ich bin … Die
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