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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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gutaussehend?«
    »Natürlich«, sagte Edward. »Sobald er im Gerichtssaal aufsteht, wollen alle weiblichen Geschworenen nur eines: daß er gewinnt.«
    »Hat dieser griechische Gott auch eine Achillesferse?«
    »Oh doch, jeder Anwalt in dieser Stadt hat ein paar Feinde, und ich weiß, daß Bürgermeister Daley über seine Kandidatur nicht überglücklich sein wird, da er ein Rivale seines Sohnes ist.«
    »Und was soll ich gegen ihn unternehmen?«
    »Nichts. Wenn man dich fragt, gibst du die übliche Antwort: Wir leben in einer Demokratie, daher soll der beste Kandidat oder die beste Kandidatin gewinnen.«
    »Ralph Brooks hat wenig Zeit; bis zur Vorwahl sind es nur noch fünf Wochen.«
    »Das ist manchmal eine kluge Taktik«, sagte Edward,
    »er hofft, daß du dich einstweilen totgelaufen hast. Die Sache hat aber auch ein Gutes; sie wird unsere Mitarbeiter anspornen, weil jetzt jeder weiß, daß wir es nicht leicht haben werden, und das ist eine gute Vorübung, wenn wir gegen den republikanischen Kandidaten antreten.«
    Florentyna war froh, daß Edward immer noch siegesge-wiß war, obwohl er später zu Janet Brown sagte, daß es einen verdammt harten Kampf geben werde. In den folgenden fünf Wochen erfuhr Florentyna, wie hart dieser Kampf war. Wo immer sie hinging, schien Ralph Brooks kurz vorher gewesen zu sein. Wann immer sie sich zur Presse über ein wichtiges Problem äußerte, hatte Brooks schon am Tag zuvor ein Statement abgegeben. Doch als sich der Tag der Wahl näherte, lernte sie, Brooks mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Als die Meinungsumfragen einen beachtlichen Vorsprung für Florentyna ergaben, spielte Brooks jedoch einen Trumpf aus, auf den sie nicht gefaßt war. Die Details standen auf der ersten Seite der Chicago Tribune:
    »Brooks fordert Kane zu einer Fernsehdebatte«, lautete die Überschrift. Florentyna wußte, daß er, mit seiner Erfahrung im Gerichtssaal, mit Kreuzverhören, ein formidabler Gegner sein würde. Kaum war die Zeitung erschienen, als das Telefon bei ihr heiß lief; die Presse bombardierte sie mit Fragen. Würde sie die Herausforderung annehmen? Zog sie es vor, eine Debatte zu vermeiden? Hatten die Bürger von Chicago nicht das Recht, ein Rededuell der beiden Kandidaten zu sehen?
    Janet hielt die Presse in Schach, während Florentyna eine kurze Besprechung mit Edward hatte. Sie dauerte drei Minuten, dann verfaßte Florentyna ein Statement, das Janet bei jeder Anfrage wiederholte:
    »Florentyna Kane nimmt mit Vergnügen die Einladung an, mit Ralph Brooks zu diskutieren, und freut sich auf die Debatte.«
    Edward bestimmte einen Mitarbeiter, der mit Brooks’
    Wahlkampfleiter Zeit und Ort der Debatte festlegte.
    Man einigte sich auf den Donnerstag vor der Wahl, die Debatte sollte im jüdischen Gemeindezentrum in West Touhy stattfinden. Als die C.B.S.-Fernsehstation sich bereit erklärte, das Streitgespräch aufzuzeichnen, wußten beide Kandidaten, daß das Wahlresultat weitgehend vom Verlauf dieser Konfrontation abhängen würde. Florentyna bereitete sich tagelang auf ihre Rede vor und beantwortete Fragen, die ihr von Edward, Janet und Richard gestellt wurden. Erinnerungen an Miss Tredgold und die Vorbereitung auf den Woolson-Preis tauchten wieder auf.
    Am Abend des Fernsehduells war jeder Platz in dem Gemeindezentrum besetzt; viele Leute standen, andere saßen auf den Fensterbrettern. Richard war aus New York gekommen und betrat mit Florentyna eine halbe Stunde vor Beginn der Debatte den Saal. Florentyna ließ die Tortur des Fernseh-Makeups über sich ergehen, während Richard einen Platz in der ersten Reihe fand.
    Herzlicher Applaus empfing Florentyna, als sie eintrat und ihren Platz auf dem Podium einnahm. Sekunden später kam Ralph Brooks und wurde ebenso begeistert begrüßt. Ein wenig verlegen strich er das Haar zurück, als er durch den Saal ging. Keine Frau wandte den Blick von ihm, auch Florentyna nicht. Der Vorsitzende des demokratischen Komitees begrüßte beide Redner, erinnerte sie, daß jeder von ihnen zu Anfang eine kurze Rede halten müsse, dann sollten die Diskussion und hernach ein Schlußwort der beiden Kandidaten folgen. Er nahm eine Münze aus der Tasche, und Florentyna sah John Kennedys Kopf. Der Vorsitzende warf die Münze in die Luft, »Kopf«, sagte Florentyna. Wieder sah sie Kennedy zu ihr aufschauen.
    »Ich spreche als zweite«, sagte sie ohne zu zögern.
    Wortlos nahmen die Kandidaten links und rechts von Edward ihre Plätze ein. Punkt acht Uhr klopfte

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