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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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bleiben mir nicht mehr genug Tage, daß ich sie damit vergeuden möchte, mit einem mittellosen Mann über Geld zu diskutieren.«
»Warum haben Sie sich dann überhaupt herabgelassen, mit mir zu sprechen?« entgegnete Jackson.
»Nicht Sie stellen hier die Fragen, Mr. Jackson«, wies Romanow ihn scharf zurecht. »Sie antworten nur. Ich bin erstaunt, daß man Sie offenbar nicht eingehend instruiert hat.«
Der Greis nahm einen weiteren Schluck der farblosen Flüssigkeit, ehe er vom Stapel ließ, was er als Gegenleistung erwartete, wenn er Connor zur Flucht verhelfen sollte. Jackson wußte natürlich, daß er nicht die Befugnis hatte, in Connors Namen Romanows Bedingungen zu akzeptieren, doch weil der Alte ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, keine Fragen zu stellen, schwieg er.
»Sie werden vielleicht ein wenig Zeit brauchen, sich meinen Vorschlag zu überlegen, Mr. Jackson«, fuhr der Greis fort. »Doch sollte Ihr Freund auf meine Bedingungen eingehen und sie dann nicht ausführen, müssen ihm die Konsequenzen seiner Handlungsweise genauestens klargemacht werden.« Er machte eine Pause, um Luft zu holen. »Ich kann nur hoffen, Mr. Jackson, daß er nicht zu den Menschen gehört, die sich nach Unterzeichnung eines Vertrags darauf verlassen, daß ein gerissener Anwalt ein Hintertürchen finden wird, um ihnen die Einhaltung der Vereinbarungen zu ersparen. Wissen Sie, in diesem Gericht bin ich Geschworenenbank und Richter in einer Person, und mein Sohn Alexij ist der Anklagevertreter. Ich habe ihm die Verantwortung auferlegt, sich darum zu kümmern, daß gerade dieser Vertrag bis aufs ITüpfelchen erfüllt wird. Ebenso habe ich den Befehl erteilt, daß er Sie beide zurück in die Staaten begleitet, und Alexij wird nicht eher heimkehren, bis der Vertrag erfüllt ist. Ich hoffe, Sie haben verstanden, Mr. Jackson.«
    Es hatte kaum einen größeren Kontrast geben können als den zwischen Zerimskijs Büro und dem Winterpalast des Zaren. Die Geschäftsräume des Kommunistenführers lagen im dritten Stock eines baufälligen Gebäudes in einem nördlichen Vorort von Moskau. Allerdings hätte jeder, den er in seine Datscha an der Wolga einlud, rasch erkannt, daß Zerimskij durchaus kein Verächter von Luxus war.
    Die letzte Wahlphase hatte um zweiundzwanzig Uhr des vergangenen Tages geendet. Nun brauchte Zerimskij nichts weiter zu tun, als abzuwarten, daß die Beamten vom Baltikum bis zum Pazifik mit dem Stimmenzahlen fertig wurden. Er wußte nur zu gut, daß die Leute in manchen Bezirken mehrfach gewählt hatten, während in anderen die Wahlurnen nie im Rathaus eintrafen. Doch nachdem er sich mit Borodin über die Bedingungen geeinigt und der General sich aus dem Rennen um die Präsidentschaft verabschiedet hatte, war seine Chance, die Wahl zu gewinnen, sehr gestiegen; davon war er überzeugt. Andererseits unterstützte die Mafya seinen Gegner Tschernopow, und Zerimskij wußte nur zu gut, daß er mehr als fünfzig Prozent der abgegebenen Stimmen benötigte, wollte er auch nur die geringste Aussicht haben, zum Sieger ernannt zu werden. Aus diesem Grund beschloß er, sich einen Verbündeten im Lager des Zaren anzulachen.
    Das Wahlergebnis würde frühestens in zwei Tagen bekanntgegeben werden, da in den meisten Teilen des Landes die Stimmen noch von Hand ausgezählt wurden. Man brauchte Zerimskij nicht an Stalins oft zitierte Bemerkung zu erinnern, daß es nicht darauf ankommt, wie viele Leute wählen, sondern darauf, wer die Stimmen zählt.
    Zerimskijs engste Mitarbeiter ließen die Telefone heißlaufen, während sie versuchten, mit den Geschehnissen in dem riesigen Land Schritt zu halten. Doch die diversen Landesherren wollten nicht mehr an Information herausrücken, als daß sich noch nicht absehen ließ, wer beim Kopf-an-Kopf-Rennen den Zieleinlauf als erster schaffen wurde. Der Kommunistenführer schlug an diesem Tag öfter auf den Tisch als während der ganzen vergangenen Woche, und immer wieder zog er sich in sein Büro zurück, um private Anrufe zu tätigen.
    »Das ist eine gute Neuigkeit, Stefan«, sagte Zerimskij, »solange Sie das Problem mit Ihrem Vetter lösen können.« Er lauschte Iwanitskys Antwort, als an die Tür geklopft wurde. Zerimskij legte in dem Moment auf, als sein Stabschef eintrat. Titow brauchte nicht zu wissen, mit wem er gesprochen hatte.
    »Die Presseleute fragen an, ob Sie schon eine Erklärung abzugeben haben«, sagte Titow in der Hoffnung, seinen Chef ein paar Minuten zu beschäftigen. Zum letztenmal

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