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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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würde ich gern ein wenig mehr über Sie erfahren, Mr. Jackson. Wie ich auf den ersten Blick sehen kann, arbeiten Sie für eine staatlich sanktionierte Organisation, und da Sie in mein Land« – er betonte das Wort mein – »gekommen sind, schließe ich daraus, daß es sich dabei eher um die CIA als um das FBI handelt. Habe ich recht?«
»Ich habe achtundzwanzig Jahre für die CIA gearbeitet, bis vor kurzem, als ich – ersetzt wurde.« Jackson wählte seine Worte mit Bedacht.
»Es widerspricht den Gesetzen der Natur, eine Frau als Chef zu haben«, bemerkte Romanow ohne die Spur eines Lächelns. »Die Organisation, deren Oberhaupt ich bin, würde so etwas niemals zulassen.«
Der alte Herr beugte sich zu einem Tischchen links von ihm und griff nach einem Glas, das mit einer farblosen Flüssigkeit gefüllt war. Jackson hatte es vorher gar nicht bemerkt. Romanow nahm einen Schluck und stellte das Glas auf den Tisch zurück, ehe er seine nächste Frage stellte.
»Arbeiten Sie derzeit für eine andere polizeiliche Institution?«
»Nein«, antwortete Jackson fest.
»Demnach arbeiten Sie freiberuflich?«
Jackson antwortete nicht.
»Ich verstehe«, sagte Romanow. »Ich entnehme Ihrem Schweigen, daß Sie nicht der einzige sind, der Helen Dexter nicht traut.«
Auch jetzt schwieg Jackson. Ihm war bereits klargeworden, weshalb es sich nicht auszahlen würde, Romanow zu belügen.
»Warum wollten Sie mich sehen, Mr. Jackson?«
Jackson war ziemlich sicher, daß der Greis die Antwort genau kannte, aber er spielte seine Rolle weiter. »Ich bin wegen eines guten Freundes zu Ihnen gekommen, der es meiner Dummheit zu verdanken hat, daß er nun im Kruzifixgefängnis hinter Gittern sitzt.«
»Eine Institution, die nicht gerade für ihre Menschenfreundlichkeit bekannt ist, vor allem, wenn es darum geht, die Unschuld eines Insassen in Erwägung zu ziehen oder Begnadigung zu gewähren.«
Jackson nickte bestätigend.
»Ich weiß, daß es nicht Ihr Freund war, welcher der Presse gegenüber behauptet hat, meine Organisation habe ihm eine Million Dollar geboten, um Zerimskij aus der Präsidentschaftswahl zu entfernen. Wäre es so gewesen, hätte man ihn längst von der Dekke baumelnd in seiner Zelle vorgefunden. Nein, ich vermute, daß die Person, die diese Falschinformation in die Welt gesetzt hat, eine von Helen Dexters Kreaturen ist«, fuhr Romanow fort. »Wären Sie etwas früher zu mir gekommen, Mr. Jackson, hätte ich Sie vor Mitchell warnen können.« Er nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas und fügte hinzu: »Einer der wenigen Ihrer Landsleute, die ich gern in meiner Organisation hätte. Wie ich sehe, verwundert es Sie, wieviel ich weiß.«
Jackson war der Meinung, nicht einen einzigen Muskel bewegt zu haben.
»Mr. Jackson, es wird Sie gewiß nicht schockieren, wenn ich Ihnen sage, daß ich meine eigenen Leute in den Führungsetagen der CIA und des FBI sitzen habe.« Das dünne Lächeln kehrte auf Romanows Gesicht zurück. »Und wenn ich es für nützlich hielte, würde auch im Weißen Haus jemand für mich arbeiten. Doch da Präsident Lawrence ohnedies alles preisgibt, wonach man ihn bei den wöchentlichen Pressekonferenzen fragt, halte ich eine solche Maßnahme für überflüssig. Was uns zu meiner nächsten Frage fuhrt. Arbeitet Ihr Freund für die CIA?«
Jackson schwieg.
»Ah, ich verstehe. Genau wie ich vermutet habe. Nun, er wird sich damit abfinden müssen, daß Helen Dexter diesmal nicht zu seiner Rettung eilt.«
Jackson schwieg immer noch.
»Gut«, sagte der Greis. »Nun weiß ich genau, was Sie von mir erwarten.« Er machte eine Pause. »Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was Sie mir als Gegenleistung bieten könnten.«
»Ich habe keine Ahnung, wie hoch der gängige Betrag ist«, erwiderte Jackson.
Der Greis fing an zu lachen. »Haben Sie wirklich geglaubt, Mr. Jackson, daß ich Sie hierherbringen ließ, um mit Ihnen über Geld zu reden? So viel Sie mir auch bieten könnten, es wäre nicht genug. Schauen Sie sich doch um, dann sehen Sie es selbst. Time hat sich sehr verschätzt, was meine Macht und meinen Reichtum betrifft. Allein im vergangenen Jahr hat meine Organisation eine n Umsatz von 187 Milliarden Dollar gemacht. Das ist mehr als der Staatshaushalt von Belgien oder Schweden. Wir haben jetzt operative Niederlassungen in einhundertzweiundvierzig Ländern. Und – um McDonalds’ Werbespruch frei wiederzugeben – jeden Monat wird eine neue Filiale eröffnet. Nein, Mr. Jackson, in diesem Leben

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