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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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sinnvoller.«
»So einfach ist das nicht. Wir würden in dem Fall möglicherweise nur einundfünfzig Prozent der Anteile halten können.«
»Das genügt doch für die Kontrolle.«
»Das schon«, bestätigte Becky, »aber sollten wir zu irgendeinem späteren Zeitpunkt noch mehr Kapital benötigen, könnte es sich als schwierig erweisen, die Aktienmehrheit zu bewahren. Außerdem weißt du ja, was dein Vater davon hält, wenn Außenstehende zu viel zu sagen bekommen, von einem zu großen Anteil ganz zu schweigen. Und wenn er dann auch noch regelmäßig vor noch mehr Direktoren Rechenschaft ablegen müßte, von den Aktionären gar nicht zu reden, kommt es irgendwann einmal zum Knall. Er hat die Geschäfte immer nach seinem Instinkt geführt, und die Bank von England würde zweifellos auf einer orthodoxeren Methode bestehen.«
»Wie bald muß er sich denn schon entscheiden?«
»Bis du von Amerika zurück bist, dürfte es eigentlich geklärt sein.«
»Wie sieht es mit der Zukunft von Nummer 1 aus?«
»Die Aussichten sind vielversprechend. Ich habe das richtige Personal und reichlich Beziehungen, jetzt warten wir eigentlich nur noch auf die Genehmigung unseres bereits eingereichten Plans, dann könnten wir mit der Zeit eine ernste Konkurrenz für Sotheby’s und Christie’s werden.«
»Nicht, wenn Dad sich weiterhin die besten Bilder unter den Nagel reißt.«
»Stimmt.« Becky lächelte. »Aber wenn er so weitermacht, wird unsere private Sammlung bald mehr wert sein als das Geschäft, wie der Rückverkauf des Van Gogh an die LefevreGalerie nur zu bitter bewiesen hat. Er hat den besten Amateurblick, der mir je untergekommen ist – aber verrat ihm ja nie, daß ich das gesagt habe.«
Becky begann sich auf die Hinweisschilder zum Hafen zu konzentrieren und hielt den Wagen direkt gegenüber dem Linienschiff an, doch nicht ganz so dicht, wie es Daphne einmal gelungen war, wenn sie sich recht entsann.
Daniels Schiff lief nach am gleichen Abend von Southampton aus, und seine Mutter winkte ihm von Kai aus zu.
An Bord der Queen Mary schrieb Daniel einen langen Brief an seine Eltern, den er fünf Tage später auf der Fifth Avenue aufgab. Dann kaufte er eine Pullman-Fahrkarte auf der Twentieth Century Limited nach Chicago. Der Zug fuhr um zwanzig Uhr von Penn Station ab, wodurch Daniel sechs Stunden Aufenthalt blieben, die er nutzte, sich Manhattan anzusehen und einen Reiseführer von Amerika zu kaufen.
In Chicago wurde sein Pullmanwagen an den Super Chief gehängt, der ihn bis Los Angeles brachte.
Während der viertägigen Reise quer durch Amerika begann Daniel zu bedauern, daß er nicht auf diesem Kontinent bleiben konnte. Als er durch Kansas City, Newton City, La Junta, Albuquerque und Barstow fuhr, erschien ihm jede neue Stadt interessanter als die vorherige. Jedesmal, wenn der Zug an einem Bahnhof hielt, sprang Daniel auf den Bahnsteig, kaufte eine Ansichtskarte und füllte sie im Zug mit ein paar interessanten Einzelheiten, die er seinem Reiseführer über die jeweilige Stadt entnahm, dann gab er sie beim nächsten Halt auf und füllte die nächste aus. Bis der Expreß am OaklandBahnhof ankam, hatte er siebenundzwanzig Ansichtskarten nach Little Boltons gesandt.
Als er in San Francisco aus dem Bus stieg, nahm Daniel sich ein Zimmer, das für seine Reisekasse erschwinglich war, in einem kleinen Hotel am Hafen. Da die Aorangi erst sechsunddreißig Stunden nach seiner Ankunft in See stechen würde, nutzte er die Zeit für einen Abstecher nach Berkeley und verbrachte den ganzen zweiten Tag mit Professor Stinstead. So sehr nahm ihn dessen Arbeit im Bereich der höheren Mathematik gefangen, daß er es einmal mehr bedauerte, nicht länger in Amerika bleiben zu können, denn er hatte das Gefühl, daß er in Berkeley viel mehr gewinnen könnte als durch alles, was er in Australien erfahren mochte.
Am Abend vor der Abreise kaufte er zwanzig weitere Ansichtskarten und war bis zum frühen Morgen damit beschäftigt. Bei der zwanzigsten war seine Phantasie erschöpft. Als er die Hotelrechnung bezahlte, bat er den Portier, alle drei Tage eine Karte aufzugeben. Er gab ihm zehn Dollar und versprach ihm weitere zehn, sobald er in San Francisco zurück war, aber nur, wenn dann die richtige Kartenanzahl übrig war. Wann genau er zurück sein würde, könne er noch nicht sagen.
Der Portier wirkte ein wenig verwundert, aber er steckte die zehn Dollar ein und sagte zu seinem jüngeren Kollegen am Empfang, daß er, seit er hier arbeitete, schon um

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