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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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abend hinter Gittern haben. Um Ihretwillen wollen wir beten, daß Dexter nichts damit zu tun hat. Aber verschließen Sie nicht die Augen, Mark. Liebe mag ja blind sein; hoffen wir, daß sie nicht taub und stumm ist.«
Ein fabelhafter Mann, dachte Mark.
»Danke, Sir. Mittwoch morgen bin ich wieder hier.«
Mark fuhr seinen Wagen aus der FBI-Garage. Er war erschöpft. Kein anonymer Mann war zu sehen. Er starrte in den Rückspiegel. Ein blauer Ford Sedan folgte ihm, und diesmal war es auffallend. Wie sollte er wissen, auf welcher Seite seine Beschatter standen? In drei Tagen würde er es vielleicht wissen. Heute in einer Woche würde er alles wissen oder nichts. Würde die Präsidentin lebendig oder tot sein?
Simon, der noch immer Dienst machte, grinste Mark fröhlich an. »Danebengegangen, Mann?«
»Nicht ganz«, erwiderte Mark.
»Wenn Sie einsam sind, könnte ich meine Schwester anrufen.«
Mark versuchte zu lachen.
»Ein großzügiges Angebot, Simon, aber nicht heute.« Er warf ihm die Schlüssel zu und fuhr hinauf. Kaum hatte er die Wohnung versperrt und verriegelt, ging er ins Schlafzimmer, zog sich aus, griff zum Telefon und wählte langsam eine siebenstellige Nummer. Eine sanfte Stimme antwortete.
»Bist du noch auf?«
»Ja, ganz wach.«
»Ich liebe dich.« Er legte den Hörer auf und schlief ein.

12
     
    Dienstag, 8. März 8 Uhr 04
    Das Telefon schellte, aber Mark schlief noch tief. Es klingelte weiter. Schließlich erwachte er und schaute auf die Uhr: acht Uhr fünf. Verdammt. Wahrscheinlich der Direktor, der sich erkundigte, wo, zum Teufel, er geblieben sei. Nein, er wollte ihn ja heute nicht sehen; war das nicht abgemacht? Er hob den Hörer ab.
    »Bist du wach?«
»Ja.«
»Ich liebe dich auch.«
Das Telefon schnappte ab. Eine gute Art, den Tag zu beginnen, aber wenn sie wüßte, daß er ihn damit verbringen würde, Erhebungen über ihren Vater anzustellen … Und es war so gut wie sicher, daß der Direktor Nachforschungen über sie anstellte. Mark ließ die Dusche rinnen, kalt, bis er völlig wach wurde. Wann immer Mark plötzlich geweckt wurde, hatte er das Bedürfnis, wieder einzuschlafen. Nächste Woche, versprach er sich. Es gab schon eine ganze Menge Dinge, die er die nächste Woche tun wollte. Er schaute nochmals auf die Uhr: acht Uhr fünfundzwanzig. Die Cornflakes fielen heute aus. Er drehte den Fernsehapparat an, um zu sehen, ob er etwas auf der Welt versäumt hatte; er selbst wußte jedenfalls eine Geschichte, die den Kommentator vom Stuhl heben würde. Was sagte der Kerl eben? »… und jetzt eine der größten Leistungen der Menschheit, Bilder vom Planeten Jupiter, erstmals von einem amerikanischen Raumschiff photographiert. Wir erleben Geschichte. Aber zuerst noch eine wichtige Mitteilung von Jell-O, der besonderen Nahrung für besondere Kinder.«
    Mark drehte lachend ab. Jupiter und Jell-O würden bis nächste Woche warten müssen.
Weil es schon spät war, entschied Mark sich für die UBahn. Wenn er frühmorgens in die Stadt fuhr, hatte er die Straßen für sich allein, aber jetzt, um halb neun, würden die Autos Stoßstange an Stoßstange stehen und nicht weiterkommen.
Eine Bronzesäule mit einem beleuchteten M kennzeichnete die Station. Mark fuhr mit dem Lift hinunter. Die tunnelähnliche Station erinnerte ihn an ein römisches Bad; grau und dunkel, ein Deckengewölbe mit Wabenmuster. Ein Dollar Stoßzeittarif. Er brauchte eine Umsteigekarte. Noch ein Dollar. Mark suchte in seinen Taschen nach dem genauen Betrag. Darf nicht vergessen, mir im Büro einen Vorrat an Fünfundzwanzig-Cent-Stücken zu holen, dachte Mark und trat von der Rolltreppe auf den Bahnsteig. Wä hrend der Stoßzeit von sechs Uhr dreißig bis neun Uhr verkehrten die Züge in Fünf-Minuten-Abständen. Runde Lichter an der Wand flammten auf, sobald der Zug in die Station kam. Die Türen öffneten sich automatisch. Mark stieg mit vielen anderen in einen hellerleuchteten, farbenprächtigen Waggon, und fünf Minuten später wurde sein Fahrziel über die Lautsprecheranlage ausgerufen: Gallery Place. Er stieg aus und wartete auf einen Zug der Red Line. Die Green Line brachte ihn direkt zum Washington Field Office, aber zum Kapitol mußte er umsteigen. Vier Minuten später erreichte er die Union Station Visitors Center, das belebte Zentrum der Bus-, Zug-, und U-BahnLinien für alle Fahrten von und nach Washington. Es funktionierte wesentlich besser, als die Kritiker 1977 vorausgesagt hatten. Das Dirksen Senate Office Building stand

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