Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
Vom Netzwerk:
wüßte immer gern, wo du bist und was du machst.«
»Natürlich werde ich schreiben, Mutter.« Daniel unterdrückte einen Seufzer. »Wenn du mir versprichst, dich daran zu erinnern, daß ich immerhin schon sechsundzwanzig bin.«
Becky blickte lächelnd zu ihm hinüber. »Ach, tatsächlich, Liebes?«
Daniel kehrte an diesem Abend nach Cambridge zurück und überlegte, wie er es anstellen könnte, Briefe von Amerika aus abzuschicken, während er unterwegs oder bereits in Australien war. Es gefiel ihm gar nicht, seine Mutter täuschen zu müssen, aber er befürchtete, es würde sie viel mehr schmerzen, wenn er sie bitten würde, ihm die Wahrheit über Captain Trentham zu erzählen.
Es erleichterte ihm die Sache nicht, als Charlie ihm ein Ticket erster Klasse auf der Queen Mary nach New York und zurück sandte. Es kostete einhundertunddrei Pfund und gestattete die Rückreise zu einem beliebigen Datum.
Daniel fand schließlich eine Möglichkeit. Er rechnete sich aus, wenn er die Queen Mary die Woche nach Semesterende nach New York nahm und mit dem Twentieth Century Limited und dem Super Chief quer durch die Staaten nach San Francisco fuhr, hatte er dort noch einen vollen Tag, ehe der Dampfer Aorangi nach Sydney auslief. Und für Australien blieben ihm immer noch ganze vier Wochen, bevor er die Rückreise auf demselben Weg antreten mußte, um ein paar Tage vor Beginn des Herbsttrimesters in Southampton anzukommen.
Wie bei allem, was Daniel sich vornahm, verbrachte er viele Stunden damit, alles genau zu durchdenken und zu überprüfen, und zwar schon lange, ehe er in Southampton an Bord ging. Er nahm sich drei Tage für die Informationsabteilung der australischen High Commission und achtete darauf, daß er sich jedesmal beim Dinner am Professorentisch neben Dr. Marcus Winter, einen Gastdozenten aus Adelaide, setzen konnte. Obwohl der Erste Sekretär und der Bibliothekar des Australienhauses sich aus manchen von Daniels Fragen keinen Reim machen konnten und Dr. Winter sich über die Aufmerksamkeit des jungen Mathematikers wunderte, glaubte Daniel gegen Ende des Semesters genügend erfahren zu haben, daß er keine Zeit zu vergeuden brauchte, wenn er erst Fuß auf den Subkontinent gesetzt hatte. Aber er mußte sich natürlich eingestehen, daß das Ganze im Grund genommen immer noch mit einem Glücksspiel zu vergleichen war. Es mochte immerhin sein, daß er auf die erste Frage, die er unbedingt beantwortet haben mußte, erfuhr: »Es ist absolut unmöglich, das herauszufinden.«
Vier Tage nachdem die Studenten heimgefahren waren, hatte Daniel seine Beurteilungen geschrieben und seine Sachen gepackt. Am nächsten Nachmittag holte ihn seine Mutter ab, um ihn nach Southampton zu chauffieren. Unterwegs erzählte sie ihm, daß Charlie beim Londoner Bezirksamt um die Genehmigung ersucht hatte, ein Kaufhaus zu bauen, das die gesamte Chelsea Terrace einschloß.
»Aber was ist mit den ausgebombten Wohnungen?«
»Das Amt hat den Besitzern drei Monate Frist gegeben, mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Tun sie das nicht, kommt es zur Zwangsmaßnahme und das Bezirksamt gibt das Grundstück zum Verkauf frei.«
»Wie schade, daß wir es nicht selbst kaufen können«, sagte Daniel und versuchte wieder einmal eine seiner Nichtfragen, um auf diese Weise vielleicht ein wenig mehr von seiner Mutter zu erfahren. Doch sie ging nicht darauf ein und fuhr eine Zeitlang schweigend auf der A30 weiter.
Eine Ironie, dachte Daniel. Wenn seine Mutter ihm anvertrauen würde, weshalb Mrs. Trentham Vater nicht entgegenkommen wollte, könnte sie wenden und ihn nach Cambridge zurückbringen.
Er kehrte auf festeren Boden zurück. »Wie will Vater das Geld für ein solches Unternehmen auftreiben?«
»Er kann sich noch nicht zwischen einem Bankkredit und der Gründung einer Aktiengesellschaft entscheiden.«
»Um welche Summe geht es denn?«
»Mr. Merrick rechnet mit etwa hundertfünfzigtausend Pfund.«
Daniel pfiff durch die Zähne.
»Die Bank ist durchaus bereit, uns einen Kredit für den Gesamtbetrag zu geben, jetzt, da die Preise für Haus- und Grundbesitz angezogen haben«, fuhr Becky fort. »Sie verlangt jedoch als Sicherheit unseren gesamten Besitz, einschließlich der Geschäfte in der Chelsea Terrace, unseres Hauses und unserer Kunstsammlung, und will obendrein, daß wir eine persönliche Haftung unterzeichnen; außerdem berechnet sie der Firma vier Prozent Überziehungszinsen.«
»Unter den Umständen wäre vielleicht doch eine Aktiengesellschaft

Weitere Kostenlose Bücher