Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
Vom Netzwerk:
verschwanden, bevor er zum drittenmal an diesem Tag den Dreizehn-Meter-Träger entlangzukriechen begann. Doch jetzt konnte er sich nur mit der Rechten festhalten, wodurch er noch langsamer vorwärtskam. Außerdem mußte er darauf achten, daß das Blut, das aus seiner linken Schulter sickerte, die fünfzig Meter bis zum Erdboden hinuntertropfte und nicht auf den Träger, wo jeder es sehen könnte.
Als der vordere Secret-Service-Agent das JumboTron betrat, sah er als erstes Arnie, der mit Handschellen an den Stahlträger gefesselt war. Er näherte sich ihm vorsichtig, wobei er ständig in alle Richtungen spähte, bis er neben ihm stand. Sein Partner gab ihm Deckung, damit er Arnie die Handschellen lösen und ihn behutsam auf den Boden legen, ihm das Taschentuch aus dem Mund ziehen und nach seinem Puls fühlen konnte. Er lebte.
Arnie hob die Augen zur Decke, sagte jedoch nichts. Der erste Secret-Service-Agent begann sofort die Treppe zur zweiten Ebene hinaufzusteigen, während der andere ihm weiterhin Deckung gab und sich dann vorsichtig den Sims hinter dem gewaltigen Schirm entlangtastete. Ein ohrenbetäubender Jubel erschallte, denn die Redskins erzielten soeben einen Touchdown, doch der Agent ignorierte es. Als er die gegenüberliegende Wand erreichte, drehte er um und nickte, worauf der zweite Agent zur obersten Ebene stieg.
Als beide Agenten wieder auf der unteren Ebene waren, um noch einmal jedes mögliche Versteck zu durchsuchen, kam plötzlich eine Nachricht über das Funkgerät des ersten Agenten.
»Herkules sieben.«
»Hier Herkules sieben. Sprechen Sie.«
»Irgendeine Spur von ihm?« erkundigte sich Braithwaite.
»Es ist niemand hier, außer Arnie, der in Unterwäsche an einen Träger gefesselt war. Beide Türen waren unverschlossen, und wir haben Blutstropfen auf dem Boden entdeckt. Sie haben ihn zweifellos erwischt. Er muß irgendwo da draußen sein. Der Kerl trägt Arnies Uniform, dürfte also leicht zu erkennen sein.«
»Darauf würde ich nicht wetten«, entgegnete Braithwaite. »Wenn er der Mann ist, für den ich ihn halte, könnte er sich unerkannt direkt vor Ihrer Nase befinden.«

34
    Drei Männer saßen im Oval Office und hörten sich die Bandaufnahme an. Zwei von ihnen waren im Abendanzug, der dritte trug Uniform.
    »Wie haben Sie das Band gefunden?« fragte Lawrence. »Es war unter dem Kleiderhaufen, den Fitzgerald im JumboTron zurückgelassen hat«, antwortete Spezialagent Charles Braithwaite. »In der Gesäßtasche seiner Jeans.«
»Wie viele Leute wissen davon?« fragte Lloyd und bemühte sich, nicht zu besorgt zu klingen.
»Nur wir drei in diesem Zimmer, Sir«, erwiderte Braithwaite. »Ich habe mir die Kassette angehört und mich sofort mit Ihnen in Verbindung gesetzt. Ich habe nicht einmal meinen direkten Vorgesetzten unterrichtet.«
»Dafür bin ich Ihnen dankbar, Bill«, versicherte ihm der Präsident. »Aber wer hat den Vorfall im Stadion mitbekommen?«
»Außer mir haben nur noch fünf weitere Personen bemerkt, daß irgend etwas geschehen war. Aber Sie können sich der Verschwiegenheit dieser Leute absolut sicher sein. Vier von ihnen sind seit zehn und mehr Jahren meine unmittelbaren Untergebenen. Sie kennen genug Geheimnisse, daß sie den letzten vier Präsidenten gewaltig hätten schaden können, ganz zu schweigen von der Hälfte des Kongresses.«
»Hat jemand Fitzgerald tatsächlich gesehen?« erkundigte sich Lloyd.
»Nein, Sir. Die beiden Agenten, die das JumboTron sofort nach dem Vorfall durchsuchten, fanden keine Spur von ihm, außer dem Kleiderhaufen, einer Menge Blut und einen meiner Männer, den er mit Handschellen an einen Träger gefesselt hatte. Nachdem ich die Kassette abgespielt hatte, erteilte ich den Befehl, keine schriftlichen oder mündlichen Berichte abzugeben.«
»Was ist mit dem Mann, der von dem Träger hing?« fragte der Präsident.
»Er hat bloß den Halt verloren und ist vom Sims gerutscht. Ich habe ihn vier Wochen krankschreiben lassen.«
»Sie haben noch einen fünften Mann erwähnt«, erinnerte ihn Lloyd.
»Ja, Sir, ein junger Trainee, der bei uns auf dem Beleuchtungsmast war.«
Lloyd blickte ihn scharf an. »Wie können Sie sicher sein, daß er den Mund halten wird?«
»Sein Gesuch, beim Secret Service aufgenommen zu werden, liegt inzwischen bereits auf meinem Schreibtisch«, entgegnete Braithwaite. »Ich glaube, er würde gern in meine Abteilung versetzt werden, sobald seine Ausbildung beendet ist.«
Der Präsident lächelte. »Und die Kugel?«
»Das Gras

Weitere Kostenlose Bücher