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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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seinen Äußerungen ein wenig zurückzuhalten.
»Hast du herausgefunden, von wem er die Story bekommen hat?« fragte Armstrong.
»Nein. Aber ich vermute, von irgend jemandem aus Deutschland«, meinte Hallet.
»Aber das ist doch Jahre her!« entrüstete sich Armstrong. »Wie dem auch sei – ich habe an Julius Hahns Beerdigung teilgenommen, also kann die Story schwerlich von ihm sein. Ich tippe immer noch auf Townsend.«
»Ich weiß nicht, wer es ist, aber irgend jemand da draußen will dich in Verruf bringen. Ich fürchte, wir werden im Laufe der nächsten Wochen eine ganze Reihe von gerichtlichen Verfügungen erwirken müssen, damit die Zeitungen sich gut überlegen, was sie in Zukunft schreiben.«
»Schick mir Kopien von allen Berichten, in denen mein Name auftaucht«, bat Dick. »Ich hinterlasse dir eine Nummer, falls du mich dringend sprechen mußt. Ich bin übers Wochenende in Paris.«
»Ich beneide dich«, sagte Hallet. »Grüß Charlotte von mir.«
Sally kam ins Büro zurück, dicht gefolgt von einer großen, schlanken Blondine in einem Minirock, den nur eine Frau mit sehr schönen, langen Beinen tragen konnte.
»Ich bereite soeben den möglicherweise wichtigsten Geschäftsabschluß meines Lebens vor«, stellte Armstrong mit leicht erhobener Stimme fest.
»Ich verstehe«, erwiderte Stephen. »Du kannst dich drauf verlassen, daß ich am Ball bleibe.«
Armstrong schmetterte den Hörer auf die Gabel und lächelte die attraktive Blondine beinahe überschwenglich an.
»Das ist Sharon«, sagte Sally. »Ich habe ihr schon mitgeteilt, daß sie sich nur um Routinearbeiten zu kümmern braucht und um siebzehn Uhr Feierabend machen kann. Ich bin morgen kurz vor acht Uhr wieder im Büro.«
Armstrongs Blick heftete sich auf Sharons zierliche Fesseln und wanderte dann langsam in die Höhe. Er beachtete Sally gar nicht, als sie sagte: »Also, dann bis morgen.«
    Townsend las den Artikel in der Daily Mail zu Ende, schwang in seinem Sessel herum und blickte zufrieden hinaus auf Sydney Harbour. Es war eine alles andere als schmeichelhafte Schilderung von Lubji Hochs steilem Aufstieg und seinen Bemühungen, in Großbritannien zum Zeitungszar zu werden. Der Artikel enthielt mehrere Zitate namentlich nicht genannter Offiziere im King’s Own Regiment, von Deutschen, die mit Hoch in Berlin zu tun gehabt hatten, und von ehemaligen Angestellten.
    Der Artikel stützte sich größtenteils auf die Kurzbiographie, die Kate wenige Wochen zuvor für die Sunday Continent geschrieben hatte. Natürlich war Townsend klar gewesen, daß es in Australien nur wenige Leute gab, die irgendein Interesse an Richard Armstrongs Werdegang hatten. Aber zweifellos würde der Artikel binnen weniger Tage auf den Schreibtischen sämtlicher Chefredakteure in der Fleet Street landen – und dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bevor die Story den britischen Lesern gekürzt oder auch in voller Länge vorgesetzt würde. Keith hatte sich nur gefragt, welche Zeitung den Artikel wohl als erste brachte. Nun hatte er die Antwort: die Daily Mail.
    Natürlich war Keith sich bewußt, daß Armstrong schnell dahinterkommen würde, wer für die Veröffentlichung des Artikels verantwortlich war – und das genoß er sogar noch mehr als die Story selbst. Ned Brewer, der Leiter seiner Londoner Niederlassung, hatte ihm vor kurzem erzählt, daß Artikel über Armstrongs Privatleben nicht mehr so häufig erschienen, seit die gerichtlichen Verfügungen wie Konfetti über die Tische der Redakteure herabrieselten.
    Mit wachsendem Zorn hatte Townsend verfolgen müssen, wie Armstrong die WRG zu einer starken Machtbasis in Nordengland ausgebaut hatte. Doch er wußte auch sehr gut, wo Armstrongs tatsächliche Ziele lagen. Es war Keith gelungen, zwei Personen in Armstrongs Zentrale in der Fleet Street einzuschleusen, die ihm von jedem und allen berichteten, denen ein Termin bei Armstrong zugesagt worden war. Der letzte Besucher, Derek Kirby, ein früherer Chefredakteur des Express, war von Armstrong überaus freundlich aus dem Büro geführt worden, den Arm kameradschaftlich um die Schulter. Townsends Berater vermuteten, daß Kirby wahrscheinlich eine der Regionalzeitungen der WRG als Chefredakteur übernehmen würde. Townsend war da nicht so sicher und erteilte die Anweisung, daß man ihn umgehend benachrichtigen solle, falls Armstrong sich offenkundig für irgend etwas besonders interessierte.
    Kate hatte Keith gefragt: »Ist die WRG wirklich so wichtig für dich?«
»Nein. Aber

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