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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der perfekte Dreh
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und die »besonderen Bande« zu Englands Königsfamilie.
    Zum Höhepunkt des Abends kam es jedoch erst nach den Reden, als der König zwei Ordensverleihungen vornahm. Die erste war die Vergabe des Pfauenordens Zweiter Klasse an den Außenminister. »Die höchste Auszeichnung, die ein Bürgerlicher erhalten kann«, erklärte der König dem versammelten Publikum, »da der Pfauenorden Erster Klasse Angehörigen von Königshäusern vorbehalten ist.«
    Dann kündigte der König eine zweite Ordensverleihung an. Mit dem Pfauenorden Dritter Klasse sollte Gerald Haskins, Commander of the British Empire, für seine Leistung beim Bau des Abwassersystems in Teske ausgezeichnet werden. Gerald war überrascht und entzückt, als man ihn von seinem Platz am Kopfende der Tafel hinüber zum König führte, der sich zu ihm beugte, um ihm eine große goldene Kette umzuhängen, die mit Edelsteinen verschiedener Farben und Größen verziert war. Gerald machte zwei ehrerbietige Schritte rückwärts und verbeugte sich tief, während der Außenminister von seinem Sitzplatz aufsah und ermutigend zu ihm hinüberlächelte.
    An jenem Abend verließ Gerald als letzter ausländischer Gast das Bankett. Angela, die sich zwei Stunden vorher allein zurückgezogen hatte, war bereits eingeschlafen, als Gerald in ihre Hotelsuite zurückkehrte. Er legte die Kette auf das Bett, entkleidete sich, zog seinen Pyjama an, vergewisserte sich, daß seine Frau immer noch schlief, und schlüpfte mit dem Kopf dann wieder durch die Kette, sodaß sie auf seinen Schultern ruhte.
    Für ein paar Minuten stand Gerald da und betrachtete sich im Badezimmerspiegel. Er konnte es kaum erwarten, nach Hause zurückzukehren.
    Gleich nach seiner Ankunft in Hull diktierte Gerald einen Brief an das Auswärtige Amt. Er bat um die Erlaubnis, seine neuerworbene Auszeichnung bei denjenigen Anlässen tragen zu dürfen, bei denen auf der rechten unteren Ecke der Einladungskarten vermerkt war, daß Ehrenzeichen und Orden getragen werden dürfen. Das Auswärtige Amt leitete die Angelegenheit pflichtgemäß an Buckingham Palace weiter, wo die Queen, eine entfernte Kusine von König Alfons IV. dem Gesuch stattgab.
    Der nächste offizielle Anlaß, bei dem sich Gerald die Gelegenheit bot, den Pfauenorden zur Schau zu tragen, war die Zeremonie der Amtseinführung des Bürgermeisters, die im Sitzungssaal von Hull stattfand und der ein Festessen im Gildenhaus der Stadt vorausgehen sollte.
    Gerald war eigens zu diesem Anlaß aus Lagos zurückgekehrt und konnte, noch bevor er seinen Smoking anzog, nicht widerstehen, einen Blick auf seinen Pfauenorden Dritter Klasse zu werfen. Er öffnete die Schatulle, die seinen kostbaren Besitz beherbergte, und starrte ungläubig hinein: das Gold war angelaufen, und einer der Edelsteine schien sich abzulösen. Mrs. Haskins hielt beim Ankleiden inne, um einen verstohlenen Blick auf den Orden zu werfen.
    »Es ist kein Gold«, erklärte sie mit einer Schlichtheit, die den Internationalen Währungsfonds aus der Fassung gebracht hätte.
Gerald gab keinen Kommentar ab und befestigte den losen Edelstein mit Klebstoff schnell wieder an seinem Platz, doch er mußte sich selbst eingestehen, daß die handwerkliche Verarbeitung keiner sorgfältigen Prüfung standhielt. Auf ihrer Fahrt zum Rathaus erwähnte keiner von beiden noch einmal das Thema.
Während des Festessens für den Bürgermeister an jenem Abend im Gildenhaus erkundigten sich einige der Gäste nach der Geschichte des Pfauenordens Dritter Klasse, und obwohl es Gerald beträchtliche Befriedigung verschaffte, zu erläutern, wie er zu dieser Auszeichnung und der Erlaubnis der Queen, sie bei offiziellen Anlässen zu tragen, gekommen sei, hatte er den Eindruck, daß ein paar seiner Kollegen auf den Anblick des »ermatteten« Pfaus nicht sonderlich ehrfurchtsvoll reagierten. Gerald hielt es auch für eine nicht gerade glückliche Fügung, daß sie an demselben Tisch wie Walter Ramsbottom gelandet waren, der jetzt Stellvertretender Bürgermeister war.
»Ich nehme an, es wäre schwierig, seinen tatsächlichen Wert zu bestimmen«, sagte Walter und betrachtete die Kette geringschätzig.
»Das wäre es sicherlich«, sagte Gerald bestimmt.
»Ich meine nicht den Geldwert«, entgegnete der Juwelier grinsend. »Der wäre nur allzuleicht zu ermitteln. Ich meine natürlich den sentimentalen Wert.«
»Natürlich«, sagte Gerald. »Rechnest du übrigens damit, im nächsten Jahr Bürgermeister zu werden?« fragte er und versuchte,

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