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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Tasche, ihm bis Ende der Woche
Bescheid zu geben.
Während Sam ihn zurück nach Darling Point fuhr, fragte
sich Townsend, wie er Susan für die Vorstellung begeistern
könne, alle sieben Tage zwischen Sydney, Canberra, Adelaide und Perth hin- und herzureisen. Doch diese Frage hätte er sich im Grunde sparen können – er konnte ihre Reaktion mit
ziemlicher Sicherheit voraussagen .
Als Sam wenige Minuten vor ein Uhr mittags die Einfahrt
der Townsend-Villa erreichte, sah Keith Susan aus der Tür
kommen. Sie trug einen Picknickkorb und eine Tasche mit
Badesachen.
»Schließ ab«, war alles, was sie zu Keith sagte, als sie an
ihm vorbei zum Wagen ging, ohne stehenzubleiben. Keith hatte
kaum die Klinke berührt, als das Telefon läutete. Er zögerte
kurz. Dann beschloß er, den Anrufer – wer immer er sein
mochte – zu bitten, abends noch einmal anzurufen.
»Hallo, Keith. Hier ist Dan Hadley.«
»Guten Tag, Senator«, erwiderte Keith. »Ich bin in
ziemlicher Eile. Wäre es möglich, daß Sie mich abends
anrufen?«
»Wenn Sie erst hören, was ich Ihnen zu sagen habe, werden
Sie nicht mehr in Eile sein.«
»Ich höre, Dan. Aber ich muß Sie trotzdem bitten, sich kurz
zu fassen.«
»Ich hatte soeben ein Gespräch mit dem Postminister. Bob
Menzies ist bereit, das Ersuchen der Regierung zu unterstützen,
einen neuen kommerziellen Radiosender zuzulassen. Außerdem ließ der Postminister durchblicken, daß Hacker und
Kenwright bei der Vergabe der Lizenz nicht im Rennen sein
werden, da sie bereits eigene Rundfunklizenzen haben.
Demnach müßten diesmal Sie gute Chancen haben, den
Zuschlag für den neuen Sender zu bekommen.«
Keith setzte sich auf den gepolsterten Hocker neben dem
Telefon und hörte sich die Vorschläge des Senators sehr genau
an. Hadley wußte, daß Townsend bereits erfolglos Übernahmeangebote für die Sender seiner Konkurrenten unterbreitet hatte,
doch niemand wollte mit ihm Geschäfte machen. Hacker war
noch immer wütend, weil Townsend ihm die Chronicle weggeschnappt hatte, und mit Kenwright stand er ohnehin
nicht auf guten Fuß.
Vierzig Minuten später legte Keith den Hörer auf die Gabel.
Er stürmte aus dem Haus und schmetterte die Tür hinter sich
zu. Chauffeur und Wagen waren verschwunden. Fluchend
kehrte Keith ins Haus zurück. Dann kam ihm der Gedanke, daß
er sich jetzt, da Susan ohne ihn weggefahren war, eigentlich
daran machen konnte, den ersten Vorschlag des Senators in die
Tat umzusetzen. Wieder griff er nach dem Hörer und wählte
eine Nummer, die ihn direkt mit dem Chefredakteur verband. »Ja?« sagte eine Stimme, die Townsend schon an dem einen
Wort erkannte.
»Um was geht’s beim morgigen Leitartikel, Bruce?« fragte
er, ohne sich die Mühe zu machen, seinen Namen zu nennen. »Daß Sydney kein Opernhaus braucht, sondern eine weitere
Brücke.«
»Legen Sie den Artikel erst mal auf Eis. In spätestens einer
Stunde hab’ ich zweihundert Wörter für Sie.«
»Über was für ein Thema, Keith?«
»Ich werde unseren Lesern erklären, welch hervorragende
Arbeit Bob Menzies als Premierminister leistet und wie töricht
es wäre, einen solchen Staatsmann durch irgendeinen
unerfahrenen Apparatschik zu ersetzen, der noch feucht hinter
den Ohren ist.«
    Die nächsten sechs Monate verbrachte Townsend fast ausschließlich mit Alan Rutledge in Canberra, wo sie am Konzept für die neue Zeitung arbeiteten. Doch es kam zu Verzögerungen. Es kostete sie mehr Zeit als erwartet, die geeigneten Verlagsräume zu finden, das beste Verwaltungspersonal einzustellen und die erfahrensten Journalisten abzuwerben. Doch Townsends größtes Problem bestand darin, genug Zeit für Susan zu finden: Wenn er sich nicht in Canberra aufhielt, war er in Perth.
Der Continent war etwa einen Monat auf dem Markt, als
    Townsend von seinem Finanzberater darauf aufmerksam gemacht wurde, daß der Geldfluß nur in eine Richtung ging: zur Ausgabenseite. Die immensen Kosten konnten durch die eher spärlichen Einnahmen kaum gedeckt werden. Und Susan nervte Keith damit, daß auch er nur in eine Richtung ging, was sie betraf – nämlich von ihr fort.
    Townsend unterhielt sich mit Alan Rutledge in dessen Büro, als das Telefon läutete. Der Chefredakteur hielt die Hand über die Sprechmuschel und warnte Keith vor, daß Susan am Apparat sei.
    »Himmel! Ich hab’ glatt vergessen, daß sie heute Geburtstag hat – und wir sind bei ihrer Schwester in Sydney zum Essen eingeladen. Sagen Sie ihr bitte, daß ich vermutlich schon auf dem Flughafen

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