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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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hast.«
    »Nein, Annabel, dein Vater wird nicht müde, mich daran zu erinnern, daß er mich gefunden hat.«
    In diesen wenigen Tagen wurde das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter enger als je zuvor. In der zweiten Woche kamen auch Richard und William, die Familie verbrachte vierzehn Tage zusammen, und alle wurden braun und rundlich.
    Richard war glücklich, Mutter und Tochter so locker und vergnügt miteinander zu sehen, und gerührt, als Annabel von William als ihrem großen Bruder sprach. Jeden Nachmittag wurden William und Florentyna von Richard und Annabel beim Golf geschlagen, und abends saßen sie noch lange auf und schwatzten.
    Als die Ferien zu Ende gingen, waren alle betrübt.
    Florentyna gestand, daß sie wenig Lust hatte, sich wieder in die politische Arena zu stürzen, bis Annabel energisch erklärte, sie wolle keine Mutter, die zu Hause sitzt und kocht.
    Für Florentyna war es ein merkwürdiges Gefühl, in diesem Jahr keine Wahlkampagne vor sich zu haben.
    Während sie gegen Brooks gekämpft hatte, wurde Noel Silverman, ein junger begabter Anwalt aus Chicago, von den Demokraten in den Kongreß entsandt. Einige Parteimitglieder gaben zu, daß sie mit der Entscheidung gewartet hätten, hätten sie Brooks auch nur eine schwache Chance für die Nominierung als Senatskandidat zugebilligt.
    Viele Wähler baten Florentyna, sich als unabhängige Kandidatin zu bewerben, aber sie wußte, daß die Partei darüber nicht glücklich sein würde, vor allem, da sie sich in zwei Jahren nach einem anderen Senatskandidaten umsehen mußte; der andere Senator des Staates, David Rodgers, hatte wiederholt erklärt, daß er 1984 nicht mehr kandidieren wolle.
    Florentyna flog nach Chicago, um sich bei verschiedenen Wahlversammlungen für Noel Silverman einzusetzen.
    Er gewann seinen Sitz mit einer knappen Mehrheit, und Florentyna war zufrieden.
    Sie hatte jetzt zwei Jahre im politischen Brachland vor sich, und es wurde ihr nicht leichter ums Herz, als sie am Tag nach den Wahlen die Schlagzeile in der Chicago Tribune las:
    BROOKS GEWANN DIE WAHL SPIELEND

DIE ZUKUNFT
    1982-1995

31
    William brachte Joanna Cabot zum erstenmal zu Weihnachten nach Hause. Instinktiv wußte Florentyna, daß aus den beiden ein Paar werden würde, und nicht nur, weil Joannas Vater, wie sich herausstellte, ein entfernter Verwandter von Richard war. Joanna war schlank, dunkel, graziös – und trotz ihrer Schüchternheit konnte sie ihre Gefühle für William nicht verbergen. William war ausgesprochen stolz auf das junge Mädchen, das bescheiden neben ihm stand, und machte keinen Hehl daraus. »Ich hätte wissen müssen, daß dein Sohn, der in New York erzogen wurde und in Washington und Chicago lebte, letztlich nach Boston zurückkehren würde, um seine Frau zu wählen«, spottete Florentyna.
    »William ist auch dein Sohn«, erinnerte Richard. »Und woher willst du überhaupt wissen, daß er Joanna heiraten wird?«
    Florentyna lachte nur. »Meine Prophezeiung lautet: im Frühling in Boston.«
    Sie irrte sich; sie mußten bis zum Sommer warten.
    William stand kurz vor dem Studienabschluß und wartete aufgeregt, ob man ihn in die Harvard Business School aufnehmen würde.
    »Zu meiner Zeit«, sagte Richard, »geduldete man sich, bis man seine Ausbildung abgeschlossen und ein wenig Geld verdient hatte, bevor man an eine Ehe dachte.«
    »Das stimmt einfach nicht, Richard. Du bist vorzeitig von Harvard weg, um mich zu heiraten, und einige Wochen mußte ich dich aushalten.«
    »Das hast du mir nie erzählt, Papa«, sagte William.

    »Dein Vater besitzt das, was man in der Politik ein selektives Gedächtnis nennt.«
    Lachend verließ William das Zimmer.
    »Ich glaube immer noch…«
    »Sie lieben einander, Richard. Bist du so alt, daß du nicht siehst, was jedem anderen ins Gesicht springt?«
    »Nein, aber…«
    »Du bist noch nicht fünfzig und führst dich auf wie ein Greis. William ist fast so alt wie du es warst, als du mich geheiratet hast. Hast du dazu etwas zu sagen?«
    »Nein. Du bist wie alle Politiker; du unterbrichst mich fortwährend.«
    Zu Beginn des folgenden Jahres besuchten die Kanes die Cabots, und John Cabot, Joannas Vater, war Richard vom ersten Moment an überaus sympathisch; beide wunderten sich, daß sie sich trotz so vieler gemeinsamer Freunde, nicht schon früher kennengelernt hatten. Joannas zwei jüngere Schwestern verbrachten das Wochenende damit, um Richard herumzuspringen.
    »Ich habe meine Ansicht geändert«, sagte Richard zu

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